Georg Koch
- Vorname
- Georg
- Nachname
- Koch
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 28. April 1901
- Geburtsort
- Kunreuth / Kreis Forchheim
- Todesdatum
- 20. Juli 1972
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schmied
- Partei
- KPD
Adressart | VonObjekt |
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Letzter Wohnort in Fürth | Ronhofer Hauptstraße 232 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
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Anna Scheumann | Ehefrau |
Erich Koch | Sohn |
Erna Koch | Tochter |
Ingrid Sondershaus | Enkeltochter |
Rainer Sondershaus | Enkelsohn |
Georg Koch (geb. 28. April 1901 in Kunreuth/Kreis Forchheim; gest. 20. Juli 1972 in Fürth) war von Beruf Schmied. Er war verheiratet mit Anna Koch, geb. Scheumann. Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Seit 1924 engagierte er in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er deshalb politisch verfolgt.
Leben und Wirken
Koch kam als drittes uneheliches Kind der Bauernmagd Margarete Koch in Kunreuth auf die Welt und wuchs in einer Pflegefamilie auf einem fremden Bauernhof auf. Er besuchte von 1907 bis 1914 zunächst die Volksschule bzw. Werktagsschule, ehe er ab 1914 bis 1917 die Sonntags- und Fortbildungsschule besuchte und gleichzeitig als Dienstknecht arbeitete. Sein Vater, ein Bauer aus einem Nachbarort bestätigte die Vaterschaft, hinterlegte Lehrgeld für ihn und ermöglichte dadurch dem unehelichen Sohn die Lehre als Schmied, die er von 1919 bis 1921 in Ermreuth absolvierte. Im Jahr 1922 zog Koch nach Fürth, da er hier Bekannte hatte. Er nahm in dieser Zeit verschiedene Arbeiten an, u. a. als Schmied in Ronhof bzw. war zeitweise auch arbeitslos.
1923 heiratete Georg Koch Anna Scheumann. Ein Jahr später, im Jahr 1924, trat er der KPD bei. In dieser Zeit war er als Personalrat in einem Fürther Unternehmen beschäftigt, am 21. April 1925 kam das erste Kind auf die Welt - die Tochter Erna Koch. Im Jahr 1928 konnte der Bau eines Eigenheimes in Ronhof abgeschlossen werden. Drei Jahre später kam 1931 der Sohn Erich Koch als zweites Kind auf die Welt.
Koch war weiterhin bei verschiedenen Arbeitgebern in Fürth und Nürnberg tätig, bis er im Jahr 1932 während seiner Meisterweiterbildung aufgrund seiner politischen Tätigkeiten entlassen wurde. Zuvor war er bereits der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) beigetreten, einer KPD-nahen freien Gewerkschaft. Es folgte die sogenannte politische Schutzhaft durch die inzwischen an die Macht gekommenen Nationalsozialisten vom 11. April 1933 bis zum 24. August 1933. Trotz der Schutzhaft verfolgte Koch weiterhin die kommunistischen politischen Aktionen und verteilte deren Schriften und sammelte für die sogenannte „Rote Hilfe“ Gelder. Im November 1933 wurde Koch erneut festgenommen und zur „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Haft verbrachte er ab 1936 bis 1938 im Zuchthaus Stadelheim bei Amberg, bis er 1938 in das KZ Buchenwald verlegt wurde. 1940 wurde Koch mittels eines Gnadengesuchs aus dem KZ entlassen, u. a. auch aufgrund seiner massiven körperlichen Gebrechen, die eine Folge seiner Inhaftierung waren.
Er wurde nach seiner Entlassung in einem Nürnberger Metallbetrieb dienstverpflichtet, gefolgt von einem Einsatz ab 1942 bis 1945 im Strafbataillon 999 an der Ostfront. Dort geriet er zum Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft, aus der er im November 1945 aus gesundheitlichen Gründen (Herzasthma und Dystrophie) entlassen wurde. Zurück in Fürth wurde bei ihm eine körperliche Erwerbsminderung von 50 bis 60 Prozent attestiert. Gleichzeitig wurde Koch als politisch Verfolgter anerkannt und arbeitete nach Kriegsende im Rahmen der Entnazifizierung in Fürth vom 1. Mai 1946 bis 17. Februar 1949 für die Spruchkammer I in Fürth.
Im Jahr 1949 gelang ihm die Einstellung als Gasableser in den städtischen Gaswerken. Dieser Arbeit ging er bis 1959 nach, ehe er durch seine vorzeitige Arbeitsunfähigkeit berentet wurde. In einem Wiedergutmachungsverfahren in den Jahren von 1966 bis 1970 wurde ihm der Status des politisch Verfolgten erneut zugesprochen, allerdings war Koch selbst ab Ende des Krieges nicht mehr politisch in der KPD aktiv. Ob Koch bereits vor dem Verbot der KPD in den 1950er Jahren aus der Partei ausgetreten war, lässt sich mit Bestimmtheit heute nicht mehr feststellen.
Literatur
- Siegfried Imholz: Gebt ihnen einen Namen. Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 - 1945. Städtebilder fotoverlag gbr, Fürth 2017, S. 123 ff.
Siehe auch
Weblinks
- Strafbataillon 999 (Wikipedia)
Einzelnachweise