Seite:Kuntermann 1936.pdf/44

Version vom 10. Oktober 2024, 12:34 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „werden, wo man dann offiziell feiern wollte. Geladen waren Größen von Partei, Wehrmacht, Behörden und Sportvereinen. An die Bevölkerung erging er Appell: Haltet Blumen bereit! Die acht Millimeter lange braunrote Spargelfliege bedrohten die Spargelanpflanzungen. OB Jakob ordnete deshalb im Benehmen mit der staatlichen Landwirtschaftsstelle eine Bekämpfung der Spargelfliege an. Dies geschah durch Entfernung und Vernichtung der befallenen…)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

werden, wo man dann offiziell feiern wollte. Geladen waren Größen von Partei, Wehrmacht, Behörden und Sportvereinen. An die Bevölkerung erging er Appell: Haltet Blumen bereit! Die acht Millimeter lange braunrote Spargelfliege bedrohten die Spargelanpflanzungen. OB Jakob ordnete deshalb im Benehmen mit der staatlichen Landwirtschaftsstelle eine Bekämpfung der Spargelfliege an. Dies geschah durch Entfernung und Vernichtung der befallenen Triebe. Spargelanbauer wurden dadurch zum Handeln gezwungen. Weltspiegel: „Mazurka“ mit Pola Negri und Albrecht Schönhals. Zentral-Lichtspiele: „Broadway-Melodie“ mit Eleanor Powell und Robert Taylor. Montag, 17. August 1936 Die „Fürther Sanitätskolonne“ feierte ihr 50-jähriges Bestehen. Sie verdankte ihr Entstehen den Veteranen des Krieges 1870/71. Bei ihrer Gründung 1886 zählte man 43 Mitglieder, ausschließlich Kriegsveteranen. Lange Zeit konkurrierte man mit den sogenannten Arbeiter-Samariter-Kolonnen. Erst 1933 wurde die Sanitätskolonne in das Roten Kreuz integriert. 1904 wurde eine ständige Sanitätswache mit zwei Sanitätern eingeführt. 1904 entstand das Kolonnenhaus in der Otto-Seeling-Promenade. Im Jahre 1935 hatte die Fürther Sanitätskolonne in 12.000 Fällen einzugreifen, davon waren 3500 Krankentransporte, wozu vier Autos zur Verfügung standen. Am Sonntag kam es anlässlich des Jubiläums zu einer Großübung vor dem Fürther Stadttheater. Dabei waren Rettungssanitäter mit Gasmasken und Sauerstoffflaschen im Einsatz. Alhambra: „Engel mit kleinen Fehlern“ mit Adele Sandrock und Ralph Arthur Roberts. Dienstag, 18. August 1936 Auch Fürth hatte sein „Reichsparteitagsgelände“. In der Nähe der Leyher Waldspitze wuchs in diesen Wochen eine Zeltstadt aus dem Boden. Am Ende sollten 20 Zelte stehen, die insgesamt 5000 Politische Leiter aus Württemberg-Hohenzollern beherbergen sollten. Wasser- und Stromleitung waren schon gelegt, neben den Zeltunterkünften entstanden auch ein Sanitätszelt sowie ein „Post“-Gebäude. Ein ähnlich großes Zeltlager errichtete man in der Äußeren Schwabacher Straße kurz vor der Kaserne. Jedes Zeltlager verfügte außerdem über einen „Funkturm“, der mit Lautsprechern bestückt war und der der Feuerwehr als Beobachtungsstand diente. In den Fürther Schulen hatte man schon die ersten dreistöckigen Bettgestelle aufgestellt. Rund drei Wochen vor den Reichsparteitagen liefen die Vorarbeiten jetzt auf Hochtouren. Mittwoch, 19. August 1936 Intendant Seidl vom Fürther Stadttheater veranstaltete im oberen Saal des Kulturvereins einen Betriebsappell zur kommenden neuen Spielzeit, zu dem auch OB Jakob kam. Insbesondere die neu verpflichteten Schauspieler und Sänger sollten dabei das bestehende Ensemble kennenlernen. Während der Spielzeit war es nicht möglich, alle Kräfte des Theaters am gleichen Tag zusammenzubringen. OB Jakob sagte: „Wer für das Volk spielen will, darf nicht fragen, ob er eine große oder eine kleine Rolle erhalten hat!“ In einem Freundschaftsspiel gewann die SpVgg unter großer Hitze beim FSV Frankfurt mit 3:2. Tore für Fürth durch Becher, Janda und Frank. Kristall-Palast: „Die öffentliche Meinung“ mit Jean Harlow und William Powell. Donnerstag, 20. August 1936 Die Fürther Olympioniken Schwarzmann und Schweickert konnten sich schon im Zug von Berlin nach Fürth kaum vor Autogrammjägern retten. Zu Tausenden standen dann die Fürther am Hauptbahnhof und in den Straßen zum Geismannsaal. Schon ab 18 Uhr mussten Polizei, SA und SS gemeinsam helfen, die Absperrungen aufrecht zu erhalten. Mit ungeahntem Jubel überschütteten die Fürther die Autos der Sieger auf ihrem Weg zum Geismannsaal mit Blumen. Der gesamte Geismannsaal war „olympisch“ geschmückt und bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Festansprache hielt OB Jakob. Er überreichte am Ende den Siegern je ein Ölgemälde mit Fürther Motiven. Freitag, 21. August 1936 Ab sofort waren Eintrittskarten für die öffentlichen Veranstaltungen zum „Reichsparteitag 1936“ in Nürnberg an den entsprechenden Verkaufsstellen der NSDAP erhältlich. Ohne Karte kein Zutritt. 44