In der Vergangenheit wurde die Stadt Fürth mehrmals als Kulisse für (Kino-)Filmdreharbeiten verwendet.

Gründe für Fürth als Drehkulisse

Primär zählen folgende Gründe für Fürth als Drehort:

  • die Stadt Fürth ist im Gegensatz zu anderen Städten als Motiv noch "unverbraucht",
  • in der Innenstadt befinden sich noch eine Vielzahl von Baudenkmälern ohne größere Neubauten in geschlossenen Häuserzeilen oder Straßenzügen (die nicht "totsaniert" wurden), womit die Eigenschaft als historische Kulisse gefördert wird.
  • die Baudenkmäler in Fürth sowohl ein "bürgerlich reiches Bild" liefern können (z.B. Hornschuchpromenade), als auch das Stadtbild einer Arbeiterstadt (z.B. Marienstraße, Mathildenstraße, Badstraße etc.)
  • das Vorhandensein von Pflastersteinstraßen in der Altstadt - im Gegensatz zu geteerten Straßen - begünstigt ebenfalls die Stadt als Filmmotiv, da geteerte Straßen historisch nicht korrekt sind und nur mit zusätzlichem technischen Aufwand aus dem Film retuschiert werden müssen.
  • die Nähe zur Nachbarstadt mit der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, an der ein Studienschwerpunkt Film ist.

Ein weiterer Grund, dass Produktionsfirmen immer mehr auf Städte wie Fürth zurückgreifen ist ebenfalls, dass Städte wie Fürth mit wenig "Filmerfahrung" eine deutlich höhere Bereitschaft haben die Strapazen von Filmarbeiten auf sich zu nehmen. Strapazen in diesem Zusammenhang sind u.a. komplett gesperrte Straßen, Rücksicht auf Film- und Tonaufnahmen - auch von nicht direkt betroffenen Personen, Störungen des täglichen Berufs- und Privatleben durch ein Filmteam ohne feste Zeitvorgaben etc. Zusätzlich zur "persönlich Belastung" der Anwohner kommen häufig noch bauliche Maßnahmen, z.B. das Entfernen von Autos, Fahrrädern, Laternen, Straßenschildern, Blumenkästen und allen "historisch nicht korrekten" Gegenständen an Häusern und Straßen.

Anbei eine Auflistung der bisher bekannten Filmproduktionen in Fürth:

Filme

Tatort Franken

 
Tatort Franken, ab Herbst 2014 im TV
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Bayrisches Fernsehen im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: Matthias Egersdörfer, Dagmar Manzel, Fabian Hinrichs, Bernd Regenauer und Ellie Wasserscheid
  • Regie: Max Färberböck
  • Dreharbeiten: Frühjahr 2014
  • Drehorte: n.N.
  • Homepage & Trailer: Tatort Franken im Internet


Kadim dostum (Mein bester Freund)

 
Dreharbeiten am Friedhof


Max & Mustermann

 
Max & Mustermann
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Kurzfilm/ Komödie im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: u.a. Hubert Münster, Maximilian „Maxi“ Schafroth
  • Regie: Martin Kießling
  • Dreharbeiten: August - Dezember 2013
  • Drehorte: Fürth (Klinikum Fürth, ehem. Station 08 / Interims-ZNA), Nürnberg, Fränkische Schweiz oder Chiemgau oder Allgäu
  • Homepage & Trailer: Videoportal viemo im Internet


Kurt Landauer

 
Dreharbeiten Landauer in der Marienstraße


Charleen macht Schluss

 
Dreharbeiten am Klinkum für Charline macht Schluss
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Homepage im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: Heike Makatsch
  • Regie: Mark Monheim
  • Dreharbeiten in Fürth: 26. & 27. Juli 2013
  • Drehorte: Klinikum Fürth - ehem. Zentrale Notaufnahme EG
  • Homepage & Trailer: im Internet


Mevsim çiçek açti - Blüte der Jahreszeit

 
Filmteam am Klinikum
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Homepage im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: Kerem Alisik, Mehtap Bayri, Yavuz Bingol
  • Regie: Ali Levent Üngör
  • Dreharbeiten in Fürth: April 2012
  • Drehorte: Klinikum Fürth - ehem. Nathanstift, Rednitzauen, Innenstadt, Wiesengrund
  • Homepage & Trailer: im Internet


Das Bay. Jahrtausend: Fürth - Boomstadt des 19. Jahrhunderts

 
Fürth im 19. Jahrhundert


Dreiviertelmond

 
Kamaraklappe Dreiviertelmond
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Wikipedia Artikel im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: Elmar Wepper
  • Regie: Christian Zübert
  • Dreharbeiten in Fürth: November 2010
  • Drehorte: Mathildenstraße 19/21; Schwabacher Straße 1, Klinikum Fürth - ehem. Nathanstift
  • Homepage & Trailer: Dreiviertelmond im Internet
  • Sonstiges: Auf die Frage, warum der Regisseur Fürth als Drehort genommen hat und nicht Gostenhof, in dem der Film ja spielt, sagte Christian Zübert: "Fürth als Filmmotiv war das schönere und authentischere Gostenhof."


