Eckardt, m.d.F.b.“
Eine Gruppe Fürther verbrachte im Rahmen der NS-Organisation „Kraft durch Freude“ einige
Wochen auf der friesischen Insel Amrum. Die NZ brachte einen ausführlichen Reisebericht
von deren Stranderlebnissen.
Freitag, 13. Juli 1934
Die Polizeidirektion Nürnberg-Fürth gab über die Presse bekannt, dass die Polizei im
Zusammenhang mit den Säuberungsaktionen im Rahmen des Röhm-Putsches gegen
Verleumder rücksichtslos vorgehen werde. Wer mit übler Nachrede und unsinnigen
Behauptungen gegen Persönlichkeiten der Region ermittelt wird, muss gewärtig sein, dass
er gerichtlich abgeurteilt und bis dahin in Haft genommen wird. Derartige Subjekte würden
von der Polizei hart angefasst werden. Man warnte die Bevölkerung vor gedankenlosen
Klatschereien im Verwandten- und Bekanntenkreis.
Belebung beim Fürther Handwerk! Am Traditionslokal „Schwarzes Kreuz“ (Pächter Heinrich
Fürsattel) wurden größere Umbauarbeiten vorgenommen. So gab es einen neuen Zugang
von der Straße, die Toiletten wurden verlegt, ein neuer Kühlraum geschaffen, das
Vereinszimmer im ersten Stock aufgelöst und an den Saal angeschlossen. Im Dachgeschoss
wurden neue Räume für das Bedienungspersonal geschaffen. Alle Renovierungsarbeiten
sollten bis zum Beginn des Reichsparteitages in Nürnberg abgeschlossen sein, um im Saal
Gäste einquartieren zu können.
Weltspiegel: „Der schwarze Walfisch“ mit Emil Jannings und Angela Sallocker.
Alhambra: „Ein Mädel wirbelt durch die Welt“ mit Magda Schneider und Theo Lingen.
Lu-Li: „Freut euch des Lebens“ mit Dorit Kresler und Wolfgang Liebeneiner.
Samstag, 14. Juli 1934
Ausgesprochen heiße Tage ließen die NZ von den beiden Plantschbecken berichten, die es
damals in Fürth gab. Das ältere befand sich neben der Volksschule an der Frauenstraße,
das neuere am Hans-Lohnert-Spielplatz gleich rechts vom Eingang.
Den Nazis nicht genehm: Die im Januar durchgeführten Wahlergebnisse beim VfR Fürth
hatten auf Grund der Gleichschaltung nicht die Bestätigung der Fürther Sportbehörde
gefunden. Es musste ein neuer Vereinsführer gefunden werden. Dies geschah in der Person
von Stadtrat Lang, der auch Ortsgruppenleiter der NSDAP war. Auf einer außerordentlichen
Versammlung bestätigten die Mitglieder mit Erheben von den Sitzen einstimmig die neue
Leitung des Vereins. Der damalige VfR Fürth hatte seinen Sitz und Wirkungskreis in der
Fürther Südstadt.
Montag, 16. Juli 1934
Die Fürther Veteranen- und Kriegervereine sorgten am Samstagabend für eine machtvolle
Treuekundgebung für Adolf Hitler. Etwa 3900 Mann marschierten mit ihren Traditionsfahnen
zu einem Generalappell zum Fürther Schießanger. Dort nahm man Aufstellung in Form eines
Karrees und lauschte den Rednern mit ihren Ausführungen über „unverbrüchliche Treue“
und „Dank an Adolf Hitler“. Es folgten Sieg-Heil-Rufe, das Horst-Wessel- sowie das
Deutschland-Lied.
Lu-Li: „Ihre Hoheit befiehlt“ mit Käthe von Nagy und Reinhold Schünzel.
Kristall-Palast: „Ein Mädel mit Prokura“ mit Gerda Maurus und Theodor Loos.
Alhambra: „Ist mein Mann nicht fabelhaft?“ mit Lien Deyers und Georg Alexander.
Dienstag, 17. Juli 1934
Als gesellschaftliches Ereignis erwies sich das von der Oberrealschule Fürth veranstaltete
Gartenfest im Kulturverein an der Dambacher Straße. Das Philharmonische Orchester sorgte
für die gediegene Atmosphäre eines Sommerfestes. Behördenvertreter, Fürther Stadtrat
sowie das vollzählig vertretene Kollegium der Schule samt Fürther Damenwelt feierten sehr
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