Mit dem früheren Landwirt Hans Collischan verstarb im Alter von 97 Jahren der bis dahin
älteste Fürther. Die Trauerrede auf dem Friedhof hielt Dekan Winter von der Fürther
Auferstehungskirche. Die Größe der Trauerversammlung bewies, welche Wertschätzung
dem alten Herrn zuteilwurde.
Um den notleidenden Pfälzer Winzern zu helfen, veranstaltete man im geschmückten Saal
des Parkhotels einen „Pfalzweinabend“. Zu Pfälzer Weinen konnten die zahlreich
erschienenen Fürther ein Unterhaltungsprogramm genießen, das überwiegend von
Schauspielern und Sängern des Fürther Theaters bestritten wurde.
Fürther Abgaben aus dem jeweiligen „Eintopfsonntag“: Dezember 1933 waren es 8292,86
RM, im Januar 1934 kamen 8177,83 RM zusammen. Anzeige in der NZ: „Bei
Faschingsfreuden: Denke an das Eintopfgericht! Jedes Eintopfgericht macht zwei Familien
satt.“
Samstag, 3. Februar 1934
Der Fürther Bildhauer Wittmann sowie der Maler Barum entwarfen ein Fürther
Faschingsabzeichen, das einen Bajazzokopf mit spitzem Hut auf einem goldenen Rundstück
zeigte. Untergelegt war ein Kleeblatt in grüner Farbe. Der Verkaufspreis betrug 10 Pfennige.
Das Abzeichen wurde als Ansteckrosette getragen.
„Tante Kayser“ kannte damals jeder in Fürth. Die fast 80-jährige Erzieherin hatte im Laufe
ihres Arbeitslebens etwa 4000 Fürther Kinder im „Fröbelschen Kindergarten“ erzogen und
betreut. Der „Fröbelsche Kindergarten“ befand sich damals im Schopflocherschen Haus in
der Königstraße.
Rechtsrat Dr. Kempfler gab bekannt, dass sich bisher 62 Gruppen für einen Fürther
Faschingszug gemeldet hätten, darunter allein 33 Festwagen. Der Zug sollte am 11. Februar
(Faschingssonntag) um 14 Uhr von der Kurgartenstraße aus in die Stadt marschieren. Nach
Innenstadt und Südstadt war die Zugauflösung am Fürther Stadttheater vorgesehen.
Montag, 5. Februar 1934
Die NZ erinnerte an verschiedene Katastrophen durch das immense Hochwasser vor 25
Jahren. Auch Fürth war 1909 davon schwer betroffen. Der 5. Februar 1909 bereitete vielen
Bürgern panischen Schrecken. Tauwetter nach starkem Schneefall ließ in ganz Süd- und
Mitteldeutschland Hochwasser entstehen. Am schlimmsten betroffen waren in Fürth die
Heiligenstraße sowie Pegnitz- und Schützenstraße. Die Pegel von Pegnitz und Rednitz
waren etwa vier Meter angestiegen. Etliche Häuser waren unbewohnbar geworden, 64
Mietparteien mussten ihre Wohnungen verlassen.
Am Wochenende inthronisierte die Karnevalsgesellschaft „Fürther Kleeblatt“ in der reichlich
dekorierten Turnhalle des TV Fürth 1860 in der Turnstraße ihren Faschingsprinzen. Zehn
Tage lang regierte nun „Prinz Karneval“ in Gestalt des Kaufmanns Bernhard Hofmann aus
der Mathildenstraße 22. „Bernhard I.“ konnte auch OB Jakob und Rechtsrat Dr. Kempfler
begrüßen.
Die SpVgg trennte sich bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 1000 Zuschauern vom FC
Bayreuth 2:2 unentschieden. Tore für Fürth durch Spitzenpfeil (2). Damit belegte man Rang
sechs der aktuellen Tabelle.
Alhambra: „Wenn am Samstagabend die Dorfmusik spielt“ mit Maria Paudler und Harry
Liedtke.
Dienstag, 6. Februar 1934
Ein Hitlerjunge hatte am 2. Februar in einem Leserbrief berichtet, dass in den
Klassenzimmern der Fürther Berufsschule Kalender einer jüdischen Firma hingen. Sollten
diese nicht entfernt werden, würde die gesamte Klasse den Raum nicht mehr betreten. Dazu
erschien jetzt am 6. Februar eine Erklärung in der NZ: „Ich stelle hiermit nach mündlich
eingezogenen Erkundigungen fest, dass die sich in verschiedenen Zimmern der
Seite:Kuntermann 1934.pdf/11
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