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Oktober) wollte man die Leselust weiter erhöhen. Hauptsächlich wurde anspruchslose Unterhaltungsliteratur gelesen. Die Jugend bevorzugte Karl May und Bücher von Dominik. Presseappell: „Wer ein Buch erwirbt, bereichert nicht nur sein Wissen, sondern gibt unseren Dichtern und Schriftstellern und auch den Verlegern und Buchhändlern den Lohn für ihre Arbeit im deutschen Geisteswesen.“ Montag, 28. Oktober 1935 Bei einem Dietabend des TV Fürth 1860 berichtete ein Mitglied vom soeben zu Ende gegangenen Arbeitsdienst. Genächtigt wurde in einem Lager auf einem Strohsack, am zweiten Tag wurde man eingekleidet. Die nächsten Tage dienten der körperlichen Ertüchtigung, erst am sechsten Tag ging es zur Arbeit. Die Zahl der Arbeitsstunden wurde nach und nach hochgefahren, erst nach 14 Tagen erreichte man die volle Arbeitszeit. Allabendlich fanden eine weltanschauliche Schulung sowie die Pflege der Kameradschaft statt. Nach sechs Monaten war der Arbeitsdienst beendet. In der dritten Hauptrunde im DFB-Vereinspokal hatte es die Fürther erwischt. Man verlor das Pokalspiel im Ronhof vor 1000 Zuschauern gegen den Freiburger FC mit 2:3. Beide Tore für Fürth erzielte Leupold II. Lu-Li: „Liselotte von der Pfalz“ mit Dorothea Wieck und Michael Bohnen. Alhambra: „Knock out“ mit Anny Ondra und Max Schmeling. Dienstag, 29. Oktober 1935 Anlässlich der Woche des Deutschen Buches eine kleine Auswahl von Neuanschaffungen für das Fürther Volksbildungswerk: „Die deutsche Mutter und ihr Kind“ (Haarrer), „Grenzwacht im Osten“ (Skowronnek), „Herkunft und Rassengeschichte der Germanen“ (Günther), „Germanische Führerköpfe“ (Schilling), „Achtung! Bomben fallen“ (Klein), „Mit 15 Jahren an die Front“ (Arndt), „Auf Vorposten für Deutschland“ (Schoen), „Auf Marienhof. Das Leben einer deutschen Mutter“ (Voigt-Diederichs) sowie „Fronterlebnis“ (Seldte). In der Fürther Alexanderstraße fand nach einer umfassenden Renovierung die Einweihung der Gaststätte „Zum Alexander“ statt. Das Lokal galt als eines der ältesten in der Stadt. Die Fundamente mussten neu gefasst werden, wodurch zahlreiche Eisenträger notwendig waren. Die Gaststätte entstand dadurch fast vollkommen neu. Mittwoch, 30. Oktober 1935 Es regnete in Strömen, aber in der Fürther Blumenstraße vor dem Wehrkreiskommando staute sich die Menge. Drinnen ertönten die ersten Kommandorufe. Die Zivilisten wurden registriert. Es fehlte niemand. Die meisten hatten sich freiwillig zum Wehrdienst gemeldet. Dann marschierten die Rekruten mit ihrem Koffer unter lebhafter Anteilnahme der Bevölkerung zum Fürther Bahnhof, wo sie von einem Musikzug verabschiedet wurden. Viele Taschentücher flatterten zum letzten Gruß, als der Zug sich in Bewegung setzte. Fürth hatte sich mit Nachdruck für die Pfälzer Winzer eingesetzt. Während der Weinwerbewoche und in den Tagen danach wurden insgesamt 20.000 Liter Pfälzer Wein getrunken (= 80.000 Schoppen). Das konnte sich bei einer Einwohnerzahl von mittlerweile 77.300 Personen sehen lassen. Donnerstag, 31. Oktober 1935 Im Frühjahr 1935 fiel das frühere „Lehrlingsheim in der Marienstraße 4 an die Stadt Fürth. Diese baute das Gebäude im Sommer zum „Haus der deutschen Jugend“ um. Das Erdgeschoss und das erste Stockwerk wurden dem städtischen Jugendamt zugeteilt, in den oberen Stockwerken blieb es bei den bisherigen Mietwohnungen. Der komplette Flügelanbau im Hof wurde jedoch nach einer Renovierung an die Hitlerjugend vergeben. Damit verfügte die Fürther HJ über einen Versammlungssaal sowie einige Büros für die Bannführung. Zwei kleine Schlafsäle für Jungen bzw. Mädchen und eine Teeküche ergänzten den HJ-Bereich.