Dr.Das Attribut „Titel“ hat einen eingeschränkten Anwendungsbereich und kann nicht als Attribut zum Annotieren von Daten verwendet werden. Karl Häupler (geb. 2. Januar 1906 in Weiden/Oberpfalz; gest. 21. Juni 1945 in Aldingen (Kreis Ludwigsburg)) war bei der Stadt Fürth ab dem 1. Dezember 1938 bis 19. April 1945 tätig, zuerst 2. Bürgermeister (ab 1944) und schließlich bis zum 19. April 1945 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Fürth.

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2. Bürgermeister von Die Verwendung von „2. BM von“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich. bis Die Verwendung von „2. BM bis“ als Attributkette ist während des Hinzufügens von Annotationen nicht möglich., komm. Oberbürgermeister von 1944 bis April 1945. Karl Häupler war von Beruf Verwaltungsjurist und war mit Maria Häupler verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Leben

1923 wird Häupler mit 17 Jahren Gründungsmitglied einer Ortsgruppe der sog. Nationalen Vereinigung "Reichsflagge" (vermutlich in Memmingen), einer paramilitärischen Vereinigung, deren Erkennungszeichen die Reichskriegsflagge war[1]. Die Leitung der "Reichsflagge" hatte Ernst Röhm inne. Nach der Teilnahme am Hitlerputsch zunächst verboten, ging die Gruppierung 1925 in Erich Ludendorffs "Tannenbergbund" über[2].

Im März 1932 tritt Häupler in die NSDAP ein. Beruflich war Häupler zunächst Referendar im Bereich Justiz und Verwaltungsdienst, bis er ca. 1934 als Regierungsassessor an der Regierung Ansbach beschäftigt war. Es folgt der Wechsel in den Regierungsrat Illertissen und Mühldorf, wo er auch ab dem 1. Februar 1935 bis zum 10. März 1938 Kreisrechtsamtsleiter und Kreisausbildungsleiter war.

Häupler tritt ebenfalls der Allgemeinen SS bei, jedoch liegen unterschiedliche Aussagen über die Dauer seiner Mitgliedschaft vor. So sprechen einige über den Eintritt in die SS von dem Zeitraum Anfang 1939, während andere Aussagen von einem Eintritt im Jahr 1941 berichten.

Amtszeit in Fürth

Erstmals erscheint der Name von Dr. Karl Häupler in den Akten der Stadt Fürth 1939. Er wird als Nachfolger des berufsmäßigen 2. Bürgermeisters Dr. Fritz Kempfler berufen. Dr. Kempfler wurde im Juli 1938 zum Oberbürgermeister in Bayreuth ernannt, so dass die Stelle in Fürth vakant wurde. Die Stelle des 2. Bürgermeisters wurde demzufolge im August 1938 ausgeschrieben - und insgesamt 18 Bewerber stellten für diese Postion vor.[3] Eine Wahl durch den Stadtrat war während der NS-Zeit nicht mehr vorgesehen. Der Stadtrat hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch eine beratende Funktion. Über die Besetzung des Bürgermeisters hatte ledliglich die NSDAP zu entscheiden, in diesem Fall unter dem Vorsitz des Gauinspektors Ritter, der als Beauftragter der NSDAP fungierte. Dr. Häupler musste sich auch auf besonderen Wunsch des Gauleiters Julius Streicher sich ihm persönlich vorstellen - obwohl dies so vom Verfahren nicht vorgesehen war. In einem Schreiben an den Reichstatthalter in Bayern/ München wurde folgendes über Dr. Häupler berichtet:

 
Dr. Karl Häupler mit Gauleiter Albert Forster

Dr. Häupler war als Rechtsrat am Bezirksamt in Mühldorf am Inn tätig. Sein frühzeitiger Eintritt zur Partei und seine Tätigkeit bei der Reichsflagge Nürnberg gebe volle Gewähr, dass er sein Amt im Sinne der Bewegung verwalten werde.[4]

Die Regierung stimmte der Berufung von Dr. Häupler am 10. Januar 1939 zu, nachdem auch der Reichstatthalter zuvor zugestimmt hatte. Die offiziele Ernennung und Einführung in das Amt erfolgte am 20. Januar 1939, obwohl er nach interner Absprache mit OB Jakob den Dienst bereits im Dezember 1938 angetreten hatte. Neben der Vertretung des Oberbürgermeisters in seiner Abwesenheit waren Dr. Häupler folgende Bereiche der Stadtverwaltung unterstellt: Wirtschaftsamt, Grundstücksreferat, Kultur, Schlacht- und Viehhof und Verkehr.

Die Zusammenarbeit mit dem damaligen Oberbürgermeister Jakob war nur von kurzer Dauer, da Jakob bereits im Oktober 1939 nach Thorn/Westpreußen (heute Torún in Polen) verstetzt wurde. Ab 1. März 1940 führte Dr. Häupler das Direktorium in Vertretung, neben dem Geschäftsbereich Referat I - Grundstücksreferat und Kultur. Er selbst strebte stets bis zum Kriegsende die vollständige Übertragung der OB Stelle an, dies wurde aber vom Innenministerium verweigert.

Kapitulation 19. April 1945

Dr. Häupler wird nachgesagt, dass Ihm die kampflose Übergabe der Stadt Fürth an die amerikanischen Streitkräfte am 19. April 1945 zu verdanken sei - und somit der Stadt Fürth einen verlustreichen und zerstörerischen Häuserkampf wie beispielsweise um Nürnberg oder Neumarkt in der Opferpfalz erspart geblieben ist. Tatsache scheint vielmehr zu sein, dass die Widerstandsgruppen mit dem Decknamen "Doktor" und "Obst" um Dr. Fritz Gastreich die Kapitulation bereits Wochen vor dem Kriegsende geplant hatten.[5] Dr. Gastreich hat, angetrieben von den letzten Kriegstagen und dem irrsinnigen Befehl des damaligen Gauleiters Karl Holz die Städte Nürnberg und Fürth "um jeden Stein" zu verteidigen, Dr. Häupler zur Aufgabe gedrängt.[6] Dieser wollte zunächst nicht kapitulieren, da er als SS-Mann seine Hinrichtung und die Hinrichtung seiner Familie im Allgäu befürchtete. Erst nach langem Zureden und der Drohung der Allierten, die Innenstadt solange unter Beschuss zu nehmen bis Fürth kapituliert, hat Dr. Häupler die Kapitulationsurkunde unterzeichnet.

Verhaftung, Tod und Spruchkammerverfahren

Nach der Kapitulation wurde Dr. Häupler von den Allierten verhaftet und in ein Internierungslager nach Böhl-Iggelheim (Kreis Ludwigshafen am Rhein) gebracht. Im Lager Aldingen (Kreis Ludwigsburg) verstarb er am 21. Juni 1945 an den Folgen eines Selbstmordversuches mit dem Schlafmittel Veronal.

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Spruchkammerakten Hauptkammer Fürth - Dr. Karl Häupler, Spruchkammerbeschluss vom 20. Dezember 1948
  2. Historisches Lexikon Bayerns, online abgerufen am 9. September 2014 | 16:21 Uhr online abrufbar
  3. Peter Frank, Dr. Karl Häupler und seine Dienstverhältnisse bei der Stadt Fürth, Fürth 2006
  4. Stadtarchiv, Akte "Berufung eines 1. hauptamtlichen Beigeordneten - Dr. Häupler 1939", Fach 130, Nr. 68
  5. Fürther Nachrichten, 1. April 1980, Ein Retter in der Not
  6. 8 Uhr Blatt, 20. Februar 1952, Wer hat Fürth übergeben?