beleuchtete Würfel den Vierjahresplan Hitlers an. Ein großes elektrisch beleuchtetes
Steuerrad – ebenfalls unterhalb der Saaldecke platziert – hatte den Würfel für das Jahr 1933
schon beiseitegeschoben. Die Eröffnungsrede zum 50-jährigen Jubiläum hielt Braumeister
Trunk. Anschließend sprach Heimatdichter Leo Hartmann seinen von ihm verfassten Prolog,
danach sorgte die Kapelle Eichinger für mächtig Stimmung.
Dienstag, 6. März 1934
In seiner Hauptpredigt in der Michaelskirche hatte Landesbischof Meiser am Sonntag Luther
zitiert: „Die Juden haben die Propheten verfolgt, Christus gekreuzigt und die Apostel verjagt.
Aber nicht lange darauf lag Jerusalem in Trümmern und diese Zerstörung ist bis auf den
heutigen Tag geblieben.“ Die Hetze gegen die „bösen“ Juden im nationalsozialistischen Sinn
klang bei Landesbischof Meiser deutlich durch.
Zum Wochenprogramm der Sprechabende der NSDAP Ortsgruppe Fürth in der Zeit vom 5.
bis 9. März. Themen: „Deutschland ist erwacht, Europa wird erwachen“, „Wir bleiben hart!“,
„Das Judentum in Nürnberg und Fürth“, „Die Volkwerdung der Nation“ sowie
„Erbgesundheitsgesetz und neues Bauernland“.
Bei ihrem Auswärtsspiel beim SB Jahn Regensburg am Sonntag kam die SpVgg zu einem
0:0-Unentschieden.
Zentral-Lichtspiele: „Ich liebe dich“ mit Albert Prejean und Simone Simon.
Mittwoch, 7. März 1934
In aufdringlicher Weise warb die NZ um den Beitritt der Fürther Bürgerschaft zum
„Reichsluftschutzbund“, Ortsgruppe Fürth. Für einen Jahresbeitrag von mindestens 1 RM
sollte es für jeden Fürther Volksgenossen zur Pflicht werden, der Organisation beizutreten.
NS-Werber berichteten von teilweise unverständlicher und verletzender Unfreundlichkeit an
den Wohnungstüren, wurde doch Luftschutz zur Schicksalsfrage des deutschen Volkes. Im
Text der NZ drohte man der Bürgerschaft unverhohlen mit Konsequenzen.
Stadttheater Fürth: „Der Geisterzug“, Schauspiel von Ridley.
Weltspiegel: „Der Bettelstudent“ mit Jamila Nowotna und Heinz Bollmann.
Kristall-Palast: „Elisabeth und der Narr“ mit Hertha Thiele und Rudolf Klein-Rogge.
Donnerstag, 8. März 1934
Schon 1934 wurde der Fürther Turner Alfred Schwarzmann in der NZ mit Lob überschüttet.
Der in der Kleeblattstadt geborene Ausnahmeathlet kam im Alter von acht Jahren zum TV
Fürth 1860. Er erlernte nach der Schule zunächst das Konditorhandwerk, trat dann jedoch
beruflich zur Reichswehr über. Seine Spezialitäten waren der turnerische Fünfzehn- sowie
der Zwölfkampf. Schwarzmann gehörte in diesen Disziplinen zu den drei besten Turnern
Deutschlands. Augenblicklich trainierte Schwarzmann für einen Länderkampf in Budapest.
Sein Verein sowie sein Dienstvorgesetzter bei der Reichswehr taten alles, um ihm
bestmögliche Trainingsvoraussetzungen zu bieten. Im Sinne der damaligen Terminologie
„kämpfte der deutsche Mann und Turner nicht um Ehre und Anerkennung, sondern um den
schönsten Lohn in Form eines schlichten Eichenkranzes nach hartem Wettstreit aus den
Händen des Kampfrichters.“
Freitag, 9. März 1934
Im Fürther Polizeigebäude an der Nürnberger Straße (Zimmer 110) befand sich damals das
städtische Fundamt. Über die Presse appellierte man an die säumigen Verlierer, doch ihre
verloren gegangenen Gegenstände abzuholen. In der Auflistung fand sich u.a. ein Fahrrad,
Einkaufstaschen mit Lebensmitteln, Brillen, Schlüssel, Damen-Handtaschen, Uhren, volle
Zigarettenpackungen, Schirmmützen, mehrere Paar Handschuhe, zwei Kaninchen sowie ein
Wellensittich.
Die Ostertage warfen ihre Schatten voraus. Im Betrieb „Johe“ an der Gebhardtstraße wurden
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