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ausgestellt. Dies löste damals bei vielen Fürthern (selbst bei Kunstkennern) peinliches Aufsehen aus, da das Bildnis angeblich das Schamgefühl der Frau verletzte. 21. August 1946 Mehrfach wurde in Leserbriefen die Bitte erwogen, dass über 70 Jahre alte Personen vom langen und lästigen Schlange stehen an Läden, Ämtern usw. befreit werden sollten. Als Vorbild wurde die Stadt Bamberg genannt. Der Sportbeauftragte der Stadt Fürth teilte mit, dass am Samstag, 24. August, 16 Uhr die gesamte Fürther Sportjugend von 8 bis 17 Jahren am Humbser-Spielplatz eingeladen sei. Dort sollten amerikanische Sportler die Fürther Kinder und Jugendlichen in hier noch unbekannte Sportarten einweihen. Eine möglichst starke Beteiligung war erwünscht, sollte doch der Grundstein gelegt werden zu einer amerikanischen Unterstützung einer sich in großer leiblicher und seelischer Not befindlichen Jugend. Im Fürther Stadttheater fand die erste Fürther Modenschau nach Kriegsende statt. Durch das Programm führte witzig und geistreich Peter Frankenfeld. Tenor: Die Kleider sind ja sehr schön, aber das Material dazu ist leider derzeit nicht vorhanden. Empörung in einem Leserbrief über einen Monolog in der Straßenbahn: „Ja, ich war bei der Partei. Die nicht dabei waren, waren nicht würdig, in sie aufgenommen zu werden. Zum Wiederaufbau werde ich nichts beitragen. Da wäre ich schön dumm. Die Anständigen schippen und die Lumpen sitzen in den Ämtern.“ „Tanzlustbarkeiten“ - geschlossene und öffentliche – bedurften damals der Genehmigung des Gewerbepolizeiamtes und der Militärregierung. Anträge hierzu waren mindestens zehn Tage vor der Veranstaltung beim Gewerbepolizeiamt, Königswarterstraße 22, Zimmer 1, einzureichen. 24. August 1946 Nun nahm auch die Spruchkammer Fürth-Land ihre Arbeit auf. Die Sitzungen fanden im Anwesen Hornschuchpromenade 8 statt. In einem Leserbrief an die NN ärgerte man sich über die stinkenden Löschwasserteiche Ecke Karl- und Amalienstraße, die noch immer nicht mit Bauschutt gefüllt waren. Die Ausgabe der neuen Brennstoffkarten erfolgte durch den örtlichen Kohlehandel an die Verbraucher der Gruppe I, soweit sie sich bei ihrem Händler in die Kundenliste eingeschrieben hatten. Die Sorgen des Wirtschaftsamtes hörten nicht auf: Zwar beeilte sich die Stadtverwaltung darauf hinzuweisen, dass die Verhältnisse in Fürth immer noch wesentlich günstiger lagen als anderswo, Tatsache war jedoch, dass in der Bevölkerung größter Unwille herrschte über die völlig unzureichende Versorgung mit Obst und Gemüse. Man befürchtete, dass sich der Flüchtlingsstrom nach Fürth noch weiter verstärken werde, denn im Landkreis Fürth erschöpften sich die Möglichkeiten einer Unterbringung. In der Stadt Fürth befanden sich bisher 20.771 Flüchtlinge. Dazu kamen 2834 Ausländer und etwa 6700 Fliegergeschädigte. 28. August 1946 Mit einem gefällig zusammengestellten Programm gastierte das Fränkische Landesorchester in der NonStop-Schau. Unter der fachkundigen Leitung von Ludwig Gaul erklangen bekannte und beliebte Weisen. Der Beifall am Ende verpflichtete die Musiker zu mehreren Zugaben. Am Sonntagvormittag wurde im BRK-Kolonnenhaus die Ausstellung „Die Ausgestoßenen“ eröffnet. In Anwesenheit von Otto Grune, der Schöpfer der Ausstellung, der über acht Jahre den Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager gegangen war, hatte seine schrecklichen Erlebnisse in diesen Todeslagern in Bildern zum Ausdruck gebracht. OB Dr. Bornkessel hielt vor zahlreichen Ehrengästen die Eröffnungsansprache. Drei Dosen amerikanischer Fruchtsaft und 250 g amerikanisches Trockenobst kamen an Jugendliche von 10 bis 18 Jahren und an Erwachsene in der 92. Zuteilungsperiode zur Verteilung. Zur Vorbestellung war für Fruchtsaft der Sonderabschnitt 23 11, für Trockenobst der Sonderabschnitt 92 12 bis spätestens 31. August abzugeben. Weltspiegel: „Stalingrads Wiedergeburt“ sowie „Kampf um Berlin“, zwei russische Filme, die den Siegeszug der Roten Armee bzw. des Kommunismus propagandistisch darstellten. 31. August 1946 19