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45 – 11/12�  Altstadtverein Fürth

Hauben – handeln kann, wenn der oder die Verstorbene im vollen Ornat beigesetzt wurde. Einzelne Gürtelteile und Metallknöpfe könnten hier ebenfalls als Hinweis gelten. Es entsteht die Frage, ob die Jungfrauentracht die gleiche Funktion zu erfüllen hatte, denn der Nachweis, ob etwas auf dem Sarg angebracht und wieder entfernt wurde, lässt sich archäologisch nicht erbringen. Die aufwendige Herstellungsweise solcher für uns ungewöhnlichen Schmuckteile wurde von sogenannten Kranz- oder Straußenmachern gefertigt, ein Handwerk, das in Fürth bisher so nicht bekannt war. Dennoch muss an die Beobachtung des auf dem Gänsberg ansässigen,

inzwischen verstorbenen Hans Lotter erinnert werden, der als Kind im Erdgeschoss des sogenannten „Schreiberhauses“ am Lilienplatz Frauen beim Auszirkeln runder Stücke aus Glasplatten gesehen hat (FN v. 18.Apr.1996, S. 39). Solche Beobachtungen können als Hinweis auf einen Zulieferbetrieb für die „Kranzlesmacher“ noch in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gesehen werden. Die uns vorliegenden Materialien bestehen aus präparierten Glasscherben, Holz, kleinen Glasperlen, zum Teil aus Halbedelsteinen und vor allem aus „leonischen“ Drähten wie sie zu jener Zeit in Weißenburg hergestellt und überall im Lande verarbeitet wurden. Die Fürther Totenkronen sind weitge-

Totenschmuck aus verschiedenen Gräbern. Foto Werner

hend aus Messing- und Silberdraht gefertigt und lassen damit auf einen relativ gehobenen gesellschaftlichen Stand des oder der Verstorbenen schließen. In dem Ansbachischen „Trauerreglement“ von 1733 ist nachzulesen, dass in der Markgrafschaft der Leihgebrauch – gegen Gebühr – von jeweils fünf bis sechs

verschiedenen Metallkronen, rangmäßig abgestuft und für die einzelnen Stände bestimmt im Umlauf waren. Es bleibt unklar, ob ausschließlich Metallkronen gemeint sind wie sie A. Schwammberger für den Landkreis beschrieben und abgebildet hat, da einige in diesen Zeitraum datiert werden können. Ein Leih-

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