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Donnerstag, 22. Januar 1970 Ein Waffendiebstahl von nahezu sensationellem Ausmaß wurde von der amerikanischen Armee in Fürth entdeckt: Die Diebe schleppten Waffen davon, die für eine kleinere Revolution reichen würden. Auslöser war der Diebstahl der Schlüssel zur Waffenkammer in der William O. DarbyKaserne in der Fürther Südstadt. Sieben Granatwerfer, acht Maschinengewehre, 27 Schnellfeuergewehre, sieben automatische Pistolen, 148 Bajonette und 100 Schuss Munition fielen den unbekannten Dieben in die Hände. Die Amerikaner setzten für Hinweise eine Belohnung von 4000 DM aus. DLV-Trainer Paul Schmidt und der Leichtathletik-Club Quelle im TV Fürth 1860 führten einen zweitägigen Lehrgang für Mittelstreckenläufer in Fürth durch. Übernachtet wurde im Heim Sonnenland und die Vereinsgaststätte des TV Fürth 1860 kümmerte sich um die Verpflegung zwischen den Laufeinheiten im Fürther Stadtwald. Es wurde jede Menge Nachwuchs gesichtet, Fehlanzeige jedoch bei den Stars der Szene. Der zweite Bauabschnitt der Soldnerschule war schon in vollem Gang. Wo sonst am Sommerfest der Hardhöhe das „Kärwabier“ in Strömen floss, wurden jetzt die Stahlbetonelemente des modernen Fertigbaus zusammengesetzt. Aus Gründen der Zeitersparnis hatte sich der Stadtrat für dieses System entschieden. Später sollte sich die Schule nicht von herkömmlichen Massivbauten unterscheiden. Zum ersten Mal seit 1945 gab es im Schulamtsbereich Fürth wieder einen Konrektor. Oberlehrer Proksch erhielt von Stadtschulrat Senator Hauptmannl die Beförderungsurkunde überreicht. Er wurde an der damals größten Fürther Schule, der 20-klassigen Hauptschule an der Schwabacher Straße, im Verwaltungsbereich eingesetzt. Proksch war auch Leiter der Jugend-Rot-Kreuz-Klassen sowie Verkehrsobmann der Fürther Volksschulen. An seinem 50. Geburtstag konnte der in Fürth geborene Hans Fiederer auf eine 25-jährige Laufbahn als Sportjournalist zurückblicken. Der damalige Chefredakteur des „kickersportmagazin“ hatte als Fußballer sechs Länderspiele absolviert, ehe er durch einen Handgranatenangriff polnischer Partisanen sein rechtes Bein verlor. Es war Fiederers Idee, ein Sportmagazin mit dem Schwerpunkt Fußball zweimal wöchentlich erscheinen zu lassen. „kicker-sportmagazin“ entwickelte sich zur größten deutschen Sport-Fachzeitschrift. Freitag, 23. Januar 1970 In ganz Süddeutschland bebte am 23. Januar um 16.26 Uhr die Erde. Unter der Bevölkerung verbreitete sich Angst und Schrecken. In vielen Ortschaften stürzten die Menschen auf die Straßen. Autofahrer in Nürnberg-Fürth glaubten, sie hätten jemand gerammt, so erzitterte ihr PKW. Nicht fest installierte Waschmaschinen setzten sich selbständig in Bewegung. In der schwäbischen Alb, dem Zentrum des Bebens der Stärke 7 bis 8 der zwölfteiligen Skala, stürzten einige Giebel ein. Der Fürther Polizei gelang die Festnahme eines rührigen Einbrechers: Obwohl er erst im November aus dem Gefängnis entlassen wurde, betätigte sich der Klettermaxe als „unangemeldeter Betriebsprüfer“. Acht nächtliche Firmeneinbrüche konnten dem kriminellen Kletterer nachgewiesen werden. Mit einem neuen System versuchte die Flussmeisterei in Fürth das Rednitzufer an den Wasserwerkswiesen in Ordnung zu halten. Bisher hatten Hochwasser und Bisamratten die Ufer unterhöhlt. Jetzt rammte man in Ufernähe Pfähle in den Fluss, verlegte zwischen Pfählen und Ufer Maschendraht, beschwerte diesen mit großen Steinbrocken und füllte danach die Fläche mit Erdreich auf. Damit konnte das nächste Hochwasser keine schwachen Stellen mehr finden. Mitten im Fasching feierten in Fürth die fränkischen Prinzenpaare einmal unter sich. Tollitäten von Bayreuth bis Mitteleschenbach gaben sich die Ehre. Die harmlosen Narren wirkten wie Admirale oder goldschnurgeschmückte Portiers von Pariser Nachtclubs. Am Ende der Veranstaltung hatten die meisten der Spitzenkarnevalisten kiloweise Blechorden am Hals hängen. Samstag, 24. Januar 1970 Die zur Schickedanz-Gruppe gehörende Brauerei Humbser-Geismann erwarb an der Brauerei

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