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ihren freilich nicht allzu prallen Geldsack noch ein wenig mehr, weil sie erkennt, welchen Spaß es macht, auch außerhalb der eigentlich dafür vorgesehenen Zeit Weih­ nachtsmann zu spielen. — Ein M ittel, A lt- und Innenstädte attraktiver und wohnens­ werter zu gestalten, können neben den bekannten Fuß­ gängerzonen auch sogenannte „Verkehrsberuhigte Zonen" sein. D ort werden dem Fußgänger mehr Rechte einge­ räumt, ohne daß gleich alle Autos völlig verschwinden müssen. Dem Fußgänger gehört die gesamte Straßenbrei­ te, für Autos ist eine Höchstgeschwindigkeit von 20 - 30 km/h vorgeschrieben. Zusätzliche Einbauten (z.B. „H in ­ dernisse", die Autos zum langsamen Slalomfahren zwin­ gen; Treffpunktstationen zum Verweilen der Passanten) sollen ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Mensch und A u to gewährleisten. In den Niederlanden, hier vor allem in der Stadt D elft, haben sich solche Maßnahmen bereits bewährt. Die Bürgervereinigung befindet sich derzeit im Gespräch m it dem Fürther Stadtentwicklungsamt über konkrete Pläne, die künftig, — und möglichst rasch — aus der Gustavstraße und später auch aus dem Marktplatz eine solche verkehrs­ beruhigte Zone werden lassen, die den anliegenden Ge­ schäften ebenso gerecht w ird wie den Anwohnern, zu­ gleich aber einen lebendigen Anziehungspunkt auch für Bewohner außerhalb der Altstadt darstellt. — Am Waagplatz wurde nun endlich ein Anfang gemacht: M itte September begann die Bürgervereinigung m it Unter­ stützung der Hausbesitzer, die Rückfassade des Anwesens Königsstraße 65 vom alten grauen Verputz zu befreien und das darunter an einzelnen Stellen vorhandene Fachwerk freizulegen. Wochenlang hatte sich der Beginn ohne Ver­ schulden der Bürgervereinigung immer wieder verzögert, obwohl das Bauordnungsamt seine Genehmigung zu die­ ser Baumaßnahme erfreulich rasch und unbürokratisch längst erteilt hatte. Bei Redakionsschluß dieses „AltstadtBläddla" ließ sich noch kein Ende der Arbeit absehen; nur soviel stand fest, daß das Fachwerk wohl in wesentlichen Teilen ergänzt werden muß.

Altstadtviertel St. Michael Bürgervereinigung Fürth e.V.

Erster Vorsitzender Helmut Maurer. Architekt Königsplatz 1, 8510 Fürth. Tel. 776739 Sparkasse Fürth 162008

Beitrittserklärung Ich erkläre meinen Beitritt zur Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Fürth e.V. Name

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Geboren

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Mitgliedsnummer Vorstand Der Mindestbeitrag beträgt jährlich DM 12.-

AUCH FÜRTH HAT SEINE SCHÖNHEITEN SUCHBILD

Ein unerfreulicher Aspekt bei diesem Waagplatz-Projekt ist freilich, daß der Hausbesitzer des Anwesens Königs­ straße 67, das den Waagplatz östlich abschließt und des­ sen Front ebenfalls freigelegt und renoviert werden sollte, plötzlich seine Zusage hierzu zurückzog. Ohne die Bereit­ schaft und das Einverständnis eines Hausbesitzers nützen jedoch auch die schönsten Wiederbelebungsideen einer noch so engagierten Bürgerinitiative nichts. Auch der Hinweis, durch eine solche Fassadenverschöne­ rung werde der Wiederverkaufswert des Hauses steigen, konnte den Eigentümer nicht mehr umstimmen. H offent­ lich denkt der potentielle neue Hausbesitzer das Anwe­ sen steht derzeit zum Verkauf an — altstadtfreundlicher und gemeinwohlorientierter als der augenblickliche. Geht es doch um die Ensemblewirkung des gesamten Platzes. Ferner soll noch in diesem Jahr der alte Schuppen unm it­ telbar am Freibankgebäude abgebrochen werden; nur vor­ übergehend hatte ihn die Bürgervereinigung als beispiel­ haftes Blumenschmuckobjekt um funktioniert. Denn die damit gewonnene Fläche w ird für die künftig vorgesehene Generalumgestaltung des ganzen Waagplatzes benötigt. Zusätzliche Parkplätze sollen dadurch auf keinen Fall gewonnen werden — selbst auf die Gefahr hin, daß die vom Altstadtverein geplante städtebauliche Veränderung die Vorstellungskraft mancher übersteigt...

Ihre Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael Fürth Ernst-Ludwig Vogel, Pressereferent — im Oktober 1978

Lassen Sie den Kopf nicht hängen;gehen Sie einmal hocher­ hobenen Hauptes durch Ihr Altstadtviertel! Sie finden zwar nicht Romeo und Julia, aber vielleicht diesen Balkon. Doch wo? (Die Auflösung folgt in der nächsten Ausgabe)

Titelzeichnung:

Heinrich Graber

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