aus Spielern des TV Fürth 1860, MTV, VfR Fürth und Reichsbahn. Etwa 1000 Zuschauer
sorgten für eine gute WHW-Einnahme und sahen ein Spiel, das die SpVgg mit 18:5 klar
gewann.
Das helle Klingen der Aufschlaghämmer auf den Quarzsteinen war weithin zu hören: Die
Mathildenstraße sowie ein Teil der Maxstraße wurden jetzt neu gepflastert. Die längste
Straße in Fürth war damals die Würzburger Straße (gefolgt von der Schwabacher Straße),
die kürzeste die Zähstraße.
Kristall-Palast: „Episode“ mit Paula Wessely und Carl Ludwig Diehl.
Stadttheater Fürth: „Der Zigeunerbaron“, Operette von Strauß.
Donnerstag, 7. November 1935
Die Fürther Bevölkerung wurde über die Presse auf den 7. November eingestimmt, denn an
diesem Tag durfte das 21. Infanterie-Regiment wieder in Fürth einmarschieren, um mit
klingendem Spiel die Kaserne an der Sedanstraße (heute Steubenstraße) in der Fürther
Südstadt zu beziehen. Nach ihrer Vereidigung in Nürnberg sollten die Soldaten gegen 16
Uhr an der Fürther Stadtgrenze eintreffen und um 16.20 Uhr am Rathaus von OB Jakob
begrüßt werden. Sämtliche Parteigliederungen der NSDAP hatten am Dreikönigsplatz
Aufstellung zu nehmen. Die HJ musste an beiden Gehsteigen der Brandenburger Straße
Spalier stehen, die Fürther Schuljugend in der Südstadt. Von der Fürther Bevölkerung
erwartete man in Anbetracht der Tradition der 21er Jubelstürme. Für die Fürther Haus- und
Wohnungsbesitzer hieß es natürlich: Fahnen heraus!
Freitag, 8. November 1935
Dem Traditionsregiment der 21er wurde von der Fürther Bevölkerung – wie nicht anders zu
erwarten war – am Donnerstag ein begeisterter Empfang zuteil. Ein großer Teil der
Bevölkerung hatte sich schon um 14 Uhr am Dreikönigsplatz eingefunden, um sich einen
Platz zu sichern. Straßen, Häuser und Fenster waren reich geschmückt, die Schulkinder
schwenkten Fähnchen. Die von Nürnberg heran marschierenden Soldaten hielten an der
Auferstehungskirche an, wo ein Kranz am Kriegerdenkmal niedergelegt wurde. Am 1. April
1897 war der Stamm der 21er zum ersten Mal in Fürth eingerückt. OB Jakob begrüßte das
Regiment am Rathaus mit den Worten: „Freudigen Herzens wollen wir Euch
entgegenkommen. Wir wollen zusammenstehen ... Wir müssen alle einem Ziele dienen, das
unser Führer uns gegeben hat, wir dienen unserem Volke. In diesem Sinne, liebe 21er,
heiße ich Euch herzlich in der Stadt willkommen“.
Samstag, 9. November 1935
Unter Führung von Kreisleiter und OB Jakob reisten neun Ortsgruppenleiter mit neun
Fahnen und zwei Begleitmannschaften zu den Feierlichkeiten des 9. November mit dem Zug
nach München.
Der Kurrendegesang an diesem Samstag fand ab 15.30 Uhr auf dem Poppenreuther Espan
statt. Das Singen der Vorwoche im Eigenen Heim hatte einen Betrag von 18 RM ergeben.
Zentral-Lichtspiele: „Schön ist es, verliebt zu sein“ mit Karin Hardt und Herbert Ernst Groh.
Kristall-Palast: „Das Mädchen Johanna“ mit Angela Salloker und Heinrich George.
Lu-Li: „Der grüne Domino“ mit Theodor Loos und Brigitte Horney.
Dienstag, 12. November 1935
Auch in Fürth hatte man am 9. November der Opfer von 1923 gedacht, Im Saal des
Volksbildungsheimes an der Theresienstraße (heute Comödie) waren die Säulen schwarz
umflort und das Licht gedämpft, als Traditionsfahnen der SA hereingetragen wurden. Nach
Trommelwirbel und Fanfaren hielt Pg Volkert für den in München weilenden OB Jakob die
Festrede. („Die Stimme des deutschen Blutes war stärker als die Versprechungen und
Lockungen fremdrassiger Niedertracht“.) Nach dem Deutschlandlied und dem Lied „Volk ans
Seite:Kuntermann 1935.pdf/65
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