Leopold-Ullstein-Realschule

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Sigmund-Nathan-Straße 1 mit dem Eingang zur Leopold-Ullstein-Realschule im Juli 2019
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Die Leopold-Ullstein-Realschule ist eine staatliche Realschule in Fürth mit circa 1000 Schülerinnen und Schülern. Sie trägt ihren Namen zu Ehren des bedeutenden Fürther Verlegers Leopold Ullstein. Ab 1969 befand sich diese Schule in der Ottostraße 2, deshalb wurde sie im Volksmund zu Beginn auch Ottoschule genannt, heute schlicht Ullstein. Seit 2003 befindet sich die Schule am neuen Standort in der Sigmund-Nathan-Straße 1, zum Teil im ehemaligen Nathanstift.

Geschichte

1965 - 1991: Anfänge

Am 8. April 1965 stellte der Stadtrat beim Staatsministerium für Unterricht und Kultus einen Antrag auf Errichtung einer staatlichen, mathematisch-naturwissenschaftlichen Realschule mit gewerblich-sozialem Zweig. Dem Ansinnen der Stadt wurde entsprochen, und am 6. September 1966 begann der Unterricht an der neuen Realschule.[1]

Erster Schulleiter wurde Heinz Pfitzner. Die neue Schule war zunächst in verschiedenen Gebäuden untergebracht: im Volksschulgebäude an der Schwabacher Straße, in der Kiderlinschule, in einer alten Baracke an der Jahnstraße und in Burgfarrnbach.

Drei Jahre später, im Schuljahr 1969/70, wurde ein „neues“ Domizil im Ottoschulhaus an der Hirschenstraße bezogen, das allerdings schon aus dem Jahre 1879 stammte. Im Schuljahr 1970/71 besuchten über 900 Schüler die Realschule. Diese Zahl ging wegen der Neugründung einer Realschule in Oberasbach 1973/74 auf 553 zurück. Die Stadt Fürth musste viel investieren, um der Schule ein "äußeres Gesicht" zu geben. Viele Jahre war sie eine Großbaustelle. Zeitweise konnte man vom Parterre bis in den Fürther Himmel schauen - ganz zu schweigen von den Gefahren und Belästigungen durch Lärm, Staub und Dreck. Mitte der siebziger Jahre wurde schließlich noch die Haupttreppe erneuert, aus Sicherheitsgründen eine Nebentreppe gebaut. Mit dem Einbau von Feuerschutztüren in allen Etagen fanden die jahrelangen Renovierungsarbeiten ein vorläufiges Ende. 1979 bekam die Schule mit Werner Pleyer einen neuen Schulleiter, dem Ludwig Richter nachfolgte. Die Schülerzahlen nahmen weiter ab und die Sparmaßnahmen der Stadt zu. 1983/84 wurde mit Restgeld der Stadt und aus Mitteln des Elternbeirats ein erster Computer angeschafft.

Mit Ende des Schuljahres 1986/87 verabschiedete sich Pleyer, neuer Chef wurde Hans Hertel. Zur 25-Jahr-Feier 1991 wurde der Schule der jetzige Name des Leopold Ullstein verliehen. Die Schülerzahlen sanken im Jubiläumsjahr auf den Tiefstand von knapp 400.

1991 - heute: Wachstum und Umzug

Nachdem die Schülerzahlen seit den 1990er Jahren stetig gestiegen waren, vor allem mit der Einführung der sechsstufigen Realschule im Schuljahr 2002/2003, wurden die Räume in der Ottostraße zu klein. Die fünften Klassen mussten in zwei Zweigstellen in der Blumen- und Marienstraße unterrichtet werden. Eine Entspannung der Raumsituation zeichnete sich erst ab, als zu Beginn und in der ersten Hälfte des Schuljahres 2003/04 in mehreren Etappen mit allen 34 Klassen in das generalsanierte Schulgebäude der Hans-Böckler-Schule im sogenannten „Schulzentrum Tannenplatz“ (Ende Tannenstraße), die ihr neues Quartier in der Südstadt bezog, umgezogen werden konnte: in ein sehr gut ausgestattetes Schulgebäude, das Moderne und Tradition verband. Beim Umzug war es allerdings schon wieder zu klein. Die Hoffnung, dass dieser Zustand wegen sinkender Schülerzahlen nur wenige Jahre andauern wird, erfüllte sich nicht. Seit einigen Jahren wurden über 1.100 Schüler in 38 Klassen unterrichtet und mussten wieder viele Raumprobleme gemeistert werden. Seit 2007 befindet sich im ehem. Ottoschulhaus das Stadtmuseum.

Leopold-Ullstein-Realschule
Anschrift: Sigmund-Nathan-Straße 1
Erbaut: 1969
Baustil:
Architekt: Hans Aigner
Besonderheiten:
Schulleiter: Konstantina Brown-Pfeiffer
Schüler: 933 (2018/19)

Mit Ende des Schuljahres 2009/2010 verabschiedete sich Hans Hertel in den Ruhestand und Mathilde Eichhammer übernahm die Leitung der Schule bis zu ihrer Beförderung zur Ministerialbeauftragten für die Realschulen in der Oberpfalz 2019.

Bisherige Schulleitungen

  • 1966 - 1970: Heinz Pfitzner
  • 1970 - 1978: Ludwig Richter
  • 1978 - 1987: Werner Pleyer
  • 1987 - 2010: Hans Hertel
  • 2010 - 2019: Mathilde Eichhammer
  • 2019 - 2020: Birgit Seidl (komissarisch)
  • ab 2020: Konstantina Brown-Pfeiffer

Sonstiges

Am 7. Januar 2019 ertönte während des Unterrichts ein Fehlalarm an der Schule, wonach von einem Amoklauf auszugehen war. Klassen verbarrikadierten sich, die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, bis nach einiger Zeit Entwarnung gegeben werden konnte.[2]

 
Schließung der Realschule aufgrund des Corona-Virus, Mrz 2020

Im Rahmen der weltweiten Pandemie um den Coronavirus SARS-CoV-2 wurden erstmals in Fürth am 9. März 2020 mehrere Menschen positiv getestet, darunter waren zwei Schüler der Leopold-Ullstein-Schule. Aufgrund der positiven Testung hat das Gesundheitsamt noch am gleichen Tag die Schule für zwei Wochen mit sofortiger Wirkung geschlossen.[3] Damit war der Präsenzunterricht an der Ullstein-Realschule bereits vor der bayernweiten Schulschließung ausgesetzt.

Siehe auch

Lokalberichterstattung

  • Johannes Alles: Großeinsatz der Polizei an Fürther Schule. Ein vermeintlicher Amoklauf an der Ullstein-Realschule entpuppte sich als ein Fehlalarm. In: Fürther Nachrichten vom 8. Januar 2019 (Druckausgabe)
  • Reizgas: „Wir gehen davon aus, dass es Schüler waren“. In: Fürther Nachrichten vom 22. November 2023 (Druckausgabe)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Schule. In: Homepage der Leopold-Ullstein-Realschule Fürth, abgerufen am 4. November 2024 - online
  2. Johannes Alles: Kein Amoklauf: Aufatmen an Fürther Schule. In: Onlineportal nordbayern.de, Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG, vom 7. Januar 2019, aufgerufen am 4. November 2024 - online
  3. Luisa Degenhardt, Martin Schano: Stadt und Kreis Fürth: Tests bestätigen erste Corona-Fälle. In: Fürther Nachrichten vom 9. März 2020 sowie Onlineportal nordbayern.de, aufgerufen am 4. November 2024 - online

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