entsprechender Münzen ließen sich Blumensträuße entnehmen. Alhambra: „Klein-Dorrit“ mit Anny Ondra und Hilde Hildebrand. Mittwoch, 3. April 1935 Vor einigen Tagen wütete ein Wirbelsturm über Fürth. Dabei wurde auch der riesige alte Weidenbaum an der Pegnitzkrümmung unterhalb des Karlsteges auf dem Weg zur Erlanger Straße schwer in Mitleidenschaft gezogen. Stadtgartendirektor Dietelmeier musste schweren Herzens die Entfernung dieses Naturdenkmales anordnen. Die Weide, die auf einem Gemälde aus dem Jahre 1774 schon zu sehen war, war den Fürthern sehr ans Herz gewachsen. Im Bereich Burgfarrnbach, Veitsbronn und Tuchenbach führte das zweite Bataillon InfanterieRegiment 21 der Reichswehr ein mehrtägiges Manöver durch. Bei schlechtem Wetter ging es insgesamt 80 km bergauf und bergab. Kilometerlang mussten dabei die angreifenden Truppen Gasmasken tragen. Weltspiegel: „Die Mühle im Schwarzwald“ mit Gretl Theimer und Max Weidner. Kristall-Palast: „Lockvogel“ mit Hilde Weißner und Fritz Rasp. Donnerstag, 4. April 1935 Die Verantwortung der Standesbeamten in ganz Deutschland war gestiegen, seit das Standesamt zum „Sippenamt“ wurde. Das neue Fürther Sippenamt entwickelte sich zur ersten Stelle für Bevölkerungspolitik. Die Ergebnisse einer Vielzahl von Einzelurkunden gingen jetzt in Familienstammbüchern und Ahnenpässen auf. Auch Fürth hatte jetzt ein „Fliegerheim“! Die hölzerne Baracke mit vielen Fenstern stand auf dem Gelände des städtischen Bauhofes an der Waldstraße. Etliche Arbeitslose hatten sich in einem Kurs Kenntnisse zum Bau von Segelflugzeugen beigebracht. OB Jakob besichtigte das neue Fliegerheim. Dort führten zwei Werkmeister die Aufsicht über die Arbeiten an den Segelflugzeugen. Schon am 14. April wollte man drei neu gebauten Segelflugzeuge taufen. Freitag, 5. April 1935 Wieder einmal führte der deutschvölkische Sportverein „Guts Muths Fürth einen „Dietabend durch. Der Dietwart des Vereins nahm dabei zu den Begriffen „Schicksal und Schuld unter völkischen Gesichtspunkten Stellung. Zur Verdeutlichung musste die Nibelungen-Sage herhalten. Im neurenovierten Zellenlokal der NSDAP Ortsgruppe Fürth Mitte (Zelle Landgericht) fand der erste Sprechabend statt. Der Wandschmuck zeigte außer dem Wappen mit Adler und Hakenkreuz Porträts von Hitler, Göring, Dr. Goebbels, Streicher, OB Jakob, BM Schied und Ortsgruppenleiter Lemmler, daneben aber auch Bilder der verstorbenen Personen von Hindenburg, Horst Wessel und Gauleiter Hans Schemm. Die Fürther Kleinkunstbühne „Platzl“ in der Blumenstraße beendete ihre Wintersaison und pausierte während der Sommermonate. Wiedereröffnung im Herbst. Samstag, 6. April 1935 Der Centaurenbrunnen am Fürther Hauptbahnhof wurde vom Winterschmutz befreit. Der Brunnen ist das Werk des Münchner Künstlers Rudolf Maison, wurde 1889 geschaffen und kostete 60.000 Mark. Die bayerische Regierung gab damals einen Zuschuss von 36.000 Mark. Die symbolische Darstellung der Beherrschung der Naturkräfte durch die geistige Kraft des Menschen stand bei der Ausführung des Werkes im Vordergrund. Die SpVgg war Meister im Gau 16 geworden. Nun trainierte man im Ronhof unter Trainer Loni Seiderer hart für die Ausscheidungskämpfe zur Deutschen Meisterschaft. Gegner der nächsten Wochen waren der SpVgg Jena (in Nürnberg), 1. FC Hanau (in Würzburg) und VfB Stuttgart (in Fürth). Stadttheater Fürth: „Die ewigen drei Worte“, Lustspiel von Lenz.
Seite:Kuntermann 1935.pdf/22
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.