Weltspiegel: „Ein Tango für dich“ mit Willi Forst und Fee Malten.
Mittwoch, 13. Juni 1934
Jetzt waren die Fürther Luftschutzwarte gefordert: Sie standen in der Verantwortung, dass
die Dachböden von leicht brennbaren und unbrauchbaren Teilen entrümpelt wurden. Die
entnommenen Stücke wurden in Hausflur und Hofraum zur Abholung gelagert. Sämtliche
Straßenzüge Fürths wurden planmäßig zur Abholung der entrümpelten Teile befahren. Der
Zeitplan dazu wurde in der Presse veröffentlicht.
Der Verein für Heimatforschung „Alt Fürth“ unternahm eine Exkursion ins Knoblauchsland.
Dr. Rühl führte die Teilnehmer auf einer Strecke zwischen Höfles und Kraftshof.
Gemüseanbau, Getreidearten und die Obstblüte standen dabei im Vordergrund der
Betrachtungen.
Alhambra: „So ein Flegel“ mit Heinz Rühmann.
Zentral-Lichtspiele: „Hochzeit am Wolfgangsee“ mit Else Elster und Oskar Sima.
Donnerstag, 14. Juni 1934
Ab dem kommenden Wochenende begann auch in Fürth die vom Reichssportführer
angeordnete Reichsschwimmwoche. Eingeleitet wurde diese am Sonntag vor Pfingsten
durch ein Staffelschwimmen über 2800 Meter. Gemeldet hatten die SpVgg, Motor-SA,
Sturmbann I/24, SS und die Minenwerferabteilung der Reichswehr. Start und Ziel war am
damaligen Fürther Kanalhafen, von dort wurde Richtung Nürnberg bis zur Heubrücke am
Espan geschwommen und gewendet. Zurück ging es über den Kanalhafen Richtung
Erlangen bis zum Wendepunkt Ronhofer Brücke. Am Kanalhafen zurück wechselten dann
die Staffelschwimmer. Für ein anschließendes 100-Meter-Brustschwimmen um den
„unbekannten Schwimmer“ hatte das Schuhhaus Pöhlmann für den Sieger ein Paar
nagelneue SA-Stiefel gestiftet.
Freitag, 15. Juni 1934
Auf dem Fürther Wochenmarkt wurden nun reichhaltig Kirschen angeboten. Die
Bauersfrauen verkauften dort Süßkirschen, Glaskirschen, Weichseln, Amarellen und
Sauerkirschen. Frischgepflückte Ware zu günstigem Preis.
In der Gaststätte Bergbräu veranstaltete der „Kreis Fürth des Nationalsozialistischen
Lehrerbundes“ eine stark besuchte Versammlung zum Thema „Die geistigen Grundlagen
des Nationalsozialismus“. Der nordische deutsche Mensch habe – dem Referenten zufolge –
die Aufgabe, die Welt mit seinem schöpferischen Geist zu erfüllen. Die Auslandsdeutschen
seinen gleichsam die Vorposten für die geistige Durchdringung der Welt mit deutschem
Wesen. Hauptgegner des Nationalsozialismus seien das Judentum und der Liberalismus mit
seiner Fortsetzung in Form des Marxismus.
Lu-Li: „Einmal eine große Dame sein“ mit Käthe von Nagy und Wolf Albach-Retty.
Samstag, 16. Juni 1934
Der erste Sonntag im Juni hatte bei den Einnahmen der Straßenbahn aufgrund des
verbilligten Tarifes nicht die Voraussetzungen für einen Kostenausgleich erfüllt. Der zweite
Sonntag am 10. Juni führte aufgrund der günstigen Witterung und der lebhaften
Inanspruchnahme jedoch zu einer Mehreinnahme in der Straßenbahnkasse in Höhe von
1200 RM. Über die Presse forderte man deshalb die Fürther auf, an Sonntagen noch mehr
Ausflüge ins Grüne zu unternehmen. Bei sich wiederholenden Mindereinnahmen müsse
sonst der verbilligte Tarif zurückgenommen werden.
Kristall-Palast: „Heimat am Rhein“ mit Jakob Thiedtke und Walter Steinbeck.
Alhambra: „Zwei gute Kameraden“ mit Paul Hörbiger und Fritz Kampers.
Montag, 18. Juni 1934
Seite:Kuntermann 1934.pdf/39
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