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patriotische Bürger. Abends Festversammlung veranstaltet von einem Bürgerkomitee im Hotel National. (30.) Der Lehrling Georg Sch. des Spiegelfabrikbesitzers S. S. Arnstein, welcher im Auftrag desselben bei der k. Bankfiliale dahier 4200 Mark erhob, ist mit diesem Betrag verschwunden. (Nachdem Sch. am 26. Mai in München verhaftet wurde, woselbst er mit „Damen“ das gestohlene Geld bis auf 14 Mark 83 Pfennige, die man noch bei ihm vorfand, verjubelte, erhielt derselbe als Anerkennung ein Jahr Gefängnis). April 1901 (9.) Die Straße, welche von der Cadolzburger Straße gegenüber der Gutenbergstraße nach der Haltestelle Fürth-West der Zirndorfer Bahn abzweigt, wird, soweit dieselbe sich nicht auf Bahneigentum befindet, mit Kostenaufwand von 12.000 Mark chaussiert. - Die Unterführung der Bamberger- und die Überführung der Würzburger Bahnlinie dortselbst sind nunmehr fertig gestellt und seit einigen Tagen dem Verkehr offiziell übergeben. (16.) Wegen großer Geschäftsflaute wird von nächster Woche ab in den Silberschlägereien, um Preisdrückereien zu vermeiden, nur 7 Stunden pro Tag gearbeitet. (17.) Heute Nachmittag wurden in gemeinschaftlicher Sitzung beider städtischer Kollegien die Beschlüsse der Kommission wegen des Theaterneubaues einstimmig angenommen. Baurat Fellner von Wien war anwesend und gab die nötigen Erläuterungen und Aufschlüsse. (18.) Heute Abend fanden aus Anlass des Streiks in der Reger'schen Glasschleiferei grobe Excesse gegen die Abends von der Arbeit Heimkehrenden, sog. Streikbrecher, statt. Dieselben mussten sich, da sie beschimpft und tätlich angegriffen wurden, in das Polizeiwachlokal der Ludwigsbahn flüchten. Sie wurden teils mit der Polizei heimgeleitet, teils fuhren sie mit der Ludwigsbahn bis Fürth-Ost, um von da ihre Wohnungen zu erreichen. (24.) Mit heutigem wurde die Polizeiwache in den neuen Rathausanbau verlegt. Mai 1901 (8.) Heute früh 6 Uhr wurden die früheren Schreiner Höfling und Schaller, welche die Drechslerswitwe Schelter im Bett erwürgten, in Nürnberg durch das Fallbeil hingerichtet. (9.) Der Leichnam des gestern hingerichteten W. Höfling, welcher von seinen Angehörigen reklamiert wurde, kam heute Abend an abgelegener Stelle im hiesigen Friedhof ohne irgendwelche Zeremonien zur Bestattung. Der Leichnam des Schaller verblieb in der Klinik zu Erlangen. (12.) Eröffnung des neu errichteten Männerfreibades nördlich an das Militärbad in der Rednitz grenzend. (15.) Früh ¾ 4 Uhr wurde Großfeuer in der Hohlweg'schen Fabrik an der Nürnberger Straße gemeldet; bei Ankunft der Feuerwehr stand die Fabrik in hellen Flammen, so dass die Dampfspritze nötig war, den Brand zu bewältigen, was bis gegen 5 Uhr geschah. Die ganze Fabrik ist jedoch total ausgebrannt. Juni 1901 (5.) Die Telefonanlage Nürnberg-Fürth zählt 4869 (4127 private) Abonnenten. (6.) Die Geschäftslage ist gegenwärtig sehr flau; im Mai wurden bei dem städtischen Arbeitsnachweis nur 181 offene Stellen angemeldet, dagegen suchten 510 Personen um Arbeit nach. (14.) Nach Beschluss des Magistrats soll die Straßenbeleuchtung in Dambach anstatt wie bisher mit Petroleum nunmehr mit Gas bewerkstelligt werden. Herstellungskosten 12.000 Mark. - Mit einem Kostenaufwand von 17.200 Mark soll die Wasserleitung in Poppenreuth eingerichtet werden. (25.) Die Brücken in der Cadolzburger Straße, welche über die Staatsbahngeleise der Bamberger Route führt, wurde heute dem Verkehr übergeben; damit ist die bisherige schienengleiche Überfahrt beseitigt. (29.) Die neue Dampfstraßenwalze im Gewicht von 265 Zentner von Jakob und Becker in Leipzig zum Preis von 11.400 Mark bezogen, ist angekommen und wird sofort in den neu beschotterten Straßen in Betrieb genommen. Juli 1901 (1.) Von heute an hat die Straßenbahnverwaltung tatsächlich den Betrieb auf der Lokallinie HolzstraßeMaxbrücke im direkten Verkehr, wobei man nicht umzusteigen hatte, eingestellt. (2.) Mit dem Abbruch der Gebäude, an deren Stelle der Theaterneubau aufgeführt wird, wurde gestern begonnen. (12.) Bürgermeister Geheimer Hofrat Ritter v. Langhans reicht aus Gesundheitsrücksichten sein Pensionsgesuch ein. (15.) Gegenwärtig werden in hiesiger Stadt die meisten Neubauten von Nürnbergern und anderen auswärtigen Unternehmern hergestellt... 48