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5. Was bisher als sinnvoller Beitrag zum „P rojekt einer Wie­ derbelebung" (so das M otto der BgVgg) angesehen werden konnte, droht bald in sein Gegenteil (je kurzfristige Über­ belebung) umzuschlagen. 6. Die seit langem vorhandenen Lokalitäten (unterschied­ licher A rt und Qualität) im schon immer relativ „kneipen­ reichen" Fürth sollten genügen; weniger gut funktionieren­ de und ausgestattete Gastwirtschaften sollten erst einmal in Ausstattung und Angebot verbessert werden, ehe neue an­ derswo eröffnet werden (bei überwiegend einem fast kon­ kurrenzlosen Brauereikonzern jedoch kaum zu erwarten). 7. Aus einer v.a. zu-Abend und Nachtzeiten konzentrierten Kurzzeit-Fluktuation und Lärmbelästigung (im Gegensatz zum weiteren Ausgestorbensein tagsüber) resultiert auf Dauer eine weitgehende Wohnwertminderung; das Ziel von Stadt und Altstadtverein, aus dem St. Mich.-Viertel wieder ein intaktes Wohngebiet m it verbesserter Lebensqualität (Wohnung, Grünzonen, allgemeine Erholungsbereiche, z.B. in einer „Verkehrsberuhigten Zone Gustavstraße") zu fo r­ men, wird so infrage gestellt. 8. Die Belästigung durch Folgeerscheinungen (kurzfristig: z.B. fortschreitende Verschmutzung; langfristig: mögliches „Kneipensterben" bei Überangebot nach Bedarfsdeckung; schließlich ist Fürth keine Sehenswürdigkeiten- und T ouri­ stenstadt!) wiegt den augenblicklichen, vermeintlichen Ge­ winn an verbessertem Freizeitangebot kaum/nicht auf (bei rein kommerzieller und konsumptiver Bedürfnisbefriedi­ gung ohnehin fraglich!). Das Risiko eines natürlichen Re­ gulativs durch die sich gegenseitig beeinflussende/beeinträchtigende Konkurrenz sollte man aus verschiedenen Gründen (auch im Sinne der Gastwirte selbst) nicht ein­ gehen. 9. Beim denkbaren Schwinden des „Kneipen-Booms" in überschaubarer Zukunft muß m it sozialem Abstieg so man­

cher heute noch voll funktionsfähiger und durchaus niveau­ voller Lokale gerechnet werden (einschließlich teilweise des baulichen Verfalls; besonders eklatantes Beispiel für den Abstieg von „gutbürgerlicher" Lokalführung bis zur Primitivkneipe ist bereits seit Jahren des „Rote Roß"!) 10. Vorwiegend profitorientierte Immobilienmakler und andere Hauseigentümer drohen durch überhöhte Mieten, vorhandene Einzelhandels- und Kleingewerbebetriebe hin­ auszuekeln und sic durch rentierlichere Lokalitäten (die höheren Mietzins garantieren) zu ersetzen. Ein alltäglich sich neu regenerierender „Rummel- und Tum m elplatz" in historisierend-pseudorustikaler Aufbereitung lokalfrän­ kischen Kolorits ist u.a. die Folge: Fürth auf „originalfrän­ kisch", „im Herzen der A ltstad t"; das „Patrizierland" läßt grüßen... 11. Die Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael fo r­ dert deshalb, keine weiteren Lokale mehr zuzulassen (so rasch wie irgend möglich!), z.B. durch — — — —

Umwidmung des bisherigen Mischgebiets in ein vorwiegendes Wohngebiet durch extensive, strenge Auslegung der Gaststät­ tenverordnung ab sofort ggf. sogar durch Wiedererhöhung der Stellplatz­ abgabegebühren durch rechtzeitige Bebauungsplanverfahren bei Mo­ dernisierungsprojekten zur Vermeidung unerwünsch­ ter Nutzungsänderungen

12. Die Altstadt-Bürgerinitiative b itte t Stadt und Ö ffent­ lichkeit um Unterstützung dieses ihres Bemühens; ein in allernächster Z ukunft immer bedrohlicheres Problem könnte so gerade noch rechtzeitig bewältigt werden, ehe es bereits zu spät ist, und seine Folgen irreparabel ein histo­ risch gewachsenes Wohnviertel für immer zerstören.

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