Wildschweingehege

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Wildschweingehege, Sept. 2023
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Das Wildschweingehege bzw. Schwarzwildgehege wurde am 12. September 1987 im Stadtwald zwischen Fürth und Zirndorf eröffnet, südlich von Oberfürberg bzw. unterhalb der Heilstättensiedlung. Die Realisierung des knapp 1 Hektar großen Geheges gelang durch großzügige Spenden aus der Fürther Bevölkerung, u. a. Dr. Max Grundig und der Stadtsparkasse Fürth. In unmittelbarer Nähe zum Gehege befindet sich das Hotel Forsthaus, der Trimm-Dich-Pfad und das sog. „Grüne Klassenzimmer“ bzw. der Waldlehr- und Ergebnispfad.

Das Gehege ist beliebtes Ausflugsziel für Familien und Kinder. Hier können sie ganzjährig kostenlos die Wildschweine im Gehege beobachten. Ein robuster Zaun trennt die Besucher von den Tieren. Besonders die Frischlinge im Frühjahr sind ein Publikumsmagnet im Stadtwald. Das Gehege kann in ca. 15 bis 20 Min. zu Fuß umrundet werden.

„Leibspeise“ der Wildschweine sind Eicheln und vor allem Löwenzahnblätter, Klee. Andere Gräser, Blätter und Kräuter werden jedoch meist verschmäht. Auch Kastanien, die von Besuchern häufig mitgebracht werden, werden von den Wildschweinen meist ignoriert, wohingegen Eicheln sehr dankbar angenommen werden.

Obwohl die Wildschweine von der Stadtförsterei ausreichend gefüttert werden, legen die Tiere einen erstaunlichen Appetit an den Tag. Ungekochte Nudeln (zum Beispiel Spaghetti) oder Brot landen als Besucherspenden regelmäßig im Gehege. Das direkte Füttern ist verboten, da die Gefahr besteht, damit die afrikanische Schweinepest einzuschleppen. Bei einer nachgewiesenen Infektion müsste der gesamte Tierbestand getötet werden. 2024 wurde ein zusätzlicher Zaun im Abstand von zwei Metern zum vorhandenen eingezogen, um einen direkten Kontakt mit den Tieren zu unterbinden. Dies wurde als Hygienemaßnahme zur Vorbeugung und Bekämpfung der Krankheit notwendig.[1]

Der Bestand wird jährlich kontrolliert und die Population stets konstant gehalten. Das Fleisch der im Gehege erlegten Wildschweine wird über die Försterei bzw. umliegende Metzgereien zum Verkauf angeboten.

Immer wieder kam es auch zu Ausbrüchen von Wildschweinen aus dem Gehege. So im Februar 2001, als der am Vortag aus Herzogenaurach umgesiedelte neue Keiler mit zwei Bachen und fünf halbjährigen Frischlingen Gärten in der benachbarten Wohnsiedlung umgegraben hat. Ein weiterer Ausbruch erfolgte an den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 2022. In beiden Fällen war es unter anderem der Umsicht des Fürther Försters Martin Straußberger zu verdanken, dass die Ausreißer wohlbehalten ins Gehege zurückgebracht werden konnten.[2]

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Kolibakterium rafft die Frischlinge hin. In: Fürther Nachrichten vom 30. März 2019 (Druckausgabe) bzw. Drama in Fürther Gehege: Bakterium tötet Frischlinge. In: nordbayern.de vom 30. März 2019 - online
  • Volker Dittmar: Dreifaches Mutterglück im Stadtwald. In: Fürther Nachrichten vom 25. April 2019 (Druckausgabe) bzw. Dreifaches Mutterglück: Nachwuchs im Wildschweingehege. In: nordbayern.de vom 25. April 2019 - online
  • Claudia Ziob: Frischling fürs Survival Training geklaut. In: Fürther Nachrichten vom 7. September 2022 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Frohe Schweinachten: Ausreißer sind zurück. In: Fürther Nachrichten vom 27. Dezember 2022 (Druckausgabe)
  • Wolfgang Händel: Als Wildschweine im Rosengarten wüteten, in: Fürther Nachrichten vom 26. August 2023, S. 31 (Druckausgabe) bzw. Spektakuläre Flucht: Als die Fürther Wildschweine im Rosengarten wüteten In: nordbayern.de NN+ vom 26. August 2023 - online (Bezahlschranke)
  • Alexandra Voigt: Wildschweine: Füttern ist bald tabu. In: Fürther Nachrichten vom 2. Mai 2024 (Druckausgabe)
  • Birgit Heidingsfelder: Arbeiter bauen am doppelten Zaun. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 2024 (Druckausgabe)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Alexandra Voigt: Wildschweine: Füttern ist bald tabu. In: Fürther Nachrichten vom 2. Mai 2024
  2. Wolfgang Händel: Als Wildschweine im Rosengarten wüteten, in: Fürther Nachrichten vom 26. August 2023

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