3 Grad kälter

 
Dreharbeiten am Klinikum für 3 Grad kälter
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Wikipedia Artikel im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: Bibiana Beglau und Meret Becker
  • Regie: Florian Hofmeister
  • Dreharbeiten in Fürth: November 2004
  • Drehorte: Kulturort Badstraße 8 & Klinikum Fürth in 2. und 4. OG
  • Homepage & Trailer: 3 Grad kälter im Internet


Das Schlangenei

 
Dreharbeiten zum Film Schlangenei
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Wikipedia Artikel im Internet
  • Bekannte SchauspielerInnen: David Carradine, Gerd Fröbe, Toni Berger, Gaby Dohm, Herbert Fux, uvm.
  • Regie: Ingmar Bergmann
  • Dreharbeiten in Fürth: 1977
  • Drehorte: Hornschuchpromenade
  • Homepage & Trailer: ---


Jenseits von Gut und Böse (Al di là del bene e del male)

 
Dreharbeiten 1976 in der Königswarterstraße
  • Filmhandlung und Personen zum Film: Spielfilm über Friedrich Nietzsche
  • Bekannte SchauspielerInnen: Erland Josephson, Robert Powell
  • Regie: Liliana Cavani
  • Dreharbeiten in Fürth: 1976
  • Drehorte: Königswarterstraße
  • Homepage & Trailer: ---


Als die Biere laufen lernten

 
Screenshot aus dem Film


Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Filmkulisse Fürth. In: Fürther Nachrichten vom 29. Oktober 2010. online abrufbar
  • Bayr. Fernsehen: 19. Jahrhundert: Fürth. Im Bay. Fernsehen. Erstausstrahlung am 10. Dezember 2012. online abrufbar
  • Claudia Ziob: Marienstraße in Fürth wird zum Drehort. In: Fürther Nachrichten vom 9. August 2013 online abrufbar
  • Claudia Ziob: Filmemacher entdecken allmählich Fürths Vorzüge. In: Fürther Nachrichten vom 12. August 2013 online abrufbar
  • Claudia Ziob: Beim "Landauer"-Dreh mussten die Anwohner helfen. In: Fürther Nachrichten vom 13. August 2013 online abrufbar
  • ARD Mediathek: Jüdische Fußballtrainer während der NS-Zeit. Bayrischer Rundfunk 2013 online abrufbar
  • Bay. Fernsehen/ ARD: Frankentatort | Der Traum wird wahr! - Neuer Tatort spielt in ganz Franken!. Bay. Rundfunk 3. September 2013 online abrufbar
  • Claudia Ziob: Das Rathaus bastelt an der Kino-Karriere. In: Fürther Nachrichten vom 5. Februar 2014 online abrufbar

Weblinks

Einzelnachweise & Anmerkungen

  1. Horst Mayer: Fernsehserie "Kadim Dostum" in Nürnberg gedreht. In: Nürnberger Nachrichten vom 25. Juni 2014 - online abrufbar NN
  2. * Quelle: "Als die Biere laufen lernten ..." Film aus dem Tucher Archiv. Anmerkung: Hans Fiala wurde 1884 in Wien geboren. Er war von Beruf Schauspieler und Bariton Sänger. Seine Bühnenkarriere begann er am Theater Hechingen (1903-04) und ab 1904-05 in Znaim (Mähren). Anschließend wechselte er das Fach zur Operette bzw. später auch zur Oper. Es folgten Verpflichtungen in Linz/Donau, Landshut, Kattowitz und Zürich. Von 1919 bis 1921 war er als Regisseur am Stadttheater Nürnberg beschäftigt. Nach der Beschäftigung in Nürnberg folgen die Bühnen Frankfurt a.M. und Bamberg, bevor er nach Plauen wechselte. Ab 1934 war er am Theater Guben (Sachsen) beschäftigt - bis 1941. In den Jahren 1941 und 1942 war Fiala in Thorn am Theater beschäftigt. Am 4. Januar 1945 verstirbt Fiala im Alter von 60 Jahren in Plauen, sein letzer Arbeitsplatz. Über seine Zeit in Guben wird berichtet: Das im Mai 1933 erlassene Theatergesetz führte zur Gleichschaltung der deutschen Bühnen. Diese dienten dann auch der Verbreitung der faschistischen Ideologie. Verantwortlich dafür zeichnete in Guben vor allem Fritz Ebers und Hans Fiala. Als besonders willfähiger Erfüllungsgehilfe erwies sich Fiala. Aus vorgeblich rassischen Gründen verschwanden selbst so erfolgreiche Operettenschöpfer wie Emmerich Kalmann, Paul Abraham, Oskar Straus, Robert Stolz, Leo Fall, Leon Jessel („Schwarzwaldmädel“; als Jude mißhandelt, 1942 verstorben) oder Oskar Nedbal (aus „Polenblut“ 1913 wurde 1942 „Die Erntebraut“). (Guben in der Zeit des Nationalsozialismus). Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen. 1) Der Film "Als die Biere laufen lernten..." muss aller Wahrscheinlichkeit nach während seiner Beschäftigung am Theater Nürnberg erfolgt sein (1919-21) und - es ist interessant, dass Fiala (als scheinbar überzeugter Nationalsozialist) ausgerechnet 1941/42 in Thorn eine Anstellung bekommt, wo bereits der ehem. Fürther NSDAP OB Franz Jakob und sein aus Fürth eingesetzter Stadthalter Adolf Schwammberger arbeiten.

Bilder

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