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Alhambra-Kino: „Der Sonntagsgast“ ein amerikanischer Spielfilm über das Leben einer Kleinstadtfamilie. In den Hauptrollen Ann Baxter, Charles Winninger und John Hodyak. 14. Dezember 1946 Nach Aufrufen des Flüchtlingskommissars und des Sportamts Fürth wurde der Sonntag, 15. Dezember, zum „Tag der Flüchtlinge“ erklärt. Die Einnahmen aus Theater-, Kino-, Konzert- und Sportveranstaltungen wurden anschließend an das Amt für Flüchtlingswesen abgeführt. In allen evangelischen Kirchen Fürths fanden am 3. und 4. Advent Unterschriften-Sammlungen statt. Nicht gehfähige Personen konnten zuhause Vordrucke unterschreiben. Mit der Aktion wollte man Druck auf die Siegermächte ausüben, deutsche Kriegsgefangene freizulassen. Es weihnachtete für die Bevölkerung: Eine Weihnachts-Sonderzuteilung für Kinder und Jugendliche bis 20 Jahren in Höhe von 250 g Zucker wurde auf die Lebensmittelkarten 96 C der 96. Zuteilungsperiode gewährt. Die vor Weihnachten herausgegebenen endgültigen Lebensmittelrationen für die laufende Zuteilungsperiode wiesen teilweise erhöhte Ziffern für Brot und insbesondere für Fleisch auf, dessen Menge für alle Altersgruppen um je 400 g hinaufgesetzt wurden. Das Volk der Dichter und Denker: Im großen Saal des BRK-Kolonnenhauses fand ein vom Volksbildungswerk veranstalteter Rezitationsabend statt. Generalintendant Walter Bruno Iltz rezitierte Werke wie „Die Kraniche des Ibykus“ (Friedrich von Schiller) oder „Die Füße im Feuer“ (Conrad Ferdinand Meyer). 18. Dezember 1946 Die Überlastung der Spruchkammer I hatte schon seit einigen Monaten die Einrichtung einer zweiten Spruchkammer notwendig gemacht. Nun waren die Vorarbeiten so weit gediehen, dass die Tätigkeit aufgenommen werden konnte. Die Geschäfte der Spruchkammer I umfasste die Stadtbezirke bis 30 und Burgfarrnbach, die Spruchkammer II die Stadtbezirke 31 bis 52. Zum 1. Dezember 1946 wurde die von der Verfassunggebenden Landesversammlung in München ausgearbeitete Verfassung durch die Bevölkerung Bayerns angenommen. Die Bekenntnisschule war in dieser Verfassung verankert, die christliche Gemeinschaftsschule durfte jedoch beibehalten werden. Der Käppnersteg konnte noch vor Weihnachten wieder dem Verkehr übergeben werden, obwohl die vollständige Fertigstellung erst Ende Januar ermöglicht werden konnte. Ein Lob für den Fürther Flurschutz: Die Ablieferungspflicht für Kartoffeln konnte im Stadtgebiet Fürth zu annähernd 100% erfüllt werden. Der von der Fürther Polizei eingesetzte Flurschutz wurde für dieses gute Ergebnis verantwortlich gemacht, hatte dieser doch wesentlich dazu beigetragen, dass die Felddiebstähle nicht überhandnahmen. Die Fälschung von Lebensmittelkarten nahm deutlich zu. Wie das Fürther Ernährungsamt mitteilte, wurden im Stadtgebiet Fürth für die 94. Zuteilungsperiode in 69 Geschäften 136 kg Zucker, in 95 Geschäften 70 kg Fett und in 68 Geschäften 114 kg Fleisch auf gefälschte Marken bezogen. 21. Dezember 1946 OB Dr. Bornkessel hielt Rückschau: Obwohl die wirtschaftliche Lage alles andere als rosig war, stiegen 1946 die Einnahmen der Stadt auf 1.870.000 RM. Besonders stark war der Anstieg der Vergnügungssteuer, nämlich von 49.000 RM auf 330.000 RM. Anzuerkennen war die gute Steuermoral der Bevölkerung. Von der Behebung der Kriegsschäden waren insbesondere die instandgesetzten Schulhäuser, das städtische Bad an der Geleitsgasse, die Erweiterung des städtischen Friedhofs sowie der Neubau der Desinfektionsanstalt im Fürther Stadtkrankenhaus hervorzuheben. Das erst im Oktober gegründete Volksbildungswerk wurde schon von etwa 1500 Männern und Frauen besucht. Repariert bzw. neu gebaut wurde der Friedhofsteg, die Dambacher Brücke, zwei Bogen der Ludwigsbrücke und aktuell der Käppnersteg. In einigen Schulen mussten die Schüler immer noch frieren, so z.B. auch im Rosenschulhaus. Dort gab es zwar genügend Brennstoff, aber keine Öfen. Aufgrund der Materialknappheit war es nicht möglich gewesen, Öfen und Roste beizubringen. Die Fürther Handwerksinnungen übergaben OB Dr. Bornkessel eine Weihnachtsspende in Höhe von 4500 RM zugunsten der notleidenden Fürther Bevölkerung, außerdem erhielt das städtische Wohlfahrtsreferat eine Spende in Höhe von 3000 RM aus dem Ertrag der Weihnachtsfeier der „Gesellschaft der Kunstfreunde“. Die Fürther Einnahmen aus dem „Tag der Flüchtlinge“ betrugen 4423 30