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Dynamit AG, Frank & Co., Löwensohn, Metallpapier, Eckart-Werke, Götz & Sohn, Hutzler & Pretzfelder, Heymann, Krauß & Belz, Süddeutsche Lebensmittelwerke, Schickedanz, Schwarzenberger, Bayerische Spiegelglasfabriken, Brünn & Co., Humbser, Spear & Söhne sowie verschiedene städtische Betriebe. Freitag, 20. März 1936 Kaum zehn Meter von Nürnberg entfernt, lag an der Höfener Straße die Gaststätte „Leyher Waldspitze“. Vor Jahrzehnten lag diese Gaststätte noch im Wald, der zur Gemeinde Ley gehörte (daher auch die in nächster Nachbarschaft gelegene „Waldstraße“). Durch die bauliche Ausdehnung der Stadt und die stärkere landwirtschaftliche Nutzung war 1936 jedoch von einem Wald nichts mehr zu sehen – nur die Gaststätte existierte noch. Im Alter von 58 Jahren verstarb der in der Fürther Bevölkerung sehr beliebte Gastwirt Anton Fiedler nach längerer Krankheit. Der aus Oberfranken stammende Wirt hatte 1913 den Gasthof „Drei Könige“ gepachtet und 1924 käuflich erworben. Viele angesehene Fürther Bürger waren regelmäßig bei dem „Vollblutwirt“ eingekehrt. Im Zuge des Ausbaus der Espanstraße entstanden an der Wiesenstraße neue Wohnhäuser, zu denen die gegenüberliegenden Flachbauten in deutlichem Kontrast standen. Je mehr Wohnhäuser auch an der Espanstraße entstanden, desto mehr füllte sich das vermüllte Gelände „Am Kavierlein“ mit abgefahrenem Aushub auf. Samstag, 21. März 1936 Die Entwicklung von Eheschließungen und Geburten in Fürth wurden als Beweis des großen Vertrauens in die Zukunft Deutschlands gesehen: In den drei Jahren nationalsozialistischer Herrschaft gaben sich in Fürth 1716 Fürther Paare das Ja-Wort. Im gleichen Zeitraum erblickten 3393 kleine Fürther das Licht der Welt. Beeindruckend dabei die Steigerungen der Geburten. 1933: 943, 1934: 1164 und 1935: 1286. Wie die Stadt Fürth veröffentlichte, zeigte auch die Bautätigkeit seit der Machtübernahme eine steigende Tendenz. Die eingereichten Bauanträge waren 1935 im Vergleich zum Vorjahr um 18% gestiegen, die beendeten Bauvorhaben um 31%. Stadttheater Fürth: „Fürst ohne Land“, Operette von Pflugmacher/Buresch. Montag, 23. März 1936 In Fürth hielt der Frühling pünktlich Einzug. Am vergangenen Wochenende registrierte man eine Höchsttemperatur von 19,1 Grad. Am 23. März nahm das Städtische Mädchenlyzeum samt Städtischer Handelsschule in der Zeit von 8 bis 11 Uhr die Anmeldungen von arischen Schülerinnen und Schülern entgegen. In einem Freundschaftsspiel trennte sich die SpVgg beim SC Planitz 3:3 unentschieden. Tore für Fürth durch Becher (2) und Emmert. Alhambra: „Eine Nacht an der Donau“ mit Dorit Kreysler und Wolfgang Liebeneiner. Kristall-Palast: „Der Ammenkönig“ mit Käthe Gold und Gustav Knuth. Zentral-Lichtspiele: „Der Klosterjäger“ mit Charlotte Radspieler und Paul Richter. Dienstag, 24. März 1936 Rechtzeitig vor der Wahl vergaß man nicht, in der NZ auf die positive Entwicklung des Abbaus der Arbeitslosigkeit hinzuweisen. Zum Jahreswechsel 1932/33 war rund ein Drittel der gesamten Fürther Bevölkerung (8882 männlich, 4845 weiblich) arbeitslos. Der bisherige Tiefststand in Fürth wurde im August 1935 erreicht. Nur noch 2495 männliche und 1594 weibliche Arbeitslose registrierte man nach Auswertung der Karteikarten. Für den verstorbenen Leiter des Fürther Krankenhauses Prof. Dr. Weigeldt wurde der Universitätsprofessor Dr. Fischer zum Nachfolger bestellt. Mittwoch, 25. März 1936 Am Wochenende fanden mehrere Veranstaltungen anlässlich des Abschiedstreffens aller Abteilungen der Arbeitsdienstgruppe 281 statt. Sämtliche Arbeitsdienstmänner waren seit einigen Wochen in Fürth stationiert und beendeten nun ihren Dienst. So fand auf dem Sportplatz der SpVgg am Samstagnachmittag ein Sportfest statt, dem sich ein Festabend in der Turnhalle des TV Fürth 1860 anschloss. Am Sonntagvormittag fand um 10 Uhr eine Morgenfeier auf dem Dreikönigsplatz statt, der 18