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Archivdirektor Dr. Schwammberger lieferte den Vereinsmitgliedern die entsprechenden historischen Erläuterungen. Der neue U-Bahnhof „Stadtgrenze“ war äußerlich fast schon fertig. Die Rolltreppen liefen schon im Probebetrieb, die Außenanlagen zeigten sich jedoch noch unvollständig. Die Staatliche Realschule in Fürth stand ab sofort unter neuer Leitung: Konrektor Ludwig Richter wurde vom bayerischen Kultusministerium als Nachfolger von Rektor Pfitzner eingesetzt, der den Chefposten einer neu geschaffenen Realschule in Erlangen erhielt. Die SpVgg erreichte in ihrem Auswärtsspiel beim SV Göppingen ein 1:1-Unentschieden. (Immer mehr englische Wochen mit Mittwochsterminen wurden vom DFB angesetzt.) Das Tor für Fürth erzielte Rauh. Damit belegte man Rang fünf der Tabelle. Freitag, 18. September 1970 Das selbständige Fürther Stadttheater begrüßte den 1000. Abonnenten. Ein Puschendorfer buchte die gemischte Platzmiete „Reihe A“ (Musik und Schauspiel) und brauchte dafür nichts zu bezahlen. Ein skrupelloser Unbekannter bereitete dem Fürther BRK große Sorgen. In jedem Fürther Haus hing ein Plan mit den Abholterminen von Altpapier durch das BRK. Der Unbekannte ließ kleine Flugblätter (ohne Unterschrift) drucken und bat um Abstellen der gebündelten Zeitungen einen Tag früher bis 8 Uhr morgens, versehen mit dem Flugblatt. Viele Fürther dachten, es handle sich um eine Mitteilung des BRK zur Änderung der Abholung. So gab es keine rechtliche Handhabe, gegen den Unbekannten gerichtlich vorzugehen, der in Eigenregie das bereitgestellte Altpapier stadtviertelweise einsackte. Im Filmprogramm zur Monatsmitte u.a.: „Unter den Dächern von St. Pauli“ mit Charles Regnier, Ralf Schermuly, Joseph Offenbach und Jean Claude Pascal (Admiral), „Die Nackte und der Kardinal“ mit Adrienne la Russa und Giacomo Cenci (Bambi), „Drei Pistolen gegen Cäsare“ mit Thomas Hunter (City) sowie „Dracula jagt Frankenstein“ mit Michael Rennie, Karin Dor und Craig Hill (Park). Samstag, 19. September 1970 Wehe dem, der damals nach Unfall oder Panne sein Auto – womöglich zu nächtlicher Zeit – einige Stunden in Fürth stehen lassen musste. Sehr häufig wurden derartige Autos von „Blechleichen-Fledderern“ heimgesucht. In bewundernswerter Eile und Dreistigkeit verstanden diese es, einen Wagen in kürzester Zeit auszuschlachten. Die Fledderer gingen sogar so weit, dass sie Unfallfahrzeuge umkippten, um die Räder abzumontieren. „Alt-OB Dr. Hans Bornkessel wird das Recht zum Bekleiden von Ehrenämtern der SPD für drei Jahre abgesprochen.“ So lautete das Urteil des Schiedsgerichts vom SPD-Unterbezirk Fürth, weil Bornkessel im Wahlkampf eindeutig Partei für den CSU/FDP-Kandidaten Scherzer bezogen hatte. Von einem Parteiausschluss war nicht mehr die Rede. Im Minutentakt entledigten sich die Lastwagen ihrer Erdlast. Fürth schien sich einen Berg zu bauen. Der Aushub von Rhein-Main-Donau-Kanal, Südwesttangente und neu verlaufender Bundesstraße 8 wurde am abgeholzten Teil des früheren Waldes der Burgfarrnbacher Grafen aufgeschüttet. 120 Transportfahrzeuge verkehrten täglich auf der „Dreck-Rollbahn“. Montag, 21. September 1970 Zur Eröffnungsvorstellung war das selbständige Fürther Stadttheater bis unter das Dach gefüllt. Tennessee Willams „Glasmenagerie“ mit Käthe Gold in der Hauptrolle war schon zu zwei Dritteln von zwei Platzmieten ausgebucht, die Restkarten schnell vergriffen. Neue Feststellung: Theaterinteresse ließ sich nicht mehr am Glanz der Garderobe messen. Eine friedliche Invasion von 26.000 Fußballfans ergoss sich über den Fürther Ronhof. Die SpVgg trennte sich im Lokalderby im völlig überfüllten Ronhof vom Erzrivalen 1. FC Nürnberg 0:0. Damit verblieb Fürth auf Rang fünf der Tabelle. Dienstag, 22. September 1970

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