verkauft werden.
Die NZ erinnerte in einem Artikel an den letzten Fürther Faschingszug, der am 19. Februar
1928 nach jahrelanger Pause stattfand. Vertreten waren damals im Zug u.a. der Volkssänger
Schmalz sowie Prinz Karneval in Gestalt von Emil Most, dem später legendären langjährigen
Festwirt des Geismannsaals.
Der „Karneval-Verein Fürther Kleeblatt“ warb in Anzeigen um den Besuch seines
Faschingsballs am 11. Februar im Geismannsaal. Man lockte die Maskierten mit
Büttenreden, künstlerischen Darbietungen sowie einer Tanzgruppe aus dem Stadttheater
Fürth und dem Erscheinen von Prinz Karneval Bernhard I. samt 25-köpfigem Hofstaat. Der
Eintrittspreis betrug 70 Pfennige.
Montag, 12. Februar 1934
Einige Tausend Fürther verfolgten vom Straßenrand aus den Faschingszug durch die Stadt.
Herolde, Fanfarenbläser, Prinz Karneval und Hofstaat sowie die vielen Wagen, Kapellen und
Fußgruppen der Vereine und Innungen sorgten für Staunen und einige „Ahas“ bei der
Bürgerschaft. Die NZ verstieg sich dazu, „vom Größten, was bisher an Ideenreichtum hier
gesehen wurde“, zu sprechen.
Am Sonntag um 10 Uhr vormittags wurde mit der „Jugend des Reichsbahnsportvereins“ auf
dem Sportplatz in Höfen die letzte Jugendgruppe in die HJ-Jugend eingegliedert. Etwa 50
Jugendliche wurden dazu von HJ-Bannführer Heusinger begrüßt. Man freue sich,
gemeinsam mit den neuen Mitgliedern der HJ bei Heimatabenden, Wanderungen und
dergleichen Körper und Geist zu stählen.
Dienstag, 13. Februar 1934
Der erste Fürther Theater-Ball wurde „natürlich“ ein großer Erfolg. Die NZ schwelgte in
Lobeshymnen. Abendkleid sowie schwarzer Anzug mit Fliege waren für die Ballgäste Pflicht.
Man amüsierte sich im großen Saal des Parkhotels sowie in den Nebenräumen wie
altbayerischer Bierstube, Teeraum, Kaffeestüberl usw. Mit Wein und Sekt feierte man bei viel
Programm in den Faschingsdienstag hinein.
Die Reichsbahn ließ eine Tafel an der Fassade des Fürther Hauptbahnhofes neben dem
Haupteingang anbringen, an der man die Abfahrtszeiten für die Wintersportzüge ablesen
konnte. Ziele waren z.B. Warmensteinach, Fichtelberg, Flossenbürg und Lam.
Das frostige Wetter erlaubte Schlittschuhfahren auf dem Schwanenweiher im Fürther
Stadtpark und auf dem Elsaweiher im Prater. Auf Letzterem war seit einigen Jahren auch
das „Eisstockschießen“ heimisch geworden.
Die SpVgg gewann im Ronhof vor 500 Zuschauern ein Privatspiel gegen den TV Fürth 1860
mit 5:3.
Mittwoch, 14. Februar 1934
Der Fürther Tollität Bernhard I. wurden beim Faschings-Kehraus im Geismannsaal die
letzten „Ahas“ dargebracht. Die Prinz Karneval abgenommene Krone erhielt OB Jakob
überreicht. Dieser dankte dem Faschingsprinzen für seine überaus glückliche Regierungszeit
und beendete seine Ausführungen mit dem Wunsch für weitere gute Zusammenarbeit zum
Wohle der Stadt. Der Fürther Fasching endete um Mitternacht mit der „Polizeistunde“.
Die NZ erinnerte an das 160-jährige Bestehen des Türmchens auf dem Gebäude des „Roten
Ross“ in der Fürther Königstraße. Das Gebäude selbst wurde einst 1622 von Kosaken
eingeäschert und erst 1664 wiederaufgebaut worden. 1835 kam die große Waage zur
Gaststätte „Rotes Ross“. Kurz danach hieß das Gelände „Waagplatz“.
Weltspiegel: „Spione am Werk“ mit Brigitte Helm und Ludwig Diehl.
Kristall-Palast: „Das lustige Kleeblatt“ mit Jupp Hussels und Harald Paulsen.
Zentral-Lichtspiele: „Fräulein Hoffmanns Erzählungen“ mit Anny Ondra und Matthias
Wiemann.
Seite:Kuntermann 1934.pdf/13
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