Lochner’sches Gartenhaus

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Straße / Hausnr.
Theaterstraße 33
Akten-Nr.
D-5-63-000-1362
Objekt
Ehemaliges Lochner’sches Gartenhaus, jetzt Bürohaus
Geokoordinate
49° 28' 28.52" N, 10° 59' 2.13" E
Gebäude besteht
Ja
Denkmalstatus besteht
Ja
Quellangaben
BLfD - Denkmalliste Fürth

Das Lochner’sche Gartenhaus ist ein Gartenschlösschen des Fürther Pfarrers Daniel Lochner; es befand sich einst inmitten einer riesigen Gartenanlage mit Grotte und Zucht exotischer Pflanzen. Heute ist das generalsanierte Anwesen auch deshalb ein ansehnliches Baudenkmal von architektonisch, gartenbaulich und sozialgeschichtlich herausragender Bedeutung, weil es sich beim Lochner’schen Gartenhaus um das letzte erhaltene von ursprünglich zahlreichen vergleichbaren Gartenschlössern handelt. Bis zum Jahre 2011 ist im Zuge einer Sanierung der Umgebung (Bauprojekt „Periandergarten“) auch wieder eine Gartenanlage entstanden.

Beschreibung des Baudenkmals

Dreigeschossiger traufseitiger Satteldachbau mit hohem Sockelgeschoss in Sandsteinquadern, an der Straßenseite mit verputzten Fachwerk-Obergeschossen und Zwerchhäusern mit Fensterputzrahmen, an der Hofseite mit Fachwerk-Obergeschossen und Zwerchhäusern, an der Giebelseite mit angebautem polygonalem Treppenturm mit Sandsteinsockel und Zwiebelhaube, um 1700, klassizistisch umgebaut wohl um 1800, Turm bez. 1750.

Bedeutung

Pfarrer Daniel Lochner war über Fürth hinaus wegen seiner Gartenbaukunst bekannt. Er besaß mehrere Gartenanlagen, eine davon in der heutigen Theaterstraße. In ihr lag das Gartenhaus, das wegen seiner Stattlichkeit in der Gruber-Chronik aus dem 18. Jh. als prächtig erbautes Haus gleich einem Schloss bezeichnet wird.

Um 1697 war es von Lochner als Gartenhaus errichtet worden.[1] Es nahm Anleihen an den Nürnberger Herrensitzen. Das Gartenhaus war im 18. Jh. um ein vielfaches aufwändiger als die meisten Wohnhäuser in der Fürther Altstadt.[2]

Im Hinterhof befand sich bis 1996 mit Drexlers Kohlenhof der letzte Kohlenhändler in der Innenstadt. Er hatte als „Holz und Kohlenhandlung Georg Bär“ am 2. Dezember 1896 seinen Betrieb in der Theaterstraße 10 aufgenommen.[3]

Stählerne Stützbalken für das Baudenkmal

 
Das mit schweren Stahlträgern gesicherte Haus im August 1999

Im Sommer 1999 wurde das Baudenkmal mit einem stählernen Korsett aus schweren Stahlträgern gesichert, nur noch diese Stützbalken hielten das alte Gebäude zusammen. Eine Renovierung erfolgte später im Zuge der Arbeiten im „Sanierungsgebiet Altstadt“, hierbei wurden auch gleich die Hinterhöfe mit entkernt.

Literatur

  • Abrissobjekt wird wieder zum Schmuckstück der Innenstadt. Stadt Fürth, 12. August 2003 - online
  • Claus Giersch: Die Wandmalereien im Lochner’schen Gartenschlösschen in Fürth. In: Altstadtverein St. Michael Fürth, Altstadtbläddla 2003/2004, Ausgabe 38
  • Thomas Werner: Die archäologischen Untersuchungen am Lochnerschen Gartenhaus. In: Altstadtverein St. Michael Fürth, Altstadtbläddla 2003/2004, Ausgabe 38
  • Aus abbruchreifer Ruine historisch wertvolles, städtebauliches Juwel gemacht. Stadt Fürth, 16. Juni 2004 - Bauprojekte - online

Lokalberichterstattung

  • Stählernes Korsett für ein Baudenkmal. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 1999 (Druckausgabe)
  • Johannes Alles: Die nächste Innenstadtbrache wird gefüllt. In: Fürther Nachrichten vom 16. September 2009 - online
  • Birgit Heidingsfelder: Rasenstücke im ehemaligen Barockgarten. In: Fürther Nachrichten vom 21. Oktober 2011 - online

Siehe auch

Weblinks

  • Bild vom alten Lochner’schen Gartenhaus bei Stadtmuseum Fürth online
  • Projektbeschreibung Instandsetzung, Keim Architekten Fürth - online
  • Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mbH (WBG Fürth): Komplettsanierung des Lochner'schen Gartenhauses - online
  • Nutzung Erdgeschoss: Psychologische Praxis - online

Einzelnachweise

  1. Eine Gartenschau um 1700 am Schießanger. In: Fürther Nachrichten vom 5. Mai 1951
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, 1991, S. 85.
  3. Stephan Altenburg: Reise in die Zeit. In: Fürther Nachrichten vom 12. Januar 1996, S. 29

Bilder