Für Mittwoch, 11.24 Uhr war die Abfahrt des letzten Sonderzuges angesetzt, der die angereisten Gäste vom Fürther Bahnhof wieder in ihre Heimatorte zurückbrachte. Donnerstag, 19. September 1935 Auf dem Sportplatz der SpVgg fand am Dienstag eine Abschiedskundgebung für 10.000 Urlauber statt, die durch die Organisation „Kraft durch Freude“ zum Reichsparteitag nach Nürnberg gekommen waren. Die meisten von ihnen stammten aus dem Ruhrgebiet. 7000 der Teilnehmer waren in Fürth untergebracht, 3000 in Zirndorf. Zahlreiche Musikkapellen begleiteten die Gäste. Die Kolonnen auf dem Weg zum Gelände der SpVgg wurden unterwegs von der Fürther Bevölkerung reichlich mit Blumen bedacht. Die Gäste wurden von Minister Dr. Ley verabschiedet, der den Fürthern für ihre Gastfreundschaft dankte. Zentral-Lichtspiele: „Ein Walzer für Dich“ mit Camilla Horn und Heinz Rühmann. Kristall-Palast: „Ehestreik“ mit Heli Finkenzeller und Paul Richter. Freitag, 20. September 1935 Über die Presse bat die Stadt Fürth um Einzug der letzten Fahnen und Entfernen der verbliebenen Girlanden und Pflanzen, damit die verwitterten Reste das Stadtbild nicht störten. Weitere Nachwirkungen der Reichsparteitage: Mit 70 Mann waren die Feldjäger vom 3. bis 19. September in Fürth. Sie wurden überwiegend zur Verkehrsregelung und zu Bewachungsaufgaben eingesetzt. Im Rahmen eines Kameradschaftsabends wurden sie jetzt in Fürth verabschiedet. Für den Kurrendegesang am Samstag um 15.30 Uhr waren die Straßen rund um das Fürther Rathaus vorgesehen. Weltspiegel: „Der bunte Schleier“ mit Greta Garbo und Herbert Marschall. Lu-Li: „Ein Lied für Dich“ mit Jan Kiepura und Jenny Jugo. Samstag, 21. September 1935 Die Fürther Sanitätskolonne hatte während der Reichsparteitage gut zu tun: In den Quartieren wurden 9053 Hilfeleistungen ausgeführt, 123 auf dem Fürther Hauptbahnhof und 10 auf dem Bahnhof Doos. Hinzu kam noch eine größere Anzahl an Krankentransporten zum Fürther Krankenhaus. Die Fürther Bevölkerung wurde über die NZ aufgefordert, mehr Pilze zu essen. Der Regen der letzten Tage hatte auf dem Markt für eine Pilzschwemme gesorgt. Besonders die Steinpilze traten in Massen auf. Alhambra: „Großreinemachen“ mit Anny Ondra und Wolf Albach Retty. Stadttheater Fürth: „Krach im Hinterhaus“, Komödie von Böttcher. Montag, 23. September 1935 Über die Presse bedankte sich Fürths OB Jakob bei der Bevölkerung für die äußere Gestaltung der Häuser sowie über die gewährte Gastfreundschaft während der Reichsparteitage. Die Pressemitteilung endete mit den Worten: „Fürther! Durch Eure Gastfreundschaft und den Beweis echter Volksverbundenheit habt Ihr im Geiste unseres Führers gehandelt und erneut dazu beigetragen, dem Namen unserer Stadt neuen Ruf und neue Geltung zu verschaffen. Heil Hitler!“ Die Kleinkunstbühne „Platzl“ in der Blumenstraße begann mit ihren Vorstellungen zur Winterspielzeit. Die Leitung hatte Georg Heid. Im Pokalwettbewerb kam die SpVgg beim 1. FC Köln zu einem 2:0-Sieg. Tore für Fürth durch Becher und Leupold II. Damit war die SpVgg eine Runde weiter. Dienstag, 24. September 1935
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