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dem Kasten ziehen durfte. Damit gewann sie 500 RM. Seit Beginn des Losverkaufs durch die "Glücksmänner" wurden in Fürth etwa 8000 Lose zu Gunsten des WHW verkauft. Wie die Presse mitteilte, konnte die Wirtin mit ihren sieben Kindern diesen bisherigen Höchstgewinn äußerst gut gebrauchen. Freitag, 14. Januar 1938 Ein 43-jähriger verheirateter Fürther Bürger stand vor Gericht. Er hatte am Ende des Nürnberger Reichsparteitages an einer Straßenbahnhaltestelle ein Abzeichen der NSDAP sowie ein goldenes Ehrenzeichen gefunden. Obwohl er niemals der Partei angehört hatte, trug er die Abzeichen mehrmals aus Renommiersucht. Als der Schwindel aufflog, wurde er sofort in Schutzhaft genommen. Vom Richter wurde er nun zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe galt durch die erlittene Schutzhaft als verbüßt. Der Faschingsball im Parkhotel unter dem Motto "Farbiger Fimmel" warf seine Schatten voraus. Wegen des Andrangs hatte man schon im Vorfeld um Tischbestellungen gebeten. Zugelassen waren nur Masken mit Visier. Man erwartete einen bunten Zauber ausgefallener Masken. Visiere konnten notfalls auch am Eingang zum Festsaal gekauft werden. Samstag, 15. Januar 1938 Der TV Fürth 1860 ehrte seine erfolgreichen Handballer der ersten Mannschaft als Sieger der Aufstiegsspiele zur Gauliga mit der Meisterschaftsnadel des Reichsbundes für Leibeserziehung. Wie der stellvertretende Vereinsführer Karl Stürmer ausführte, müsse die geistige Erziehung mit der körperlichen Ertüchtigung Schritt halten: "Wenn nicht jeder einzelne ein ganzer Kerl und ein fester Charakter ist, dann hat er keinen Platz in einer Mannschaft. Nur wenn zwischen jedem einzelnen Spieler einer Mannschaft ein enger Kontakt besteht, nur dann kann die Mannschaft auf die Dauer eine gute und erfolgversprechende Leistung vollbringen." Weltspiegel: "Husaren heraus!" mit Maria Andergast und Leo Slezak. Montag, 17. Januar 1938 Die großen Schneemassen, die in den letzten Tagen vom Himmel herunterkamen, kosteten der Stadt Fürth bisher rund 8900 RM. Zur Schneebeseitigung und zum Sandstreuen waren im Stadtgebiet 91 Arbeiter des städtischen Straßenunterhaltungs- und Bauhofbetriebes, 22 Pflichtarbeiter und 21 vorübergehend eingestellte Tarifarbeiter tätig gewesen. Für die Wegschaffung der Schneemassen wurden Fahrzeuge und Gespanne eingesetzt. Schneeablagerungsplätze waren z.B. die Rednitzböschung am Schießplatz, der Müllplatz am Kavierlein, der Sauweihergraben an der Kapellenstraße oder die östliche Böschung am Scherbsgraben. Dienstag, 18. Januar 1938 Die drei städtischen Volksbäder wurden in den Monaten Oktober bis Dezember 1937 von insgesamt 29.364 Personen besucht. Die Besucher hatten die Wahl zwischen Wannen- und Brausebädern. Am letzten Freitagabend fand im Geismannsaal der "Ball der Fürther Bühnenmitglieder" statt. Die Herrenkarte kostete 1,50 RM, die Damenkarte 1 RM. Ensemblemitglieder traten im Verlauf des Abends in Form von Chor und Ballett in Erscheinung. Im dritten Stockwerk des Rückgebäudes Marienstraße 4 (Haus der Deutschen Jugend) war eine städtische Jugendherberge untergebracht. Sie umfasste 30 Betten für männliche und 24 Betten für weibliche Gäste. Im Jahr 1936 suchten insgesamt 1119 männliche und 601 weibliche Jugendliche die Fürther Jugendherberge auf, darunter 56 Ausländer. 1936 kam es insgesamt zu 2679 Übernachtungen. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei Wacker München mit 2:1. Tore für Fürth durch Fiederer und Popp. Mittwoch, 19. Januar 1938 Am 1. April 1938 sollte mit Beginn des neuen Schuljahres auch in Fürth die Reform des höheren Schulwesens in Kraft treten. Danach wurde das Humanistische Gymnasium zur achtklassigen "Oberschule an der Königstraße", die Oberrealschule zur achtklassigen "Oberschule an der Kaiserstraße" und das Mädchenlyzeum zur sechsklassigen "Oberschule für Mädchen". Das städtische Betriebsamt Fürth offerierte in Anzeigen Gaskoks für den Hausbrand ab Lager Gaswerk. 4