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Ferner erbietet sich die Kommanditgesellschaft Popp in Augsburg zur billigen Lieferung elektrischen Lichtes. Hiervon hat der Magistrat zunächst Kenntnis genommen. (5.) 1. Kirchweihsonntag. Großer Menschenandrang. Die Ludwigsbahn beleuchtet den Bahnhof mit 6 Bogenlampen elektrisch. (30.) Die neu aufgebauten Industriewerkstätten von Ammersdörfer und Haas sind nun fertiggestellt und bereits in Benützung genommen. November 1890 (30.) Heute mittags 12 Uhr ging der erste Zug von hier ab, auf der neu erbauten Fürth-Zirndorfer Eisenbahn; derselbe brachte die Festgäste zur Eröffnungsfeierlichkeit nach Zirndorf, welches reich beflaggt war. In der Eisenbahnrestauration Zirndorf fand ein Diner statt. Dezember 1890 (1.) Volkszählung vom 1. Dezember: 43.206 (+7751) Einwohner incl. 335 Militärpersonen in 9426 Haushalten. (20.942 männlich, 22.264 weiblich - 26.601 ledig, 14.150 verheiratet, 2371 verwitwet, 84 geschieden. - 31.198 Protestanten; 8715 Katholiken, 3175 Israeliten. Letztere haben um 129 abgenommen). (7.) Seitens des Magistrats wurde eine Person damit beauftragt, an Sonntagen morgens die Wurstund andere Papiere von den Straßen aufzulesen. Außerdem: das alte Schulhaus am Kirchenplatz wurde durch ein neues ersetzt. Die Maschinenfabrik und Eisengießerei von W. Engelhardt & Co. wurde in die hierfür errichteten Neubauten an der oberen Karolinenstraße verlegt. Es erfolgten 790 Gewerbean- und 604 -abmeldungen. In den Fabrik- und Gewerbebetrieben standen durchschnittlich 8200 männliche und 3300 weibliche Arbeiter in Beschäftigung. Unter 14 Jahren wurden in Fabriken nur 22 männliche und 2 weibliche Arbeiter, zwischen 14 und 16 Jahren 79 männliche und 39 weibliche Arbeiter beschäftigt. Januar 1891 (30.) Da seit einigen Jahren bezüglich des Betriebes in den Quecksilberbelegen sehr drakonische Bestimmungen getroffen wurden, so verminderte sich der Stand der Beleger von Oktober 1880 mit 151 bis Oktober 1889 auf 109 und bis Oktober 1890 auf 65 Personen. (20.) Ein Notstandscomité zur Verteilung von Suppenkarten und Steinkohlen hat sich gegründet. Der Kohlenhändler S. Bergmann hat 1200 Zentner Steinkohlen gespendet; auch von der Freimaurerloge werden Suppenkarten an arme Kinder verteilt. Februar 1891 (1.) Von heute an tritt Fürth in direkten Telefonverkehr mit München, Augsburg und Würzburg. (4.) Durch Entschließung des Kultusministeriums und der Regierung von Mittelfranken wurde die Lokalschulkommission beauftragt, dem praktischen Arzt Dr W. Mayer die nötige Unterstützung zu eingehenden Versuchen über den Einfluss der Lage des Heftes und der Art des Schreibens auf die Kurzsichtigkeit und die Wirbelsäule zuzuwenden. Vom 16. Februar ab soll in 20 Klassen der 3 unteren Jahrgänge die Steilschrift eingeführt werden. (16.) Eine heute abgehaltene Schneider- und Schneiderinnenversammlung wurde polizeilich aufgelöst. März 1891 (12.) Eine Grußadresse an Prinzregent Luitpold anlässlich dessen 70. Geburtstages beginnt mit den Sätzen: „Allerdurchlauchtigster Prinz und Regent! Allergnädigster Regent und Herr! Einem mächtigen inneren Triebe gehorchend, bekunden die Mitglieder ...“ und endet mit: „... In allertiefster Ehrfurcht verharren Namens des Magistrats und des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten der Stadt Fürth Ew. kgl. Hoh. allerunterthänigst treugehorsamste Fr. Langhans, Bürgermeister; Dr. S. Landmann, Vorstand des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten.“ (13.) Stadt-Storch angekommen. (19.) Ein Streik der Schneidergehilfen ging heute zu Ende infolge Verständigung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. (22.) Ein 13jähriger Drechslerlehrling entlief aus seiner elterlichen Wohnung mit der Bemerkung, dass er sich in‘s Wasser stürzen werde, weil ihm gemachte Vorwürfe nicht passend schienen. Sein Vater, ein Hilfsheizer bei Ammersdörfer und Haas, folgte ihm und trotz begütigender Zurufe sprang der Knabe an der Engelhardt‘schen Anlage in den Fluss, sein Vater in der Absicht ihn zu retten, ihm nach. Beide ertranken. April 1891 18