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Spielhütte am Schießanger wurde aufgesperrt und die darin aufbewahrten Spielgeräte zum Gebrauch freigegeben. Wegen Vornahme von Kanal- und Straßenbauarbeiten wurden ab 20. Februar die Poppenreuther Straße zwischen Erlanger und Pestalozzistraße sowie die Espanstraße zwischen Poppenreuther und Wiesenstraße für einige Wochen für den Verkehr gesperrt. Freitag, 21. Februar 1936 Vom 19. bis 22. Februar fand auch in Fürth die sogenannte „Pfundsammlung des Winterhilfswerkes“ statt. Dabei sollten (einmal pro Jahr) Lebensmittel in Tüten gespendet werden. Von leicht verderblichen Lebensmitteln war abzusehen. Für jede eingetütete Pfundspende wurde vom Einsammler eine Quittung ausgestellt. Faschingsprinz Emil I. hatte angekündigt, den am Faschingsdienstag stattfindenden Zug der Fürther Schuljugend (Motto: „Die zwölf Monate“) vor dem Portal des Stadttheaters abzunehmen. Anschließend sollten 200 Kinder – von Lehrern ausgesucht – in den Geismannsaal eingeladen werden, um dort von Prinz Emil I. und dessen Vater Michel Most bei Kakao und Kuchen verköstigt zu werden. Kristall-Palast: „Die Fahrt in die Jugend“ mit Liane Haid und Hermann Thimig. Lu-Li: „Familie Schimek“ mit Hans Moser und Käthe Haack. Samstag, 22. Februar 1936 In Anzeigen warb die Kette „Nordsee“ (in Fürth in der Schwabacher Straße 6) zum Kauf von nahrhaft und gesundem Seefisch, der verhältnismäßig billig zu haben war. Einige damalige Preise in Pfennigen für jeweils 500 g Frischfisch: Grüne Heringe 20, Seelachs 22, Weißfisch 25, Kabeljau 28, Goldbarsch 30, Schellfisch 38. Für den bei den Fürthern so beliebten Backfisch (heiß aus der Pfanne) verlangte die Nordsee 60 Pfennige. Geräucherte Makrelen kosteten 36 Pfennige. Wegen des zeitgleich in Nürnberg stattfindenden Faschingszuges appellierte man in der NZ an die Fürther Bevölkerung, am Sonntag doch dem heimatlichen Zug das Interesse entgegenzubringen. Den Nichtmitgliedern von „Treu-Fürth“ drohte Prinz Emil I. gar an, ihnen während der Dauer des Faschings „das Bürgerrecht“ zu entziehen. Montag, 24. Februar 1936 Der Fürther Faschingszug fand unter strömendem Regen statt. Die NZ sprach von „jubelnder Fürther Bevölkerung“. Ein Wagen zeigte auch obenauf thronende Juden, die sich talmudgemäß ruckartig vorund zurück bewegten. Von einem Prunkwagen herab lächelte seine Tollität Prinz Emil I. von einem Thron auf sein Volk. Am Samstag fand im festlich illuminierten „Palmensaal“ des Kulturvereins der „Karneval der Frontkämpfer“ statt. Dabei trat auch eine Künstlergruppe aus ehemaligen Soldaten auf, die sich „Fronttheater des Westens“ nannte. Der Geschichtsverein „Alt-Fürth“ zog nach dreijährigem Bestehen Bilanz: Am 20. Januar 1933 hatte man mit 30 Mitgliedern begonnen. 1936 gehörten dem Verein 170 Mitglieder an. Schwerpunkte der ehrenamtlichen Tätigkeit waren Lichtbildervorträge und Exkursionen ins Fürther Umland. Vorsitzender blieb weiterhin Lehrer Dr. Adolf Schwammberger. Dienstag, 25. Februar 1936 Am Samstagabend feierte die Belegschaft der Firma Schickedanz ihren Maskenball im Geismannsaal. Dabei fand eine über zwei Stunden dauernde Narrensitzung von Prinz Emil I. und seinem Hofstaat statt. Die tanzlustigen Maskierten kamen erst nach 22.30 Uhr zu ihrem Recht. Im Fürther Stadttheater wurde am vergangenen Samstag zum 25. Mal die Operette „Die Fledermaus“ aufgeführt. Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Prinz Emil I. samt seinem Hofstaat. Prinz und Gefolge tanzten am Ende des zweiten Aktes auf der Bühne einen Wiener Walzer. Mittwoch, 26. Februar 1936 Am Rosenmontag gegen 18 Uhr besetzte Prinz Emil I. von Fürth das Nürnberger Rathaus. Da Nürnbergs OB Liebel außer Haus war, musste sich die Fürther Delegation mit BM Eickemeyer begnügen. Sein Amtszimmer wurde unter Absingen des Liedes „Das Feuerhäusla brennt“ gestürmt. Nach einer Ordensverteilung und einer Einladung zum Fürther „Poculator“ verließ man die alte Noris 13