Wilhelm Haagner (geb. 2. März 1875 in München[1]; gest. 1934) war technischer Revisor für elektrische Anlagen im städtischen Elektrizitätswerk bzw. Technischen Betriebsamt, zuletzt Revisions-Oberingenieur und Kriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg, davon zwei Jahre als Betriebsleiter eines elektrischen Grenzzauns.

Er erblickte als Sohn des aus Neuburg a. d. Donau stammenden Maschinenschlossers ‚Anton‘ Adolph Haagner (1847–1916) und seiner aus der südwestböhmischen Stadt Schüttenhofen (Sušice) kommenden Ehefrau Anna, geborene Schlechta (1848–?) in der Münchner Marsstraße 4 a das Licht der Welt. Taufpate war der Optiker Wilhelm Hertel.[2]

In den Jahren 1895–1897 leistete Haagner seinen Militärdienst im kgl. bayer. 1. Pionier-Bataillon in München, den er als Unteroffizier beendete.[3]

Mitte August 1902 trat Haagner in das städtische Elektrizitätswerk als Inspektor für elektrische Anlagen ein. Nach zehnjähriger Dienstzeit erreichte er die Unwiderruflichkeit seiner Anstellung und erwarb damit selbstständige Heimat in Fürth. Im September 1913 beantragte er die Verleihung des Bürgerrechts. Die amtlichen Überprüfungen ergaben keinerlei Beanstandungen, sodass ihm der Stadtmagistrat am 16. Oktober 1913 das Bürgerrecht gebührenfrei verlieh.[4]

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, am 29. August 1914 trat Haagner den Kriegsdienst als Unteroffizier in der 1. Landwehr-Pionier-Kompanie des III. kgl. bayer. Armeekorps an. Mit dieser nahm er an der Belagerung von Antwerpen in Kämpfen bei Lier und an der Nete teil. Am 7. November 1915 beförderte man ihn zum Vize-Feldwebel. Im März 1916 wurde er zur Landsturm-Pionier-Ersatz-Kompanie B 4 des III. k. b. AK versetzt und zum 5. Juli 1916 als Betriebsleiter des Hochspannungszauns der Provinz Limburg eingesetzt. Dieses insgesamt etwa 300 km lange Grenzhochspannungshindernis an der Grenze zwischen Belgien und der Niederlande wurde zwischen 1915 bis 1918 betrieben. Haagner wurde am 19. November 1918 von der Demobilisierungs-Sammelstelle Fürth i. Bay. aus dem Kriegsdienst entlassen.[3]

Familie

Wilhelm Haagner heiratete am 16. April 1904 in München Catharina ‚Apollonia‘ Reichenbach (geb. 6. November 1879 in München), Tochter des Maschinenmeisters und Gastwirts Emil Reichenbach und seiner Ehefrau Apollonia, geborene Funk. Das Paar bekam drei Kinder:[1]

  • Mina Reichenbach, legit. Haagner (geb. 16. Februar 1904 in München; gest. 12. Mai 1904 in Fürth)
  • Katharina Haagner (geb. 2. April 1906 in Fürth)
  • Wilhelm Adolf (geb. 27. April 1915 in München)

Adressen

Weblinks

  • Königlicher Verkehrsverein der Drei Grenzen: Der elektrische Zaun an der belgisch-niederländischen Grenze im I. Weltkrieg (abgerufen am 1. Sept. 2024) - [online]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Familienbogen Haagner, Wilhelm; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  2. Kirchenbücher St. Bonifaz München, Taufen 1875/76, S. 16
  3. 3,0 3,1 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914–1918; Band 11433, 2; 16329, 1; 16346, 2
  4. “Akten des Stadtmagistrats Fürth. Haagner, Wilhelm, technischer Revisor, von Fürth. – Bürgerrechts-Verleihung. 1913.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/H 2743