Elfte Periode (1885).
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anzukaufen, vorbehältlich der Zustimmung des Gemeindekolle giums. — Dienstag den 27. Oktober fand Vortrag statt von Rektor Krük aus Würzburg über „Die deutsche Sprachgrenze" im Kaufmännischen Vereine. — In der Generalversammlung
der Volksküche vom 27. Oktober wurde das finanzielle Resultat bekannt gegeben. Gesammteinnahme: 4808 M., Gesammtausgabe: 4619,o« M., Gesammtvermögen: 4189,»s. Der Vermögens stand war 1884: 5615,«« M., sodaß eine Verminderung von 1426,»r M. entstand, woran die Adaptirungsarbeiten des neu erworbenen Volksküchenlokales mit 1153,?o M. und das Deficit in der Küche mit 273," M. Schuld war. Die Portion Suppe stellte sich auf 10V« Pfg- und wurde zu 10 Pfg. abgegeben. Die Neuwahl ergab: Kommerzienrath Ullmann als erster, vr. Degen als zweiter Vorstand, Heinrich Berolzheimer als Kassier, PH. Klinger und Jean Ziegele als Küchenmeister, Jean Schildknecht als Schriftführer. Der seit dem 3. Okt. abgängige Güterschaffer Frühwald wurde todt aus dem Waldmannsweiher gezogen. Derselbe hatte an Tiefsinn gelitten; desgleichen wurde der seit dem 6. Okt. vermißte ledige Drechslergeselle Sucker an dem Zusammenfluß der Rednitz und Pegnitz todt aufgefunden. Er litt ebenfalls an Tiefsinn. — Als Ersatzmann für Max Fleischmann trat am 27. Okt. der Kinderuhrenfabrikant Daniel Friedr. Lägel in das Gemeindekollegium ein. — Am 1. Nov. hielt C. Scholl einen öffentlichen Vortrag über „Ludwig der Bayer in seinem Kampfe mit Rom". — Am 2. Nov. wurde im Waldmannsweiher der Leichnam eines seit Mitte Oktober vermißten Schreinergesellen gefunden. — Am 2. Nov. Vortrag des Assistenten Kellner über „Das Kupfer im Gewerbe". — Bei der Vorstandswahl des Bezirksgremiums wurde Leon Münch zum ersten, Brünn zum zweiten Vorstand, Leopold Ehrmann zum Sekretär und Wil helm Farnbacher zum Kassier gewählt. — Der schon bei der Nürnberger und Münchener Wasserleitung beschäftigte Ingenieur Kuhlmann wurde als technischer Leiter für das städtische Wasser werk angestellt. — Eines der ältesten und bekanntesten Häuser hiesiger Stadt, das lange Haus in der Gustavstraße, welches circa 30 Hausherrn gleichzeitig angehört, ist verkauft worden, um einer größeren Anzahl moderner Bauten Platz zu machen; hierdurch entsteht eine neue Straße, „die Baldstraße".