Veranstaltungen zur Weinwoche aufmerksam machte. Lu-Li: "Weiberregiment" mit Heli Finkenzeller und Hermann Erhardt. Donnerstag, 24. September 1936 Am vergangenen Montag hielt die "Trainkameradschaft Fürth" im Humbserbräustübl in der Friedrichstraße ihren Monatsappell ab. Dabei wurden vor zahlreichem Publikum die Filme "Feind hört mit" und "Im gleichen Schritt und Tritt" des Kyffhäuser-Bundes gezeigt. Die beiden von militärischen Aktionen geprägten Filme fanden starken Beifall. Am Mittwoch wiederholte man wegen des großen Erfolges das Schallplatten-Konzert im Musikpavillon der Hindenburganlage. Wieder wurden dabei kostengünstig Kostproben der drei Fürther Patenweine (darunter einer aus Franken) ausgeschenkt. Der Besuch der Fürther war noch stärker als beim ersten Mal. Die Ausschenkerin am großen Fass hatte ununterbrochen zu tun. Auch die Übertragungszeit der Schallplattenmusik musste wegen des Andranges verlängert werden. Freitag, 25. September 1936 Am vergangenen Sonntag veranstaltete die "Kriegsveteranen-Kameradschaft Fürth e.V." in ihrem Heim am Bismarckturm auf der Hardhöhe ein Kinderfest mit Wurstschnappen, Sackhüpfen und Klettern nach Süßigkeiten an einem aufgestellten Mast. Den Abschluss bildete nach Einbruch der Dunkelheit traditionell ein Fackelzug. Der Musikzug Becker sorgte für die musikalische Umrahmung. Eine Folge des spanischen Bürgerkrieges: Das Fürther Hauptpostamt gab bekannt, dass der gesamte Postanweisungsverkehr von und nach Spanien ab sofort eingestellt wird. An allen Nürnberg-Fürther Schulen begann am Donnerstag der Unterricht. Traditionell war der erste Schultag mit Flaggenhissung und Schülerappell verbunden. Wegen der Reichsparteitage in Nürnberg hatte man die Sommerferien verlängert, die zweiwöchigen Weihnachtsferien wurden im Gegenzug entsprechend verkürzt. Samstag, 26. September 1936 Der evangelische Kirchenbezirk Fürth war mit 90.000 Seelen der drittgrößte der Landeskirche. Nur Nürnberg (271.644 Seelen) und München (114.015) waren größer. Im Fürther Bezirk waren 33 Geistliche in 34 Kirchen tätig. 1935 wurden an jedem Sonn- und Feiertag durchschnittlich 483 RM in den Klingelbeutel eingelegt. An der Badefreudigkeit der Fürther lag es nicht, wohl aber an der geringen Zahl von Sonnenstunden, dass die im Haushaltsplan eingesetzten Einnahmen in Höhe von 18.000 RM (plus 1000 RM aus dem Kioskverkauf) nicht erreicht wurden. Laufstege und Duschen wurden nun in das Winterlager verstaut. Nur noch wenige "Abgehärtete" nutzten das Fürther Flussbad. Die Kirchweihmasten für die abendliche Beleuchtung der bevorstehenden Fürther "Kärwa" wurden nun vom städtischen Betriebsamt installiert. Montag, 28. September 1936 Lustig ging es am Samstagabend im Kulturverein (Logenhaus) beim "Derkemmer Worschtmarkt" zu, wo in allen Räumen gesungen, getanzt und Pfälzer Wein getrunken wurde. Als Spezialität gab es Pfälzer Würste, die auch zum Mitnehmen gekauft werden konnten. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit 2:0. Tore für Fürth durch Knorr und Popp. Dienstag, 29. September 1936 Das Kabarett "Platzl" in der Fürther Blumenstraße gab am vergangenen Wochenende seine EröffnungsVorstellungen zur Saison 1936/37. Schwerpunkt der Schau war ein unverfängliches neues Schlagerprogramm mit eingestreuten Witzen. Beim TV Fürth 1860 pflanzte man am Wochenende unter großer Anteilnahme der Vereinsmitglieder die "Olympia-Eiche" zu Ehren des mehrfachen Olympiasiegers Alfred Schwarzmann. Nach einer pathetischen Rede des stellvertretenden Vereinsführers Stürmer ("Nun wache und gedeihe, Schwarzmann-Eiche! Strebe zur Sonne und werde zur mächtigen, kraftvollen Eiche . . .") pflanzte Vater und Oberturnwart Schwarzmann zu Ehren seines Sohnes das Bäumchen am Eingang zur Hauptkampfbahn ein. 51
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