vollbesetzten Saal. In Reden wurde immer wieder der kameradschaftliche Zusammenhalt der Kleeblattfamilie betont. In Anzeigen bot das Modehaus "Hofmann & Wagner" in der Schwabacher Straße 11 (früher Gebrüder Manes) für Herren Ulster und Ulster-Paletos in bekannt guter Verarbeitung und Passform an, des Weiteren auch Sport-Stutzer, Loden- und Gummimäntel sowie Lodenjoppen und Arbeitshosen. Weitere bekannte Fürther Bekleidungsgeschäfte waren damals "Fellner" (am Kohlenmarkt), "Fiedler" (Ecke Hallstraße/Hindenburgstraße), "Fehn & Richter" (Hindenburgstraße 4), "Hofmockel" (Turnstraße 7) und "Bachmann & Weinmann" (Schwabacher Straße 9). Mittwoch, 10. November 1937 In Erinnerung an den Tag vor 14 Jahren, an dem die Nazis zum Marsch auf die Feldherrnhalle in München aufgerufen hatten, veranstaltete die Kreisleitung Fürth der NSDAP am Dienstagabend im Fürther Stadttheater eine Gedenkstunde für die damaligen Toten der Bewegung. Reihenfolge im Programm: Fanfarenmarsch, Fahnenspruch, Trauermarsch (Götterdämmerung), Chorgesang, Totenehrung, Ansprache von OB Jakob, Chorgesang, Feierspruch, gemeinsamer Gesang des Liedes "Volk ans Gewehr", Ehrung des Führers, Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Lu-Li: "Zu neuen Ufern" mit Zarah Leander und Willy Birgel. Kristall-Palast: "Geächtet" mit Karen Morley und Lewis Stone. Donnerstag, 11. November 1937 Im Stadtgebiet Fürth wurden 1937 insgesamt 5221 Haushaltungen mit 13.793 Personen über das Winterhilfswerk betreut. Im Oktober hatten die Betroffenen gegen Vorlage ihres WHW-Ausweises die Kohlengutscheine erhalten, die sie bei den Kohlenhändlern einlösen konnten. Bis 5. November lief "die zweite Welle" in Form von ausgegebenen Lebensmitteln wie Pfundtüten, Obst- und Gemüsekonserven. Die Abgabe der Lebensmittel fand in der Ausgabestelle in der Katharinenstraße 1 nach einem genau festgelegten Plan statt. Für Kartoffeln bestanden Extraregelungen. Im Luisenheim an der Ottostraße wurden am Montag in den Nachmittagsstunden 1070 Geschenkpakete an die Fürther Kriegsopfer verteilt. Kriegerwitwen, Waisen und Kriegereltern nahmen dankbar diese Lebensmittelspenden entgegen. Letztere bekamen außerdem noch eine Flasche Wein. Initiator der Aktion war die Fürther Stadtverwaltung. Der "Sängerchor Fürth" feierte sein 95. Wiegenfest. Er war damit der älteste Gesangverein in Fürth. Freitag, 12. November 1937 Die eingezogenen neuen Rekruten aus Nürnberg und Fürth (Infanterieregiment 21 des Artillerieregiments 17) wurden am Donnerstagvormittag um 11 Uhr auf dem Adolf-Hitler-Platz (heute Hauptmarkt) in Nürnberg vereidigt. Viel Generalität und Ehrengäste - darunter die beiden Oberbürgermeister von Nürnberg und Fürth - waren dazu erschienen. Seitlich hatten Abordnungen militärischer Vereine und Verbände Aufstellung genommen. Auf ein Kommando erhoben die in Reih und Glied stehenden Rekruten die rechte Hand und sprachen den vorgelesenen Fahneneid nach. Danach brachte der kommandierende General ein dreifaches Sieg-Heil auf Führer, Reich und Volk aus. Dazu ertönten Salutschüsse. Der Ausmarsch der Truppenteile vollzog sich über die Fleischbrücke. In der NZ häuften sich wieder die Anzeigen zu "Fisch- und Ganspartien", so z.B. bei den Wirtsleuten Gauwitz (Fürth), Lohbauer (Obermichelbach), Krämer (Unterfarrnbach), Zimmermann (Zautendorf), Eckart (Bislohe) oder Bauer (Wachendorf). In Fürth war mittlerweile im Rahmen des WHW die Kartoffelversorgung angelaufen. Die Bedürftigen mussten dazu ihren WHW-Berechtigungsausweis und die Stempelkarte mitbringen, außerdem Säcke oder Kisten zur Verpackung. Alleinstehende erhielten einen 3/4 Zentner, eine Familie einen 3/4 Zentner je Kopf. Die Verteilung erfolgte nach genauem Plan
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