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Weltspiegel-Kino: „Nanette“, eine deutsche Filmkomödie mit Jenny Jugo und Hans Söhnker in den Hauptrollen. Mittwoch, 19. Mai 1948 Auch von der verbliebenen jüdischen Bevölkerung Fürths wurde die Gründung des Staates Israel würdig gefeiert. Nach einem Dankgottesdienst in der Synagoge am Ende der Julienstraße (jetzt Hallemannstraße) wurde dort von Oberrabbiner David Spiro die Fahne Israels gehisst. Jean Mandel, der Präsident der Fürther Israelitischen Kultusgemeinde, würdigte die Bedeutung des nach zweitausend Jahren wiedererstandenen jüdischen Staates. Die Feier schloss mit einem Glückwunschtelegramm an den jüdischen Ministerpräsidenten Ben Gurion und dem gemeinsamen Gesang der jüdischen Nationalhymne. Durch vorzeitige Schuldentilgungen und Zinssenkungen verbesserte sich die finanzielle Situation der Stadt Fürth. Wie OB Dr. Bornkessel im Stadtrat bekanntgab, reduzierte sich der Schuldenstand der Stadt vom 31. März 1947 bis zum 31. März 1948 von 15.188.519 RM auf 12.623.638 RM. Auf jeden Einwohner Fürths kam daher nur noch eine Schuldenlast von 129,14 RM. Die Verhandlungen mit der Straßenbahndirektion Nürnberg waren so weit gediehen, dass man noch bis Jahresende 1948 mit der Inbetriebnahme einer Omnibuslinie zwischen Fürther Friedhof und Krankenhaus rechnete. Dies war übrigens die erste Innenstadt-Omnibuslinie Nürnberg-Fürths! In einem Freundschaftsspiel zu Pfingsten verlor die SpVgg bei Schalke 04 in Gelsenkirchen mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Schade. Damals eine Ehre: Die Kanuabteilung des ASV Fürth wurde im Rahmen ihres 20-jährigen Bestehens vom Bayerischen Landessportverband Sparte Kanu mit der Durchführung der Nordbayerischen Meisterschaften im Kajak-Slalom beauftragt. Stadttheater Fürth: „Der fidele Bauer“, eine Operette von Leo Fall, u.a. mit Fritz Bernet, Inge Rüdinger, Richard Wölker, Liesl Schwarz, Fritz Neumann und Rainer Schmidt. Samstag, 22. Mai 1948 Privathotel „Gänsberg“: Ein Rentnerehepaar in der Bergstraße hatte in seiner Wohnung eine „Fremdenpension“ geschaffen, die einen guten Zuschuss abwarf. Manchmal nächtigten dort mehrere Pärchen gleichzeitig. Der Ehemann wurde vom Gericht wegen Kuppelei mit drei Monaten Gefängnis bedient. In einem Leserbrief beschwerte man sich über die Einführung von überflüssigen neuen KfzKennzeichen, währen das Blech für Reparaturen an Hausdächern weiterhin fehlte. Nachdem am 16. Mai die Frist für die Einreichung von Vorschlägen zur Stadtratswahl abgelaufen war, standen nunmehr endgültig elf Parteilisten fest. Sie enthielten insgesamt 226 Kandidaten für den zukünftigen Fürther Stadtrat. Es bewarben sich: SPD, CSU, WAV, KPD, FDP, Deutscher Block, BayernPartei, Parteilos, Notgemeinschaft der Flüchtlinge, Union der Heimatvertriebenen und die Gruppierung Unparteilich. Der Knabenchor des Pfarrwaisenhauses in Windsbach bereitete den Fürther Freunden alter Barockmusik eine köstliche Feierstunde in der Fürther Auferstehungskirche. Die Chorleitung hatte Hans Thamm, unterstützt wurde er von Kantor Schrems an der Orgel. Mittwoch, 26. Mai 1948 Man konnte sich kaum dagegen wehren: Für 100 g aufgerufenes „Fett“ bekam man für seine abgegebene Lebensmittelmarke nur 80 g Butter oder Schweineschmalz. Patienten der Lungenheilstätte Oberfürberg gingen mit einem „Offenen Protestbrief“ an die Öffentlichkeit: Das ohnehin schon knapp bemessene Essen bestand fast ausschließlich aus Kohlehydraten, während Fett und Eiweiß fehlten. Gewichtsabnahmen bis zu zwei Kilogramm in 14 Tagen waren nicht ungewöhnlich. Die Missstimmung der Patienten wurde durch die schlechte Ernährungslage auf das Äußerste gesteigert. Wie sollten die dort mit Liegekuren bedachten Tuberkulosekranken die Widerstandskraft zur Ausheilung ihrer Krankheit aufbringen? Die SpVgg besiegte im Abstiegskampf 1860 München klar mit 5:0. Vor 25.000 begeisterten Zuschauern erzielten Schade (3), Brenzke und Sieber die Tore für Fürth. Stadttheater Fürth: „Madame Butterfly“ von Puccini, u.a. mit Josef Traxel, Herta Maria Meyhoff, Hella

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