Am Fürther Stadttheater feierte Fritz Bernet, genannt „Fritzla“, sein 25-jähriges Bühnenjubiläum. Keiner spielte den „Frosch“ in der Fledermaus besser als er. In Fürth kannte ihn „a jeder Bou“. Im Fürther Stadtpark wurde in der Nachkriegszeit ihm zu Ehren eine Büste angebracht. Der Fürther Ehrenbürger und Gauleiter Forster sowie Stadtrat Landmann waren am Montag am Nürnberger Standesamt Trauzeugen bei der Hochzeit des Oberbannführers Heß von Danzig, der eine gebürtige Fürtherin heiratete. Kristall-Palast: „Der alte und der junge König“ mit Emil Jannings und Werner Hinz. (Wegen Überlänge des Films mussten die Anfangszeiten geändert werden.) Donnerstag, 18. April 1935 Der „Verschönerungsverein Fürth trat über die Presse an die Öffentlichkeit. Obwohl der Jahresbeitrag nur 2 RM betrug, sank die Mitgliederzahl von einstmals 1800 auf 250. Es reihte sich weiterhin Austritt an Austritt. Man konnte nur noch das Aufstellen einiger weniger Ruhebänke im Stadtgebiet finanzieren. Für Beschädigungen oder Renovierungen an Bänken kam der Verein nicht auf. Die HJ Franken übte für eine Sendung im Rundfunk zum 1. Mai. Dabei sollte ein Riesenchor von 1000 Jungen und Mädchen auf dem Adolf-Hitler-Platz in Nürnberg singen und im Chor sprechen. Die Veranstaltung sollte von allen deutschen Sendern übertragen werden. Auch viele Fürther HJ-Angehörige waren an der Aktion beteiligt. Stadttheater Fürth: „Rigoletto“, Oper von Verdi. Samstag, 20. April 1935 Zu Führers Geburtstag hieß es für ganz Franken wieder einmal: „Fahnen heraus!“ Die Fahnen waren mit Einbruch der Dunkelheit wieder einzuziehen. Bei der Polizeidirektion Nürnberg-Fürth ruhte an diesem Tag der Dienstbetrieb. Gab es an Führers Geburtstag keine Kriminalität? Weltspiegel: „Um das Menschenrecht“ mit Beppo Brem und Rosl Kugler. Alhambra: „Das unsterbliche Lied“ mit Felix Gruber und Anny Hartmann. Stadttheater Fürth: „Klaus von Bismarck“, Schauspiel von Flex. Mittwoch, 24. April 1935 An den Osterfeiertagen unternahmen viele Fürther bei warmem Wetter traditionell Spaziergänge oder gar Wanderungen. Erst in den Abendstunden des Ostermontags wurde das Wetter unfreundlich kühl und nass. Am Dienstag kam es zu schweren Gewittern, wobei ein Blitz in die Oberleitung der Straßenbahnlinie 21 einschlug. Der Zug musste abgeschleppt werden. Wegen des schlechten Wetters musste auch der angereiste Schweizer Zirkus Knie am Schießanger seine Premierenvorstellung um einen Tag verschieben. Am Donnerstag, 25. April begann für die jüngsten Schüler Fürths das Schuljahr. Die nun tägliche stundenlange Trennung von der Mutter wurde am ersten Schultag mit einer Schultüte versüßt, die viele Leckereien enthielt. Zentral-Lichtspiele: „Regine“ mit Adolf Wohlbrück und Luise Ulrich. Donnerstag, 25. April 1935 Über die Presse wurde die Fürther Bevölkerung aufgerufen, sich für den kommenden Feiertag, 1. Mai, bei den Blumengeschäften rechtzeitig mit Schmuckreisig zu versorgen. Die Selbstbesorgung im Stadtwald wurde nicht gerne gesehen, da man massive Verunstaltungen des Waldbildes befürchtete. Der von Leni Riefenstahl geschaffene Film „Triumph des Willens“ vom letzten Parteitag 1934 in Nürnberg war nun fertiggestellt. In Fürth konnte der Streifen ab 26. April im Lu-Li (Parkhotel) gesehen werden. Zur Premiere sollte die SA-Kapelle 1/24 vor dem Filmtheater
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