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abgelaufenen Jahr um 7000 RM vermindern, bei der Mitgliederzahl näherte man sich der Tausendergrenze. Die Versammlung endete ohne jeden Misston mit einem Sieg-Heil auf Führer und Vaterland. Durch Entschließung des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenrates wurde die erste Pfarrstelle an der Fürther Auferstehungskirche dem Dekan von Aschaffenburg, Herrn Rudolf Fürst, vom 16. Februar an verliehen und ihm zugleich die Führung des Dekanats übertragen. Montag, 17. Februar 1936 Damals war das Nürnberger Fotogeschäft „Der Photo-Porst“ (über 150 Angestellte) in der fränkischen Region sehr bekannt. Filialen gab es in Nürnberg am Plärrer 2, in Fürth in der Schwabacher Straße 6 und in Erlangen in der Adolf-Hitler-Straße 60. Das Stammhaus jedoch lag am Bergauer Platz hinter der Nürnberger Lorenzkirche. Porst hatte das Anwesen (frühere Gaststätte „Schwedenkrug“) 1928 erworben und gründlich saniert. Am Abend des Sonntags wurde im Fürther Geismannsaal „Emil I:“ zum Fürther „Prinz Carneval“ inthronisiert. Dieser war der Sohn des in Fürth legendären Michel Most, seines Zeichens Pächter des Geismannsaals. Sohn Emil sollte nun bis 25. Februar in Fürth regieren. Zur gleichen Veranstaltung hatte die SpVgg ihre Mitglieder und Anhänger zu einem Faschingsrummel eingeladen, so dass kein Mangel an Publikum herrschte. Die Krönung Emils I. nahm „Kanzler“ Bruno Mackay vom Stadttheater Fürth vor. Der „Ball der Stadt Fürth“ fand am Samstag im Saal des Parkhotels statt. Im Vorfeld hatte man Wert darauf gelegt, „alle“ Schichten der Bevölkerung dafür zu begeistern (Eintrittspreis 5 RM). Dunkler Anzug und Abendkleid waren jedoch Pflicht. Mitglieder des Fürther Stadttheaters sorgten für mehrere Gesangseinlagen und Ballettauftritte. Es spielte die Kapelle Thoma, in einem Nebenraum nochmals eine kleine Kapelle. Dicht umlagert waren das kalte Büfett und die Bierbar. Trotz der Faschingszeit blieb es ein wenig steif. Dienstag, 18. Februar 1936 Damals erreichte man in Fürth die Polizei und das Überfallkommando unter der Telefonnummer 73341, die Feuerwehr unter 70471 und die Sanitätswache unter 70277. Nach der Gustavstraße nahmen die städtischen Werke Fürth nun auch in der König-, Mathilden- und Hirschenstraße hochkerzige Straßenlampen in Betrieb und erweiterten die Beleuchtung in der Siedlung im Bereich des Bismarckturmes und der Äußeren Schwabacher Straße mit kleinen Lampen. Im Laufe des Jahres 1935 waren auch noch diverse Gaslampen im Stadtgebiet installiert worden. Der gesamte anfallende Fürther Müll wurde übrigens damals zur Auffüllung des Geländes „Am Kavierlein“ verwendet. Im Rahmen der NS-Kulturgemeinde führte der „Lehrergesangverein Fürth“ unter der Leitung von Lehrer Fritz Stenz ein Chorkonzert durch, das deutsche Volkslieder im Programm hatte. So sorgte „Kein schöner Land“ laut NZ für „tiefe deutsche Innerlichkeit“. Mittwoch, 19. Februar 1936 Im vollbesetzten Saal des Fürther Kulturvereins fand ein Vortrag zum Thema „Siedlung“ statt, den der NS-Bund deutscher Techniker veranstaltete. Der Begriff „Siedler“ wurde dabei im Nationalsozialismus neu interpretiert. Der deutsche Arbeiter sollte sich als Siedler mit Haus und einem bewirtschafteten Stück Land eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen. Dabei sei der Siedlungsgedanke im deutschen Volk ganz anders aufzufassen als bei den jüdischen Nomaden. In der NZ wurde die Fürther Bevölkerung auf den am 23. Februar stattfindenden Faschingszug neugierig gemacht. Fleißige Hände bastelten schon lange an den über 30 Festwagen. Mit Konfetti-Granaten wollte man auf die Fürther Zuschauer schießen. Tags darauf war ein „Rosenmontagswirbel“ im Kulturverein geplant. Zentral-Lichtspiele: „Liebesleute“ mit Gustav Fröhlich und Renate Müller. Donnerstag, 20. Februar 1936 Am Montag fand im Kulturverein die Einführung des neuen Dekans Rudolf Fürst statt. Der neue Mann wurde von den Pfarrern herzlich begrüßt. Pfarrer Fürst leitete damit den drittgrößten protestantischen Dekanatsbezirk in Bayern. Das Amt in Fürth war fünf Monate lang vakant gewesen. Seine Einführungspredigt wollte Dekan Fürst am 23. Februar in der Auferstehungskirche halten. Kräftiger Föhn hatte in den letzten Tagen die Schneereste weggefegt. Auf den Spielflächen am Lindenhain und am Schießanger trug die Jugend mit Eifer wieder ihre Fußballwettkämpfe aus. Die alte 12