In Fürth begann die Zeit der Gartenfeste. Den Anfang machte der "Südwestliche Gartenbauverein" an der Cadolzburger Straße am letzten Sonntag. Zur Feier gehörten Musik, Fassbier und am Abend ein Fackelzug durch die gepflegten Anlagen. Samstag, 3. Juli 1937 Unter den eingereichten Baugesuchen fand sich auch die Planung der Firma Schickedanz für den Bau einer Kantine im Anwesen Artilleriestraße 40-42. Kampfspiele, die erstmals auf dem Reichsparteitag in Nürnberg stattfinden sollten, wurden am Samstag und Sonntag von der Fürther Standarte 24 ausgetragen. Das Wochenende nannte sich "Tag der SA". Die Wettkämpfe wurden am Samstag ab 15 Uhr auf dem Platz der SpVgg ausgetragen, am Sonntag ab 6.30 Uhr. über 2000 Männer starteten in Disziplinen wie Gepäckmarsch, Hindernislauf, Granatenweitwurf oder Patrouillenlauf. Ihren Abschluss fand die SA-Veranstaltung mit dem Vorbeimarsch der gesamten Standarte vor dem Standartenführer auf dem Platz der Fürther Feuerwehrzentrale. Die Stadt Fürth forderte die Bevölkerung auf, ihre Verbundenheit zur SA an diesen beiden Tagen durch das Beflaggen der Häuser zu zeigen. Montag, 5. Juli 1937 Das neue Schuljahr hatte am 20. April (Hitlers Geburtstag) begonnen. An der Fürther Berufsschule, weibliche Abteilung, unterrichteten 22 Lehrerinnen 1012 Schülerinnen in 37 Klassen. Von den Schülerinnen waren 10,18% im elterlichen Geschäft oder Haushalt beschäftigt. Die große Mehrzahl der Schülerinnen waren Arbeiterinnen (434). Im Rahmen des Kampftages der SA am Wochenende kam es am Abend des Samstags auch zu einer Feierstunde auf dem Dreikönigsplatz. Nach Musik und diversen Reden wurden die "Werkscharen" symbolisch in die SA eingegliedert. Die Werkscharen sollten den Kampfgeist der SA in die Betriebe hineintragen. Am Samstag feierte die Militärkameradschaft "Wittelsbacher" ihr 50-jähriges Bestehen. Die Rede des Kameradschaftsführers Oehrlein endete mit den Worten: "So gedenken wir auch fernerhin treu zusammenzustehen, um die Kameradschaft zur Ehre zu geleiten." Am Schluss des offiziellen Teils fand eine Bildenthüllung statt - eine Fotografie, das aktuell die vollständige Kameradschaft zeigte. Dienstag, 6. Juli 1937 Zu einer schlichten Ehrungsfeier hatte der Fürther Gesangverein "Aurora" die Vereinsmitglieder in die Gaststätte "Grüner Baum" eingeladen. Das älteste Mitglied sang bereits seit 58 Jahren in diesem Chor. Drei weitere Sänger hatten die 50-jährige Mitgliedschaft erreicht. Der Vereinsführer sentimental: "Das Lied vermittelt einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Menschen, es führt hinauf zu den Höhen des Lebens der Freude und hinab zu den Niederungen der Trauer. Wer sich bewusst und voll Treue in den Dienst des Liedes stellt, arbeitet und schafft für sein Volk." Kristall-Palast: "Seine Sekretärin" mit Jean Harlow und Clark Gable. Lu-Li: "Burgtheater" mit Olga Tschechowa und Willi Forst. Weltspiegel: "Blumen aus Nizza" mit Erna Sack und Paul Kemp. Alhambra: "Die Julika" mit Paula Wessely und Attila Hörbiger. Mittwoch, 7. Juli 1937 Die Schülerfahrt im Frühjahr, an der 1200 Fürther Schüler einige Tage am Tegernsee verbringen durften, war von Hauptlehrer Meyer (Pfisterschule) im Film festgehalten worden. Die NZ hatte durch ihr großzügiges Entgegenkommen dieses Filmwerk möglich gemacht. Zur Vorführung war der Saal im Volksbildungsheim (heute Comödie) bis auf den letzten Platz besetzt. Gar manche liebe Erinnerung wurde durch die Filmvorführung wachgerufen, wie der Beifall am Ende zeigte.
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