Stadttheater Fürth: „Der andere Feldherr“, Schauspiel von Gobsch. Montag, 6. April 1936 Der Fürther Stadtrat lehnte ein Gesuch der Fürther Gärtnereibetriebe ab, an Oster- und Pfingstsamstag auf den Friedhöfen arbeiten zu dürfen. Angesichts des an diesen Tagen zu erwartenden Besucherandrangs hielt man das Ansinnen für nicht angebracht. Sport wurde an den Fürther Schulen immer ernster genommen. Stolz berichteten die Lehranstalten von einer deutlichen Zunahme bei der Erringung des „Turn- und Sportabzeichens.“ Das Humanistische Gymnasium listete gar auf, wie viele Schüler und Schülerinnen Schwimmen, Radfahren und Schlittschuhlaufen konnten. Peinlich genau erfasste man auch damalige Ausnahmesportarten wie Segelfliegen, Hockey oder gar Tennis. In einem Freundschaftsspiel besiegte die SpVgg im Ronhof den FC Bamberg mit 5:1. Tore für Fürth durch Becher, Krauß, Frank, König und Emmert. Dienstag, 7. April 1936 Traditionell fanden am Palmsonntag in den evangelischen Kirchen Fürths viele Konfirmationen statt. Überwiegend in schwarzen Anzügen mit dem Gesangbuch in der Hand und einem Sträußchen von Blumen im Knopfloch zogen Jungen und Mädchen in die Kirchen ein. Die größten Zahlen der Einsegnungen wies die St.-Michaelskirche auf, wo 139 Jungen und 173 Mädchen vor den Altar traten. Die Fürther Stadtsparkasse zog für das Jahr 1935 Bilanz: Die Einlagen waren bis zum Jahresschluss auf 13.030.796 RM gestiegen, was einem Zuwachs von 19,5% entsprach. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem „Schulsparen“ geschenkt. Dazu kamen Angestellte der Stadtsparkasse in die Schulen, wo vor Ort die mitgebrachten Sparbüchsen geleert und die Sparbeträge quittiert wurden. Die Fürther Stadtsparkasse verfügte über genügend Gelder, um allen Kreditgesuchen zu entsprechen. Mittwoch, 8. April 1936 Das Fürther Flussbad wurde rege genutzt. 1935 konnten deshalb 14.474 RM durch die Besucher eingenommen werden. Damit lag man um 825 RM über dem Voranschlag des Haushaltplanes. In Fürth hatte die Disziplin der Fußgänger abgenommen. So sah sich die Polizei genötigt, über die Presse daran zu appellieren, nicht auf der Fahrbahn zu laufen und Verkehrsstraßen immer nur auf dem kürzesten Weg senkrecht zu überqueren. Straßenkreuzungen durften nie diagonal überquert werden. Bei Verstößen wollte die Polizei jetzt zur Kasse bitten. Für das Fürther Krankenhaus wurden die Besuchszeiten für Ostern festgelegt: Am Karfreitag und an den beiden Osterfeiertagen durfte man die Kranken in der Zeit von 14 bis 15.30 Uhr besuchen. Kristall-Palast: „Traumulus“ mit Emil Jannings und Hilde Weißner. Donnerstag, 9. April 1936 Der Straßenausbau am Espan ging zäh voran. Die alte Espanbrücke war verschwunden, der Landgraben in den städtischen Kanal abgeleitet. Als Notbehelf diente jetzt ein hölzerner Fußgängersteg. Mit dem Luftschutz in Fürth ging es nicht recht weiter. Reichsminister der Luftfahrt und Fürther Ehrenbürger Hermann Göring hatte den „Reichsluftschutzbund“ mit der Aufgabe betraut, die Zivilbevölkerung mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen vertraut zu machen. Eingedenk dieser Pflicht waren einige Tausend Fürther bereits Mitglied im Luftschutzbund, aber es standen noch jede Menge Fürther im Abseits. Die Luftschutz-Hauswarte wurden nun auf diese Gruppe angesetzt, um dort gezielt für eine Mitgliedschaft im „Reichsluftschutzbund“ zu werben. Frühlingsboten: Die Fürther Kanalflotte verkehrte wieder auf dem alten Ludwigskanal. Zwischen Doos und Kronach gingen die „Schlagrahmdampfer“ wieder vom Dock. Freitag, 10. April 1936 Im Volksbildungsheim (heute Comödie) waren diverse Schülerarbeiten zu einer umfassenden Ausstellung aufgebaut. Initiatoren waren das Stadtschulamt und der NS-Lehrerbund. Volksschüler hatten den Besuchern Zeichnungen, Bastelarbeiten und sonstige Handarbeiten präsentiert. Die in der NZ belobigten Exponate waren einige Wochen bei freiem Eintritt zu sehen. Mussten Fahrgäste der Straßenbahnlinie 1 bisher an der Haltestelle „Schlageterplatz“ eine gewisse Strecke im Trab zurücklegen, um gerade noch in die Linie 31 umsteigen zu können, so fuhr die Linie 1 21
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