Richard Kurzenberger (geb. 15. Dezember 1939 in München, gest. 17. Oktober 2015 in Nürnberg) war von Beruf Polizist. Seine letzter Dienstrang war Erster Kriminalhauptkommissar. Kurzenberger war verheiratet mit Rosemarie Kurzenberger (geb. Quick, 26.4.1938 - 29.9.2013). Aus der Ehe stammen zwei Kinder.

Kurzenberger war zunächst Schutzpolizist in Nürnberg, bis er ab 1978 bei der Kriminalpolizei Fürth arbeitete und diese auch über mehrere Jahre leitete. Bekannt wurde Kurzenberger als er nach eigenen Angaben als 25-jähriger Polizist am 1. Juni 1965 den sog. Mittagsmörder Klaus G. festnahm. Nach dem versuchten Raub einer Handtasche verfolgten zwei Verkehrspolizisten und zwei weitere Passanten den Mann und hielten ihn fest, als er in der Breiten Gasse wild um sich geschossen hatte. Zuvor hatte der Mittagsmörder in einem Kaufhaus am Weißen Turm einen Hausmeister mit zwei Kugeln getötet. Kurzenberger war zufällig als erster am Tatort und legte Klaus G. die Handschellen an - so die Interpretation der Fürther Nachrichten auf das damalige Geschehen.

Dieser Interpretation, wer als erstes am Tatort war und die Festnahme vornahm, stehen die Recherchen des Nürnberger Buchautors und Polizisten Bert Rauenbusch entgegen, der sich für sein Buch "100 Jahre Kriminalgeschichte in Mittelfranken" ausführlich mit dem Fall befasst hat. Hierzu studierte er die Gerichtsakten und schildert die Situation anhand der Akten und Zeitzeugen etwas anders. Nach den Gerichtsakten und den dort dokumentierten Zeugenaussagen wird Kurzenberger zwar als einer der 12 Zeugen in den Akten benannt, allerdings hatte er laut den Akten nichts mit der tatsächlichen Festnahme zu tun. Die Festnahme des sog. Mittagsmörders erfolgte ausschließlich durch die beiden Polizeibeamten Bodo Hartung und Rudolf Müller. Bei der direkten Festnahme waren neben den Polizeibeamten auch mehrere Passanten mit beteiligt. Der Täter leistete bei der Festnahme erheblichen Widerstand und gab mehrere Schüsse ab, dabei wurde ein Passant durch einen Bauchschuss verletzt.

Lokalberichterstattung

Literatur

  • Bert Rauenbusch: 100 Jahre Kriminalgeschichte in Mittelfranken – aufgeschrieben in 80 wahren Fällen. Rotabende Data Service, Rothenburg o.d. Tauber, 2019

Siehe auch