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Produktion auf Euro-Bierflaschen um. Donnerstag, 19. März 1970 Anlässlich einer Umfrage der FN in Fürther Bekleidungsgeschäften zeigte sich, dass sich die 1969 erstmals aufgetauchte „Maxi-Mode“ nur sehr zögernd verbreitete. Nur die wenigsten jungen Damen spazierten in einem Maxi-Mantel durch Fürth. Darunter trug man dann auf jeden Fall einen „Superminirock“. Beliebtes Argument: Die Maximode wäre mehr etwas für alte oder hässliche Frauen. Den Männern verhüllte die Maximode zu viel. Die Zeiten wurden krimineller: Ein 19-jähriger staatenloser Dekorateur aus Fürth überfiel in Nürnberg die Filiale der Bayerischen Vereinsbank. Er wurde einige Tage später von der Polizei gefasst. Bei dem Überfall mit einer geladenen italienischen Beretta-Pistole vom Kaliber 7,65 hatte er 165.000 DM erbeutet und im einen Garten in Nürnberg-Langwasser vergraben. Das entscheidende Wort sprach „Kommissar Computer“. Die Polizei verhaftete den so ermittelten Täter um sechs Uhr morgens aus dem Bett heraus. Die Oberklassen der Fürther Hauptschulen bestritten zaghaft einen neuen Weg in Richtung Berufswelt. Das wichtigste Bindeglied war ab sofort das Fach „allgemeine Arbeitslehre“. Theoretisch erhielten die Schüler dabei Einblicke in Leistungsanforderungen und Zusammenhänge bestimmter Branchen. Betriebserkundungen unmittelbar am Arbeitsplatz der Beschäftigten sorgten für die nötige Praxisorientierung. Freitag, 20. März 1970 Mit 39 gegen zwei Stimmen stimmte der Fürther Stadtrat dem ordentlichen und außerordentlichen Haushaltsplan für das Jahr 1970 zu. Nur die beiden Stadträte Dr. Mertens (NPD) und Riedel (DFU) verweigerten dem Zahlenwerk ihre Zustimmung. Vor allem wegen des Europakanals musste die Stadt ihre Schuldenlast um 49,18 Mio DM von 103,66 Mio DM auf gute 150 Mio DM erhöhen. Damit kletterte die pro-Kopf-Verschuldung der Fürther Bürger von 1094 DM auf 1592 DM. Überdurchschnittlich um 14,6% stiegen auch die Personalkosten der Stadt auf 48,494 Mio DM an. Auch die Stammgäste des Fürther Sommerbades am Scherbsgraben bekamen nun den Luxus der Wasseraufwärmung an kühlen Tagen am eigenen Leib zu spüren: Alle Dauerkarten wurden teurer. Ein Kind bis zum vollendeten 14. Lebensjahr zahlte jetzt 12 DM, ein Erwachsener 24 DM für eine Saison-Dauerkarte. Für eine eigene Dauerkabine verlangte die Stadt jetzt 60 DM pro Saison. Im Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Oswalt Kolle: Dein Mann, das unbekannte Wesen“ (Admiral), „Z“ mit Yves Montand (Bambi), „My fair Lady mit Rex Harrison und Audrey Hepburn (City) sowie „Bei Bullen singen Freunde nicht“ mit Charles Bronson und Alain Delon (Park). Samstag, 21. März 1970 Geschieden spielt sich`s leichter! Was die meisten Fürther Bürger schon vermutet hatten, wurde jetzt amtlich besiegelt. Die Theaterehe mit Nürnberg war zu Ende. Der Fürther Stadtrat sah sich außerstande, die Bedingungen Nürnbergs anzunehmen. Der Bühnenvertrag mit der Noris lief mit Ende der Spielzeit aus. Gleichzeitig beschloss der Stadtrat einen Theaterumbau in Form einer „mittleren“ Lösung. (= Münter-Plan minus 2 Mio DM). Noch keine Entscheidung wurde über eine künftige Bespielung getroffen. Sicher: Ein eigenes Fürther Ensemble schied aus Kostengründen aus. Das Zerbrechen der Theater-Ehe mit Nürnberg sollte sich später als Gewinn für Fürth erweisen. Nun suchte man nach einem kompetenten Theaterleiter für Fürth. Im Grundig-Werk an der Kurgartenstraße brach in einem im Keller gelegenen Prüfraum ein Brand aus. 17 Fernsehgeräte und etwa 300 Prüfgeräte wurden ein Raub der Flammen. Schaden: 40.000 DM. Peinlich: Eine zum Treppenhaus führende feuerhemmende Türe war verstellt und die Rauchklappe im Treppenhaus konnte nicht geöffnet werden, weil der Schlüssel abhandengekommen war. Montag, 23. März 1970

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