veranstaltete die Fürther HJ am vergangenen Montag eine Gedenkfeier. Norkus war 1932 in Berlin im Alter von 15 Jahren von politischen Gegnern erschlagen worden. Was Leo Schlageter als Mythos für die Erwachsenen darstellte, war Norkus für die Jugendlichen. Im Volksbildungsheim schmetterten Fanfaren, erklangen Lieder und Sprechchöre. Auch Tagebuch-Aufzeichnungen von Norkus wurden verlesen. Die Form des "Opfertodes" stand im Mittelpunkt der Feier, die mit dem Lied vom "guten Kamerad" und dem Horst-Wessel-Lied endete. Mittwoch, 27. Januar 1937 Die Fürther Kleingartenkolonie "Sedan" hielt ihre jährliche Versammlung ab. Der Kolonie gehörten 187 Siedler an. Finanziell ergab sich 1936 ein geringer Kassenüberschuss, was auf das regnerische Wetter zurückzuführen war, was den Wasserverbrauch senkte. Höhepunkte des Koloniejahres waren das Gartenfest, der Erntedankwagen beim Kirchweihzug (mit fünf Zentnern Kraut) und die Anlieferung von Blumengebinden an Krankenhaus, Altersheime und Waisenhaus. Kristall-Palast: "Arme kleine Inge!" mit Ellen Schwannecke und Rolf Wanka. Weltspiegel: "Wo die Lerche singt" mit Martha Eggerth und Hans Söhnker. Alhambra: "Du bist mein Glück" mit Isa Maranda und Benjamino Giglis. Donnerstag, 28. Januar 1937 Der in Fürth bekannte Pächter des Gasthofes "Schwarzes Kreuz", Heinrich Fürsattel, feierte sein 25-jähriges Berufsjubiläum. Der jetzt 50-jährige Jubilar kam 1912 nach Fürth, wo er hier zunächst den "Passauer Hof" bewirtschaftete, anschließend die "Gaststätte Fürsattel" in der Moststraße. Ab 1930 übernahm er das "Schwarze Kreuz", daneben war er Besitzer des historischen Lokals "Tannenbaum". Der mehrfache Olympiasieger Alfred Schwarzmann aus Fürth wurde nun von der bayerischen Landesregierung mit einer Nachbildung der Olympischen Flammenschale und einer Urkunde für seine überragenden turnerischen Leistungen während der Zeit der Olympiade 1936 geehrt. Hervorgehoben wurde seine Vorbildfunktion für die Jugend. Freitag, 29. Januar 1937 In der Fürther Tuberkulosefürsorgestelle wurden 1936 insgesamt 2200 ärztliche Untersuchungen und 2700 Röntgendurchleuchtungen vorgenommen. Die Zahl der Neuerkrankungen lag bei 900. Daneben wurden 830 Kinder untersucht und 4400 Hausbesuche gemacht. Sendboten des Glücks! Auch in Fürth liefen sogenannte "Glücksmänner" durch die Straßen der Innenstadt. Es waren Arbeitslose, die Lose zu Gunsten des Winterhilfswerkes (WHW) verkauften. Sie trugen einen grauen Umhang, der den umgehängten Loskasten schützte. Ein roter Kragen und eine graue Dienstmütze mit dem Aufdruck "WHW" ergänzte die Bekleidung. Etwa 5000 solcher Glücksmänner gab es in ganz Deutschland. Durch ihre Hände gingen über 4 Mio RM Gewinne. Das Fürther Tiefbauamt gab ein größeres Stück Eisfläche auf dem alten Kanal nördlich der Dooser Kanalbrücke für den Eislauf frei. Die Benutzung für die Bevölkerung war kostenlos. Samstag, 30. Januar 1937 Im Treppenhaus der Oberrealschule verstarb OStD Dr. Hauser im Alter von 58 Jahren. Ein Herzinfarkt hatte ihn dahingerafft. Der studierte Chemiker arbeitete zunächst als Assistent bei den Elberfelder Farbwerken, später am Politechnikum in Nürnberg. Seit 1928 unterrichtete Dr. Hauser an der Fürther Oberrealschule. Im Januar 1934 wurde ihm die Schulleitung übertragen. Man bezeichnete ihn als väterlichen Erzieher. Wegen der Übertragung der Führerrede schlossen die drei Fürther Volksbäder ausnahmsweise um 13 Uhr. Allgemein wurde in der NZ hinsichtlich der Führerrede mitgeteilt:
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