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existierten auch nur zwölf Schulfilme. Alhambra: „Liebe nach Noten“ mit Ramon Novarro und Jeanette McDonald. Kristall-Palast: „Kampf um den Piratenschatz“ mit Richard Talmadge. Samstag, 21. Dezember 1935 Viele „warme Sachen“ zeigte eine Ausstellung des BdM zum Thema Winterhilfswerk. An vielen Gemeinschaftsabenden hatten die Mädchen insgesamt 5580 Lot Wolle zu warmen Wintersachen (darunter 21 Pullover) verstrickt. Darüber hinaus wurden Kinderspielzeug und Puppenstuben gebastelt. Nach Abschluss der Ausstellung wanderten die Gaben zum Winterhilfswerk zur Verteilung. Ausgiebiger Schneefall am Freitag hatte es mit sich gebracht, dass Rodelschlitten und Skier aus den Kellern geholt und an Hügeln im Fürther Stadtgebiet sowie im Stadtwald eifrig genutzt wurden. Montag, 23. Dezember 1935 Der diesjährige Silvesterball warf seine Schatten voraus: Der Kulturverein firmierte für das Spektakel mit dem Namen „Hotel zum blauen Nil“, da die Dekorationen darauf abgestimmt waren (Dachgarten und Palmensaal). Die Polizeistunde an Silvester wurde bis fünf Uhr morgens verlängert. Der Kurrendegesang am Samstag fand ab 15 Uhr Im Bereich Sternstraße, Kohlenmarkt und Schwabacher Straße statt. Der Gesang in der Vorwoche hatte einen Betrag von 23 RM erbracht. Vor 2000 Zuschauern kam die SpVgg bei ihrem Heimspiel im schneebedeckten Ronhof zu einem 3:2-Sieg über den FC Schweinfurt 05. Die Tore für Fürth erzielten Leupold II, Becher und Popp. Damit lag man am Jahresende auf Platz eins der Gauliga Bayern. Stadttheater Fürth: „Wettlauf mit dem Schatten“, Schauspiel von Scholz. Dienstag, 24. Dezember 1935 Am Heiligen Abend sowie an Silvester schlossen die städtischen Ämter und Büros mittags um 12 Uhr. Der Fürther Christkindlesmarkt hatte am Heiligen Abend um 17 Uhr zu schließen, Lebensmittel- und Blumenmärkte um 18 Uhr, die Verkaufsstellen für Weihnachtsbäume um 19 Uhr. Seit längerer Zeit gab es wieder einmal weiße Weihnachten in Fürth. Giebel und Dächer schimmerten schneebedeckt. Am Nachmittag speiste das Flakregiment Nr. 8 im festlich geschmückten Heim an der Flößaustraße 100 Kinder, die das Wohlfahrtsamt schickte. Der TV Fürth 1860 hatte am Samstag seine Mitglieder zur Weihnachtsfeier eingeladen. Die Turnhalle war bis auf den letzten Platz besetzt. Dietwart Dressel führte durch das Programm. Nach musikalischen Beiträgen der Kapelle Stöhr zeigten Turnerinnen Marschtänze, Athlet Alfred Schwarzmann Turnkunst in höchster Vollendung. Freitag, 27. Dezember 1935 Die Aufführung des Schwankes „Krach im Hinterhaus“ am zweiten Weihnachtsfeiertag war zur geschlossenen Nachmittagsvorstellung für Erwerbslose erklärt worden. Die Eintrittskarten hierzu wurden über das Wohlfahrtsamt ausgegeben. Im Fürther Kulturverein gab es an beiden Weihnachtsfeiertagen jeweils ein Konzert. Dazu konnte man Festessen auswählen zu den Preisen 1,60 RM, 2 RM, 2,50 RM und 3 RM. An beiden Feiertagen waren die Räume ausgebucht. Lu-Li: „Der Klosterjäger“ mit Charlotte Radspieler und Joseph Eichheim. Alhambra: „Die Pompadour“ mit Käthe von Nagy und Leo Slezak. Weltspiegel: „Leise kommt das Glück zu Dir“ mit Lilian Harvey. Zentral-Lichtspiele: „Schritt und Tritt“ (Pat und Patachon). Kristall-Palast: „Vergiss mein nicht“ mit Magda Schneider und Benjamin Gigli.