werden. Die Stadt Fürth hatte 13.000 qm der Parkanlage (in der auch die drei ehemaligen Quellen lagen) zu einem günstigen Preis erworben. Gauleiter Streicher und OB Jakob wollten den Kurbetrieb früherer Jahre (Beginn 1910) wiederbeleben. Der Kurrendegesang am Samstag erklang in der Hindenburg- und Friedrichstraße. Der Gesang der Vorwoche hatte eine Einnahme von 54 RM erbracht. Alhambra: „Der Kampf mit dem Drachen“ mit Adele Sandrock und Theodor Lantsch. Mittwoch, 9. Oktober 1935 Kirchweihschlager im Wandel der Zeit: Die NZ erinnerte an alte Schlager, die man vor Jahren noch in den Traditionsgaststätten wie dem Poppschen Glassalon, der Fischküche Hunger, in der Gaststätte Schmidtkunst oder bei Nett in der Friedrichstraße sang. Dazu zählten: „Male, Male, lebt denn mein Male noch? “, „Här auf du zwickst mi in mei Husabah“, „Ist denn kein Stuhl da für meine Hulda? “, „Mein Herz, das ist ein Bienenhaus“, „Trink mer noch a Tröpfchen, aus dem kleinen Henkeltöpfchen“, „Vuglbeerbaam“, „Putt, putt, putt mein Hühnchen“, „Du kannst nicht treu sein, nein nein das kannst du nicht“, „Im Grunewald ist Holzauktion“, „Hamm Sie nicht den kleinen Kohn gesehn“ oder „An dem Baume hängt auch eine Pflaume“. Kristall-Palast: „Mach mich glücklich“ mit Else Elster und Albert Lieven. Donnerstag, 10. Oktober 1935 Auf der Fürther Kirchweih kam es am letzten Tag wieder zur traditionellen Ziehung der Gewinne der Heiratslotterie. Zwei Waisenkinder zogen mit verbundenen Augen in Anwesenheit einer großen Menschenmenge die 14 Gewinner aus der großen Lostrommel auf dem Balkon des Fürther Rathauses. Die Kapelle Eichinger sorgte für die Musik. Die Stadt Fürth plante eine „Woche des deutschen Weines“ in der Zeit vom 19. bis 26. Oktober. OB Jakob übernahm dazu im Namen der Stadt die Patenschaft für die beiden kleinen pfälzischen Weinorte Veilbingert und Hochstätten. Die Fürther Gastronomie wurde deshalb bereits im Vorfeld auf Abnahme von Weinen dieser Orte eingestimmt. Darüber hinaus wollten Fürther Weinhändler (z.B. Kölsch in der Moststraße 17), der Pfalz-Verein und der Kulturverein in dieser Zeit Weinproben bzw. Festlichkeiten abhalten. Freitag, 11. Oktober 1935 Die in den Kasernen der Südstadt untergebrachte Landespolizei verabschiedete sich von Fürth, um einen neuen Standort in Weiden (Oberpfalz) zu beziehen. 300 Mann verließen damit den bisherigen Standort Fürth. Einige uns nicht mehr geläufige Begriffe aus den Sortimenten der Kohlenhändler, entnommen den Anzeigen in der NZ: Erbskohlen, Riesellesekoks, Hausbrandkohlen, Saarnusskohle, Saarkoks, Ruhrzechen-Koks. Die herbstliche Witterung sorgte für empfindliche Kühle, die beheizten Öfen führten zu tagsüber mächtig rauchenden Kaminen. Weißlich kräuselnder Qualm gab der Fürther Dächerlandschaft ein vorwinterliches Gepräge. Weltspiegel: „Die spanische Tänzerin“ mit Marlene Dietrich. Lu-Li: „Amphitryon“ mit Willy Fritsch und Käthe Gold. Samstag, 12. Oktober 1935 Der Polizeipräsident der Städte Nürnberg/Fürth erklärte gegenüber der Presse, dass sich durch Rücksichtslosigkeit und Unachtsamkeit allein im dritten Vierteljahr 1935 in Nürnberg 770 Verkehrsunfälle ereignet hatten, bei denen 20 Personen getötet und 105 schwer verletzt wurden. Im gleichen Zeitraum wurden in Fürth bei 125 Verkehrsunfällen 6 Personen getötet und 19 schwer verletzt. Damit hatten sich diese Zahlen gegenüber den drei Vergleichsmonaten 1934 ungefähr verdoppelt. Schausteller, Gastwirte und sonstige Geschäftsleute waren mit der abgelaufenen Fürther Kirchweih zufrieden. Das halbwegs stabile Wetter sorgte für gute Umsätze. In den
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