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Mannheim weiterzufliegen. Den allerersten Zeppelin hatten die Fürther 1909 am Himmel gesichtet. Die Fürther "Kurrende-Sänger" waren ein gewohnter Anblick in der Stadt. Die singenden Waisenkinder erhielten von Anwohnern und Vorübergehenden meist einen kleinen Obolus für ihren Gesang. Die an Samstagnachmittagen erfolgenden Aktionen gingen auf den Fürther Kaufmann und Lebküchner Martin Lei(t)zmann zurück, der das Singen der Armenschüler in den Straßen und auf den Plätzen Fürths Anfang des 18.Jahrhunderts eingeführt hatte. Als Angestellter beim dompröpstlichen Gericht hatte er sich insbesondere um den Aufbau einer Armen- und Waisenschule gekümmert. An der Daniel-Ley-Straße konnte an den Neubauten der Wohnblocks Richtfest gefeiert werden. Bauträger war die Baugenossenschaft Volkswohl. Zentral-Lichtspiele: "Der Kurier des Zaren" mit Maria Andergast und Adolf Wohlbrück. Freitag, 23. Oktober 1936 Zwei Klassen des Mädchenlyzeums hielten sich je zwei Wochen lang im Schullandheim Wülzburg bei Weißenburg auf. Vormittags wurde fachlicher Unterricht gehalten, die Nachmittage waren Sport, Spiel und Ausflügen vorbehalten Ziel des sogenannten "nationalsozialistischen Lehrgangs" war es, körperliche Ertüchtigung und den viel zitierten Gemeinschaftswillen zu fördern. Die Fürther Siedlung südlich der Hardstraße füllte sich immer mehr. Bis jetzt gab es 230 Objekte, davon waren 114 Kleinsiedlungshäuser und 98 Kleinwohnungen entstanden, weitere 18 Kleinwohnungen waren im Bau. Hintergedanke war, die Siedler aufgrund ihrer kleinen Gärten zur Selbstversorgung mit Obst und Gemüse zu bewegen, um den Markt für Nahrungsmittel im Ballungsraum zu entlasten. Samstag, 24. Oktober 1936 Für die Fürther hieß es am Freitag wieder einmal "Fahnen heraus!" Von Nürnberg aus kommend, marschierte das 1. Bataillon des 21. Infanterie-Regiments wieder in Fürth ein. In dichtgedrängten Scharen säumte das jubelnde Publikum die Aufmarschstraße. Bürgermeister Dr. Kempfler begrüßte am Rathaus die Soldaten an ihrem neue (alten) Standort. Die "21er" waren am 7. März 1936 ins Rheinland verlegt worden, jetzt war man wieder endgültig zurück. Der Kommandeur wörtlich: "Wer so viel Freude und Begeisterung um sich erleben darf wie wir, Ihre neuen 21er, auf unserem Weg hierher, dem wird das Einleben im neuen Standort gewiss nicht schwer gemacht." Weltspiegel: "Eskapade" mit Renate Müller und Georg Alexander. Stadttheater Fürth: "Die Berghoferin", Schauspiel von Helmschmid (Uraufführung). Montag, 26. Oktober 1936 Bei einer Eltern-Versammlung im Saal der Gaststätte "Schwarzes Kreuz" sprach Ortsgruppenleiter Volkert zum Thema "Warum Deutsches Jungvolk?". Er erklärte, dass die körperliche Ertüchtigung des jungen Menschen auch im Sportverein erfolgen könne, Kameradschaftsgeist und Treue könnten jedoch nur mit Hilfe der nationalsozialistischen Erziehung in der HJ entwickelt werden. Dazu ist es auch nötig, dass die Jugend für einige Wochen "auf große Fahrt" geht. Er warb um Verständnis bei den Eltern. Sämtliche Sanitätsmannschaften simulierten einen "Luftangriff auf Fürth". Schwerpunkte der angedeuteten Zerstörungen durch Bombenabwürfe waren Burgfarrnbach und Unterfarrnbach. Trupps mit Gasmasken und Sanitäter holten Verletzte aus Häusern und brachten sie nach einer Erstversorgung in Sanitätsautos zum Bahnhof Burgfarrnbach, wo die Verletzten in vier Güterwagen verladen wurden. Bei ihrem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (117. Derby) verlor die SpVgg mit 0:5. Dienstag, 27. Oktober 1936 Zum "Monat des Jungvolks" organisierten die Fürther Pimpfe zwei Veranstaltungen. Am Samstag traten sie auf dem Humbser-Spielplatz an, um nach dem Morgenappell ihre Aufgaben gemäß vorgegebenem Dienstplan zu erledigen. Die Veranstaltung endete mit einem Vorbeimarsch am Gebietsführer. Am Sonntagabend zeigten die Pimpfe bei einem Elternabend im Parkhotel, dass sie mit Spielen und Liedern auch Heimabende lebendig zu gestalten wussten. NZ: "Das Jungvolk will nicht in die Erziehung der Eltern eingreifen, sondern mit seiner Erziehung beginnen, wo die der Eltern aufhört." Kristall-Palast: "Befehl ist Befehl" mit Ferdl Weiß. Alhambra: "Mutterschaft" mit Hella Müller und Henri Presler. Lu-Li: "Boccaccio" mit Heli Finkenzeller und Willy Fritsch. Zentral-Lichtspiele: "Schloss Vogelöd" mit Carola Höhn und Hans Stüwe. 56