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Medikamenten und Sanitätsmaterial nach Mittelfranken. Auch das Fürther Krankenhaus wurde mit einer Teillieferung bedacht. Am 11. und 12. September wurde in Fürth die Wohnraumzählung durchgeführt. Sinn dieser bürokratischen Aktion war die Erfassung sämtlicher Räume für Wohnzwecke und mögliche Beschlagnahmungen. Verspätete Abholer von Lebensmittelkarten, die durch ein glaubwürdiges Zeugnis ihre Verspätung nicht nachweisen konnten, erhielten nur mehr die Lebensmittelkartensätze, die ihnen mit dem Tag der Abholung bis einschließlich des letzten Tages noch zustanden. Weltspiegel: „Sergeant Berry“, eine deutsche Parodie auf die Wildwest-Romantik der Amerikaner mit Hans Albers in der Hauptrolle. 14. September 1946 In Nürnberg-Fürth verkehrten damals folgende Straßenbahnen: 1 Fürth/Kiderlinstraße - Bayernstraße, 2 Gustav-Adolf-Straße - Dutzendteich, 3 Schweinau – Jagdstraße – Erlenstegen, 4 Schweinau – Jagdstraße – Opernhaus, 6 Westfriedhof – Giebitzenhof, 8 Nerzstraße – Tiergarten, 11 Fürth/Hbf – Dutzendteich, 15 Gärtnerstraße – Herrnhütte, 18 Nerzstraße – Ziegelstein, 21 Fürth/Kiderlinstraße – Ziegelstein, 51 Fürth /Hbf – Nerzstraße. (Die Billinganlage konnte wegen der zerstörten Maxbrücke noch nicht angefahren werden.) Im Pferdebestand der Gartenbaufirma Hugo Dentler, Fürth, Saatweg 27, war die Pferderäude ausgebrochen. Es mussten Schutzmaßnahmen getroffen werden. Jeder Umzug innerhalb des Stadtgebietes Fürth bedurfte der Genehmigung des städtischen Quartiersamtes. Dabei musste jeder Umziehende mit dem polizeilichen Ummeldeformular einen Genehmigungsstempel des Quartieramtes (städtisches Amtshaus, Kohlenmarkt 3, Zimmer 2,3 und 50), aufweisen. Die Fürther Kripo schlief nicht: Im Kampf gegen Schwarzhandel und Warenhortung kam es immer wieder zu spektakulären Erfolgen. So hortete eine Schuhmachersehefrau in Burgfarrnbach 476 Paar Schuhe erster Friedensqualität. Die Schuhe wurden beschlagnahmt und Anzeige erstattet. Was geschah mit beschlagnahmter Ware? Sie wurden dem Wirtschaftsamt zur Verfügung gestellt, die sie an zuverlässige Geschäftsleute weitergab. Getragene Sachen übernahm der Flüchtlingskommissar, Lebensmittel erhielt die Fürther Großküche, oft auch das Stadtkrankenhaus oder das Kinderspital. 18. September 1946 Bei einer Mitgliederversammlung der Fürther Bäckermeister wurde festgestellt, dass es in Fürth im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl zu viele Bäckereien gäbe. Etwa ein Drittel aller Bäckereien würden zudem den Winter wegen der schlechten Kohleversorgung wohl nicht überstehen. Das Fürther Wirtschaftsamt wies vorsorglich schon mal darauf hin, dass unter Hervorhebung der notwendigen Schulheizung im kommenden Winter die Kohlebevorratung mancher Bäckereien das übliche Maß überschreite. Die Verlustliste Nr. 3 des Volksbundes „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ war eingetroffen und konnte in der BRK-Kreisstelle Fürth, Königstraße 42, Suchdienst, Zimmer 3, eingesehen werden. Die „Höchst“-Eintrittspreise für Tanzveranstaltungen wurden gemäß Verfügung der Regierung von Mittelund Oberfranken auf 1,-- RM, die Höchstgebühr für Garderobe auf 0,20 RM pro Person und die Mindestdauer der Tanzveranstaltung auf drei Stunden festgesetzt. Zwei Veranstaltungen pro Tag waren nur an Sonntagen erlaubt. Die Ernten waren 1946 so schlecht, dass die geringen eingelieferten Obst- und Zwiebelmengen zur allgemeinen Verteilung nicht ausreichten und daher dem Krankenhaus und sonstigen Anstalten zugewiesen wurden. Der schier ununterbrochene Reihe von Opern- und Operettenmatineen, mit denen Fürth seit Monaten überschüttet wurde, schloss sich ein Sonntagvormittag im Alhambra-Kino an. Solisten auf der Bühne waren Käte Valentiner, Martin Vantin und Toni Königsfeld. 21. September 1946 Die Volksschule an der Maistraße konnte den Schulbetrieb noch nicht aufnehmen. Die Schule wurde bisher als Reserve- und später als Kriegsgefangenenlazarett verwendet. Jetzt stimmten die Amerikaner einer Auflösung zu, die Räume mussten aber als ziviles Krankenhaus erhalten bleiben, so entstand jetzt ein „Versehrtenkrankenhaus“. 21