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Delegation mit OB Scherzer wurde anschließend im Pressekasino von Konsul Dr. h.c. Gustav Schickedanz begrüßt. Freitag, 24. April 1970 Ein schweres Unglück ereignete sich beim Bahnhof Vach. Vier Menschen kamen ums Leben, als der Interzonenzug D 128 in der Nähe des Vacher Bahnhofes einen Kleinbus erfasste und total zertrümmerte. Die vier Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert und grässlich verstümmelt. Die Trümmer des Wagens flogen teilweise über 100 Meter weit. Fest stand, dass die Schranken des Bahnübergangs offen waren, als der Kleinbus den Übergang befuhr und sich gleichzeitig der Zug mit 130 km/h näherte. Der diensthabende Schrankenwärter erlitt einen Nervenzusammenbruch. Immer wieder brannte es bei den Amerikanern in der Fürther Südstadt! Zweimal an einem Tag musste die Fürther Berufsfeuerwehr ausrücken, um Brände zu löschen. Wie immer waren es Gerümpelbrände. Meterhoch gestapelte alte Schaumstoffmatratzen und Autoreifen standen „wie zufällig“ in Flammen. Samstag, 25. April 1970 Noch nie hatte die Stadt Fürth so viel Geld aufnehmen und verbauen müssen. Die Ausgaben für den Etat 1970 stiegen gegenüber dem Vorjahr von 91 auf 110 Millionen. Die Personalkosten waren daran „nur“ noch mit 49,9 Mio DM beteiligt. Straßen-, Wohnungs- und Schulbauten sowie die städtischen Anteile zum Europakanal forderten ihren Tribut. Trotz klammer Kassenlage stellte die Stadt Fürth weiter großzügig ein. Insbesondere das städtische Krankenhaus profitierte von der Anstellung einer Assistenzärztin, dreier Medizinalassistenten, einer medizinisch-technischen Assistentin, einer Laborantin, fünf Krankenschwestern, dreier Krankenpfleger-Helfer, eines Operationspflegers, zweier Pflegehelferinnen, zweier Sozialpraktikantinnen (Kinderklinik) und einer Stenotypistin. Alt-OB Dr. Hans Bornkessel, ein Mann der ersten Stunde, feierte seinen 78. Geburtstag. 18 Jahre war er für die Geschicke der Stadt an vorderster Front tätig gewesen. Der starke Zuzug der Flüchtlinge und Ausgebombten nach Kriegsende katapultierte Fürth 1951 auf über 100.000 Einwohner. Bis zu seinem letzten Arbeitstag am 30. April 1964 erlebte Dr. Bornkessel Mangelverwaltung und Wirtschaftswunder gleichermaßen. Montag, 27. April 1970 Das schlechte Wetter hielt die Bürger Fürths nicht davon ab, ihre Stadtverwaltung am „Tag der offenen Tür“ auf Herz und Nieren zu prüfen. Mehr als 9000 Besucher nahmen an den Führungen durch Ämter und Einrichtungen teil. Wie stets waren Polizei und Feuerwehr Renner der Veranstaltung. Trotz Nieselregens lächelten die Mannequins unter Schirmen von den Sitzen der Cabrios: Über 150 Wagen rollten beim Fürther Autokorso blumengeschmückt durch die Innenstadt. Der kilometerlange Zug wurde durch Kapellen und Spielmannszüge aufgelockert. Die Werbeveranstaltung des Fürther Einzelhandels wurde komplett von der heimischen Geschäftswelt finanziert. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Als Wiederholungen die beiden musikalischen Werke „Rendevous bei Offenbach“ und „Der Bettelstudent“ von Karl Millöcker, beide Aufführungen in der bisherigen Besetzung. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen den Namensvetter aus Bayreuth mit 2:1. Tore für Fürth durch Zimmert und Ondera. Damit belegte man Rang sechs der Tabelle. Dienstag, 28. April 1970 Die in der Zeit des Beats vom Kino zum Tanzpalast umgewidmete „Camera“ in der Südstadt sorgte wieder einmal für Furore, diesmal jedoch nicht mit Klagen der Anwohner über Lärmbelästigungen. Der 46-jährige Inhaber hatte sich nach Geschäftsschluss mit einer Pistole

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