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Katholiken zum Ausklang des Feiertages im Gesellenhospiz (Simonstraße) und am Bismarckturm. Der beste Blick auf Fürth ist sicher der vom Fürther Rathausturm aus. Dieser ist bis zur obersten Zinne 50,63 Meter hoch, bis zum Kranz sind es 38,70 Meter. Der Rathausbau misst bis zum Dachgesims 20,47 Meter. Samstag, 6. Juni 1931 Der "internationale Protesttag der KPD" vom 25. Februar 1931 hatte jetzt vor dem Fürther Amtsgericht ein Nachspiel. Es war immer der gleiche Vorgang: Schreihälse und Aufwiegler machten nach diversen Ermahnungen Bekanntschaft mit dem Gummiknüppel der Polizei und mussten festgenommen werden. Gegen die Strafbefehle in Form von Geldbußen wurde sofort Einspruch eingelegt und so musste sich der Amtsrichter mit den Fällen befassen. Vor Gericht war man sich einig, dass niemand der Betroffenen etwas gerufen hatte. So mussten die Polizeibeamten unter Eid aussagen, was sie von jedem einzelnen Demonstranten gehört hatten. Die Polizisten konnten oftmals nicht die Person zum Text zuordnen bzw. konnten den Text nicht mehr originalgetreu wiedergeben. Freispruch! Montag, 8. Juni 1931 Am Sonntagnachmittag pilgerten etwa 40.000 Menschen zum Fürther Flugplatz in Atzenhof, um nach vier Jahren Abstinenz eine groß angekündigte "Luftfahrtveranstaltung" zu verfolgen. Die Sonderautobusse von Fürth aus hatten ab Mittag auf 5-Minute-Betrieb umgestellt, um Teile der Massen zu transportieren. Zu sehen gab es Reklame-Staffeln, Kunstflüge mit tollkühnen steilen Flugbahnen, Ballonrammen in der Luft und dreimotorige Vertreter des Typs "Rohrbach-Roland" auf ihren Rundflügen. Abgerundet wurden die Darbietungen durch Fallschirm-Absprünge aus 1500 Metern. Musikkapellen unterhielten die Zuschauer während der Vorführungen. Beim Abmarsch der Massen kam es auf der engen Flughafenstraße (heute Vacher Straße) zu erheblichen Staus, da die Gehsteige für die vielen Fußgänger nicht ausreichten und diese die Straße mitbenutzten. Busse, Autos und Fahrräder kamen deshalb nur im Schneckentempo voran. Sportlich standen die Städte Fürth und Nürnberg am Sonntag ganz im Zeichen des Großstaffellaufs, dessen Strecke von Fürth aus (nahe dem Stadttheater) über die Nürnberger Straße bis zum Nürnberger Stadion am Dutzendteich führte. Insgesamt nahmen rund 3500 Läuferinnen und Läufer aus 60 Vereinen und 15 Schulen daran teil. In der Hauptklasse der Männer siegte die Staffel des 1. FC Nürnberg. Stadttheater Fürth: "Die Macht des Schicksals". Dienstag, 9. Juni 1931 Im Fürther Flussbad feierten die drei - den Fürther Badegästen bestens bekannten - Bademeister Ahner, Heinlein und Ebert gemeinsam ihr jeweils 25-jähriges Dienstjubiläum. Sie hatten den Wasserbereich als auch die Liegewiese bestens im Griff. In der Zeit vom 8. Juni bis einschließlich 1. August fanden die "Sommersaison-Ausverkäufe" statt. Ein großes Angebot traf auf eine finanzschwache Nachfrage. Die Fürther Fußballfans hatten die Möglichkeit, am 14. Juni zum Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem TSV 1860 München und Hertha BSC von Nürnberg aus mit dem Zug nach Köln und wieder zurück zu fahren. Preis: 22,50RM. Eintrittskarten gab es beim Norddeutschen Lloyd in der Schwabacher Straße 5 1/2. Mittwoch, 10. Juni 1931 21 Jahre musste sich die Kirche St. Heinrich mit einer provisorischen Orgel behelfen. Jetzt endlich konnte auf langjährige Initiative von Pfarrer Schwarzmann hin eine neue Steinmeyer-Orgel installiert werden. Diese verfügte über 2000 Holz- und Metallpfeifen und 29 klingende Handregister. (Die weltberühmte Helden-Orgel in Kufstein zählt nur 26 Register und 1813 Pfeifen!). Über die Presse warnte man die Fürther Bevölkerung eindringlich vor ortsfremden "Teppichhausierern". Wegen dringend benötigten Bargeldes wurden angeblich wertvollste Orientteppiche zu sensationell niedrigen Preisen an der Haustüre angeboten. Wer nach gezieltem