Einverleibung. Im Gemeindekollegium waren 24 für und 14 gegen die Einverleibung; 3 Mitglieder abwesend... (8.) Zugelassene Personenzahlen in den Fürther Sälen (Bestuhlung mit/ohne Tische/ohne Bestuhlung): Geismannsaal (1000/1500/2000), Hotel National (560/830/1000), Weißengarten (530/780/940), Schwarzes Kreuz (270/390/540), Grüner Baum (300/450/540), Hermannsaal (160/240/290), Saalbau (770/1160/1390), Turnvereinshalle (700/1060/1280), Gesellenhospiz (568/830/1000). Die Hälfte der unter 3. aufgezählten Personen entspricht so ziemlich dem Flächenraum der betreffenden Säle. (21.) Heute Mittag um 12 Uhr fand in Anwesenheit des Kommerzienrats, Ehrenbürger Heinrich Berolzheimer, dessen Sohne Emil aus New York und sonstigen Anverwandten die feierliche Grundsteinlegung zum Berolzheimerianum statt... Januar 1905 (4.) In der Fabrik von R. Wiederer u. Co. gelangte eine 800 HP Dampfmaschine zur Aufstellung, wohl z. Zt. die größte dahier. (7.) Die Polizeischelle, welche man schon längst im wohlverdienten Ruhestand wähnte und ganz in Vergessenheit kam, ist wieder in Verwendung gekommen; ihre lieblichen Klänge verkündeten gestern durch Polizeiorgane den Hausbesitzern, dass der vorgestern reichlich gefallene Schnee innerhalb 24 Stunden aus den Straßen zu entfernen sei. Der Himmel hatte ein Einsehen und half durch Regen und Tauwetter kräftig mit. (12.) Die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG hat sich in einer Zuschrift an den Magistrat gegen die in der letzten Sitzung gefallenen Äußerungen über die Gefährlichkeit des Betriebes bei Stadeln gewandt... (15.) Um halb 1 Uhr nachmittags war die Feuerwehr zu Kleinfeuer, Schwabacher Straße 3, ausgerückt. Die große Schubleiter geriet beim Einbiegen in die Brandenburger Straße mit den großen Hinterrädern ins Rutschen bis zum Randstein; der Feuerwehrmann Sebastian Reinhard wurde herabgeschleudert; es brach ein großes Rad, die Leiter fiel um und auf Reinhard, dem der Brustkorb eingedrückt wurde, was seinen fast augenblicklichen Tod zur Folge hatte. Der Kutscher Spath wurde ebenfalls vom Sitz herabgeschleudert, kam zwischen die gestürzten Pferde zu liegen und trug erhebliche Verletzungen davon. (19.) Für das Sanatorium im städtischen Wald waren seinerzeit 250.000 Mark bewilligt worden. Nach der nunmehr erstellten Abrechnung betragen die Kosten 329.795 Mark... (21.) Künftig werden für Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen auf dem Ludwigskanal keine Gebühren mehr erhoben. (25.) Verstorben Rentner J. Simon Gröber, 89 Jahre alt. Derselbe betrieb früher ein Botengeschäft zwischen Fürth und Nürnberg und fuhr jahrzehntelang an jedem Wochentag mit seinem oft schwer beladenen Schubkarren dieselbe Strecke. Der Verstorbene war ein liebenswürdiger, frommer Mann und ein Patriot. Vor ca. 50 Jahren hielt er alljährlich am 18. Oktober - dem Tag der Befreiungsschlacht bei Leipzig - abends beim Schein einer Handlaterne auf dem Michaelskirchenplatz vor der Kirche eine längere Ansprache an dortselbst sich einfindende Gesinnungsgenossen über „Die Bedeutung der Schlacht bei Leipzig für das deutsche Volk“. (30.) Verstorben Kommerzienrat Heinrich Grüner, 67 Jahre alt. Derselbe war früher Magistratsrat, Mitbegründer der Aktienbrauerei Fürth, vormals Gebrüder Grüner. Mit seinem Tod schied ein Wohltäter der Armen, wie er auch durch Wohlfahrtseinrichtungen für sein Personal in hohem Grade Sorge trug. Februar 1905 (1.) Der Rechenunterricht an den Volksschulen ist im Lehrplan reformbedürftig. Die seit 1877 mit unwesentlichen Änderungen geltende mittelfränkische Lehr- und Schulordnung steht mit neuzeitlichen Methoden geradezu im Widerspruch... (3.) Der Radfahrer Übelein wurde vom Landgericht Fürth zu 1 Mark Strafe verurteilt, weil er die nach einem Sturz abgebrochene Radnummer nicht wieder befestigte. „Die ortspolizeilichen Vorschriften ... bestimmen, dass in Fürth an den Fahrrädern die Nummern beständig sichtbar sein müssen. Handelt es sich, wie im vorliegenden Fall, um einen Unfall, so bleibt eben dem Radfahrer nichts anderes übrig, als sein Rad zu schieben; ein Fahren ohne Nummerntafel ist absolut unzulässig“. (11.) Von 12 Brunnen Poppenreuths, deren Wasser untersucht wurde, sind 11 zu sperren, da das Wasser zum menschlichen Genuss für unbrauchbar befunden worden ist. März 1905 (2.) Seit Jahren wünscht das Landgericht geräuschlose Straßen dortselbst. Der Magistrat will chaussieren, das Gemeindekollegium Asphaltpflaster. Der Magistrat beharrt bei der Chaussee, weil auf kurze Strecken Asphalt für die Pferde gefährlich ist und eine gut hergestellte und gut unterhaltene 60
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