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Hildegard Kleiber, Georg Goll, Hella Ruttkowski, Alfred Stein, Hugo Kratz, Herbert Sandbank und Elisabeth Müllauer. Weltspiegel-Kino: „Der Seniorchef“, ein Unterhaltungsfilm mit Otto Wernicke und Rolf Weih in den Hauptrollen. Samstag, 28. August 1948 „Schluss mit dem Betrug am Flüchtling“, so lautete das Motto einer außergewöhnlich stark besuchten Flüchtlingsversammlung im Fürther Geismannsaal. Acht Redner der KPD heizten die Stimmung gegen Schwarzhandel und Währungsreform an. Man forderte den Rücktritt Erhards, die Auflösung des bayerischen Landtags und Ausgleichszahlungen sowie Steuererleichterungen für Flüchtlinge. Erfreuliche Kunde aus dem Fürther Landkreis: Zwar waren die Ernteergebnisse auf den Feldern infolge der Sommertrockenheit verhältnismäßig schlecht, aber beim Kartoffelanbau erzielte man eine Rekordernte. Insbesondere amerikanisches Saatgut hatte sich als Volltreffer erwiesen (etwa ein Drittel des gesamten Saatgutes). Sorgen machte nur noch der Kartoffelkäfer. Mit dem Einsatz von wöchentlichen Suchkolonnen bis zum Schuljahresbeginn versuchte man die Schäden zu minimieren. Der Kanuabteilung des ASV Fürth gelang es, bei den Deutschen Meisterschaften im Kajak-Slalom in München zwei der begehrten Titel nach Fürth zu holen. Erich Büttner und Fritz Dohrer, beide erst 17 Jahre alt, gelang das Kunststück. Aushängeschilder des Südstadt-Vereins waren damals die Kraftsportsowie die Kanuabteilung. Zu einem Freundschaftsspiel konnte die SpVgg 12 000 Besucher in den Ronhof locken. Schalke 04 gab seine Visitenkarte in Fürth ab. Den Kleeblättlern gelang ein 1:0-Sieg durch ein Elfmetertor von Sieber. Mittwoch, 1. September 1948 In Nürnberg startete das Herbstvolksfest auf dem Platz in Muggenhof. Dazu gehörten die große Tucherbierhalle (Festwirt Rudi Scheuer), Schuhmann`s Bierhalle und die beliebte Volksfest-Kantine (Festwirt Hans Schwarz). Alle drei Betriebe verfügten über eine Hühnerbraterei – damals eine Attraktion. Unter den 13 vom bayerischen Landtag in den Parlamentarischen Rat Westdeutschlands entsandten Mitgliedern befand sich mit Sigmund Mayr auch ein Fürther. Der in Nürnberg geborene diplomierte Volkswirt war als Ausgebombter nach Fürth übergesiedelt und gehörte politisch der CSU an. Mit Riesenschritten lief die „Entnazifizierung“ ihrem Ende entgegen. Unter den bayerischen Großstädten hatte Fürth mit 21,3% den niedrigsten Bevölkerungsanteil an ehemaligen Nazis. Würzburg wies mit 32,1% den höchsten Anteil in Bayern auf, Nürnberg befand sich mit 25,9% auf dem goldenen Mittelweg. Allerdings wurde die Statistik dahingehend verfälscht, als etliche führende Fürther Nazis in Internierungslagern abgeurteilt wurden und daher in den Listen der hiesigen Spruchkammern überhaupt nicht auftauchten. Nach langer schwerer Krankheit verstarb der Geistliche Rat Franz Schwarzmann. Der weit über die Grenzen Fürths hinaus bekannte 1909 zum Priester Geweihte arbeitete allein 25 Jahre in der Pfarrei St. Heinrich. Unter seiner Regie entwickelte sich der katholische Teil der Südstadt zu einer blühenden Gemeinde. Erstmalig hielt die SpVgg eine Jahresversammlung im Sommer ab. Mit einem Rekordbesuch von über 500 Mitgliedern im Geismannsaal zeigte man, dass auch nach dem Abstieg aus der Oberliga Süd größtes Interesse am Vereinsgeschehen bestand. Die Mühlburg-Affäre stand noch einmal im Brennpunkt der Diskussion. Kein Spieler der ersten Mannschaft hatte den Verein verlassen. Als neuen Trainer konnte man Hellmuth Schneider verpflichten. Die Mitgliederzahl der SpVgg hatte sich von 1450 auf 1750 erhöht. Trotz aller durch die Währungsreform entstandenen Schwierigkeiten waren die Vereinsfinanzen geordnet. Ergebnis der Neuwahlen: 1. Vorsitzender Fritz Löbenberger, 2. Vorsitzender Paul Flierl, 3. Vorsitzender Georg Meierhuber, Hauptkassier Georg Schwarz, Schriftführer Fritz Wienröder, juristischer Beirat Dr. Hans Fuchs, medizinischer Beirat Dr. Eugen Gastreich, Spielausschussvorsitzender der ersten Mannschaft Ludwig Jäckel. Platzwarte waren Georg Malter und Hans Giebfried. Samstag, 4. September 1948 Mit dem Beginn des neuen Schuljahres begann auch in Fürth wieder die Schulspeisung. Der Preis pro Portion betrug nur noch 15 Pfennige. Kinder von Wohlfahrtsempfängern wurden kostenlos gespeist. Der

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