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Die vor Wochen ins Leben gerufene "Städtische Singschule", die zum 1. Februar 1937 ihre Arbeit aufnehmen sollte, warb nun über die Presse bei der Elternschaft um Anmeldung ihrer Kinder. Vorgesehen war eine Unterrichtszeit von 16.30 bis 18 Uhr an zwei Tagen in der Woche. Das Schulgeld betrug monatlich 0,50 RM. Verbesserung der Verbindung Fürth - Burgfarrnbach: Ab 14. Dezember wurde an den Eilgüterzug (Fürth ab 20.39 Uhr) ein Personenwaggon angehängt. Bisher war eine Zugfahrt nach Burgfarrnbach nach 20 Uhr nicht möglich. Die Gaststätte "Zu den Weinbergen" in der Fürther Mohrenstraße 32 feierte das 50-jährige Bestehen. Die beim Altstadtpublikum beliebte Wirtschaft war das Stammlokal vieler alter Fürther und Handwerker. Die Wirtin, Frau Babette Kandel, galt aufgrund ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit als von allen Gästen respektierte Institution. Donnerstag, 17. Dezember 1936 Der Wagenumschlag am Fürther Güterbahnhof kam an seine Kapazitätsgrenze. Gingen im Oktober 1935 insgesamt 885 Güterwagen ab, so waren es im Oktober 1936 schon 973. Bei der Güterabfertigung wurden im Oktober rund 60.000 Frachtbriefe behandelt. Von Fürth aus gingen insbesondere Weiß- und Wollwaren, Flurgarderoben, Spiegel, Spielwaren, Fleischkonserven sowie Bronze- und Aluminiumpulver auf die Reise. In Fürth häuften sich die Weihnachtsfeiern. In der Turnhalle des TV Fürth 1860 feierte am Mittwoch die 2. Kompanie der Panzerabwehr-Abteilung 17 und am selben Tag die Flak-Batterie im Gesellenhospiz. Beide Veranstaltungen waren von Musikbeiträgen und humorvollen Einlagen umrahmt. Spontaner ungestümer Jubel entstand bei beiden Feiern, als die Chefs am Ende den nächsten Vormittag für "dienstfrei" erklärten. Kristall-Palast: "Drei Mäderl um Schubert" mit Gretl Theimer und Paul Hörbiger. Zentral-Lichtspiele: "Weiberregiment" mit Heli Finkenzeller und Hermann Erhardt. Freitag, 18. Dezember 1936 Vater und Sohn Mattecka führten gemeinsam an der äußeren Göringstraße (heute Vacher Straße) die Wasenmeisterei. Wegen der unangenehmen beißenden Gerüche hatte man den Betrieb schon vor vielen Jahren von der Schwabacher Straße (Höhe Kiderlinstraße) in den Fürther Norden verlegt. Hier wurden Tierkadaver nach dem Enthäuten zu Tiermehl verarbeitet. Größte Anlieferer waren die beiden Schlachthöfe von Nürnberg und Fürth. Weitere Schlachtabfälle kamen von privater Seite. Das entstehende Tiermehl war bestes Kraftfutter für Schweine und andere Jungtiere. Die Geruchsbelästigungen hatten Jahrzehnte später zu einem jahrelangen Prozess mit der Stadt Fürth geführt. Mittlerweile schmückten 131 aufgehängte Adventskränze die Fürther Innenstadt. Dazu kamen 1000 Transparente, meist über Schaufenstern mit dem Text: "Freude schenken! In Fürth kauft man immer gut!" Lu-Li: "Durch die Wüste" mit Gretl Wawra und Heinz Evelt. Samstag, 19. Dezember 1936 Es gehörte zur Tradition der Kleeblättler, in den vorweihnachtlichen Tagen die Getreuesten des Vereins nach einem besinnlichen Rückblick zu ehren. Das Vereinsheim im Ronhof war festlich geschmückt. Viele Wimpel (FC Barcelona, Hertha BSC Berlin, Slavia Prag usw.) hingen an den Wänden, dazu stand eine stattliche Reihe an Pokalen auf den Schränken und in Vitrinen. Die Gaststätte war brechend voll. Die erste Mannschaft war fast vollständig vertreten. Es galt, 20 Jubilare mit 25-jähriger Mitgliedschaft zu ehren. Am meisten interessierte die Besucher jedoch der Gesundheitszustand von Mittelstürmer und Torjäger Becher, der schon seit zwölf Wochen im Fürther Krankenhaus lag. Alhambra: "Moskau - Schanghai" mit Pola Negri und Wolfgang Keppler. Montag, 21. Dezember 1936 "Julfest" in Fürth: Der deutsch-völkische Sportverein "Guts Muths" veranstaltete zusammen mit dem MTV am Samstagabend das Fest der "Wintersonnenwende" auf seinem Sportplatz. Vom Sportheim bis zum Holzstoß auf dem Sportplatz stand ein dichtes Spalier von Fackelträgern. Nach Trommelwirbeln rief ein Sportler hinter Bäumen versteckt die deutsche Frau, das Feuer vom Herd zur Jugend zu tragen. 66