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wieder. Nach dem Installationsgottesdienst von Dekan Fürst in der Auferstehungskirche versammelten sich die Ehrengäste im Kolonnenhaus. OB Jakob versprach die Bereitschaft der gesamten Fürther Stadtverwaltung, mit dem neuen Dekan vertrauensvoll zusammenzuarbeiten zu wollen. Pfarrerkollegen versprachen treue Unterstützung. Donnerstag, 27. Februar 1936 Am Abend des Aschermittwochs versammelte sich die Fürther SA auf dem Humbser-Spielplatz zu einer Gedenkfeier für Horst Wessel. An der Feier nahmen alle Gliederungen der Bewegung sowie eine Abordnung der Wehrmacht teil. 1200 Beteiligte standen im Fackelschein im Viereck und jeder SA-Mann sprach den Treueschwur auf Führer, Volk und Vaterland. Später fand bei klingendem Spiel auf der Königstraße vor der Feuerwache ein Vorbeimarsch aller Formationen vor dem Standartenführer und seinem Stabe statt. Nach Berichten in der NZ wurde der Fürther „Kindermaskenzug“ am Faschingsdienstag zu einem großen Erfolg. Die Schulkinder hatten den Verlauf eines Kalenderjahres mit ihren Masken dargestellt. Originalton in der NZ: „Nicht nur die Idee des Zuges, sondern auch seine Ausführung waren einzigartig. Im ganzen Frankenland und weit darüber hinaus wird man lange suchen müssen, ehe ein solcher Kindermaskenzug noch zu finden sein wird. Fürth wird mit dieser originellen Veranstaltung einzig dastehen.“ Freitag, 28. Februar 1936 Nach dem Kindermaskenzug feierte die Belegschaft der Firma Schickedanz den Faschingsausklang im Parkhotel, wo man um Mitternacht den Fasching begrub. Damalige Fürther Gesangvereine und ihre Probelokalitäten: „Sängervereinigung Fürth 1876“ (Rahmes), „Männergesangverein Liederhort“ (Kaltes Loch), „Chorgemeinschaft Fürth“ (Strattner), „Gesangverein Cäcilia“ (Bergbräu), „Sängerchor Fürth“ (Grüner Baum), „Sängerrunde der Friseure“ (Bergbräu), „Westlicher Sängerkreis 1889 Fürth“ (Vetter), „Gesangverein Aurora“ (Leupold), „Chorverein Fürth“ (Geismannbräustübl), „Chorgemeinschaft TV Fürth 1860“ (Turnhalle kleiner Saal), „Gesangverein Sängerfreunde Fürth“ (Ruff) und „Lettererchor“ (Humbserbräu). Zentral-Lichtspiele: „Der grüne Domino“ mit Karl Ludwig Diehl und Brigitte Horney. Kristall-Palast: „Der mutige Seefahrer“ mit Maria Krahn und Paul Kemp. Samstag, 29. Februar 1936 Mit Standkonzerten wies man auf den letzten Sammeltag des WHW hin. Dabei gingen am 29. Februar und 1. März Betriebsführer, Betriebszellenobleute und Vertrauensmänner der Betriebe mit der Sammelbüchse von Haus zu Haus, um symbolisierte Narzissenblüten zu verkaufen. Motto: „Treue um Treue hilft lindern die Not – Opfern, opfern ist höchstes Gebot.“ Der Kurrendegesang der Waisenhauskinder fand an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Bereich Staudengasse, Berg-, Rednitz-, Bogen- und Badstraße statt. Das Ergebnis des Singens vor zwei Wochen hatte einen Erlös von 28 RM ergeben. Lu-Li: „Der junge Graf“ mit Anny Ondra und Hans Söhnker. Alhambra: „Alle Tage ist kein Sonntag“ mit Carola Höhn und Wolfgang Liebeneiner. Weltspiegel: „Skandal“ mit Jean Galland und Henry Rollan. Montag, 2. März 1936 In Fürth kannte jedermann Heinrich Jaklitsch aus Gottschee, der jeden Winter nach Fürth kam und hier mit Hilfe eines Bauchladens seine Süßigkeiten auf der Straße anbot. Mit einem Lächeln offerierte er auch Nummernsteine. Wer Glück hatte, konnte bei Erraten der richtigen Zahl Süßigkeiten gewinnen. Jaklitsch stammte aus einer deutschen Sprachinsel. Die männlichen Bewohner zogen in den Wintermonaten weg, um in Deutschland Geld zu verdienen, denn der Boden des Ländchens Gottscheer gab nicht viel her. Nach den Anmeldungen der Schüler zum Humanistischen Gymnasium bzw. zur Oberrealschule Fürth am Donnerstag, 26. März, begann ab Montag das Ausleseverfahren. Zu den Prüfungen antreten konnte man nach dem Bestehen der vierten Klasse Volksschule (nicht älter als 13 Jahre), deutscher Staatsangehörigkeit und arischer Abstammung. Geprüft wurde man in den Fächern Religion, Deutsch, Rechnen und Turnen. 14